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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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erschießen wollen, Merrick, hätte ich dich nicht verfehlt.«
    Er wollte ihr sagen, dass er ihr nicht glaubte; dass er nicht glaubte, dass sie jemanden töten könnte. Aber in Anbetracht ihrer gegenwärtigen Stimmung war er sich dessen gar nicht mehr so sicher.
    Sie war so ganz anders heute Abend. Es war, als wäre die alte Madeleine wieder zum Leben erwacht - aber nicht das junge, naive Mädchen, das er geheiratet hatte, sondern die Madeleine, wie er sich vorgestellt hatte, die sie eines Tages sein würde. Voller Selbstbewusstsein und Tatkraft und schlichter, unbeinflussbarer Entschlossenheit.
    Die Familien MacGregor und MacLachlan hatten viele starke Frauen hervorgebracht; Frauen, die für den Lebensunterhalt ihrer Familie gesorgt hatten und deren Rückgrat gewesen waren. Frauen, die die Wiege wiegten, den Haushalt führten und die Felder bestellten - und alles ohne ein Jammern. Merrick kannte den Wert einer solchen Ehefrau sehr gut, und er hatte in Madeleine die Anlagen dazu erkannt. Er hatte nie erwartet, dass sein Leben einfach sein würde, und er war erleichtert gewesen, eine Frau gefunden zu haben, die es mit ihm schultern und durchstehen konnte. Was ihre feige Kapitulation umso bitterer zu ertragen machte.
    Sie hatten den Eingang des Cottages erreicht. Madeleine steckte den Schlüssel ins Schloss, aber die Tür wurde aufgerissen, bevor sie ihn herumdrehen konnte. Eine Hausangestellte stand im Schatten des Eingangs und hielt eine Lampe hoch. Hinter ihr stand ein sehr korrekt gekleideter junger Mann.
    Madeleine stürmte ins Haus. »Oh, Eliza!«, rief sie. »Und Mr. Frost! Gott sei dank, dass Sie wieder da sind. Geoffrey hatte einen Unfall.«
    Merrick konnte Geoffs Verlegenheit spüren. Vorsichtig stellte er den Jungen auf die Füße, wobei er ihn mit einer Hand am Ellbogen fest stützte. »Unsere Kutsche hat sich fast überschlagen«, sagte der Junge. »Ich habe mir den Kopf gestoßen. Aber es geht mir jetzt wieder gut.«
    Der junge Mann war vorgetreten, um die Verletzung in Augenschein zu nehmen. »Nun, das ist ja eine recht große Beule, mein Junge!«, sagte er, und es klang fast bewundernd. »Sieht aus, als hättest du einen Kricketschläger gegen den Kopf bekommen.«
    »Hallo, Mr. Frost.« Der Junge wirkte traurig und, seltsamerweise, ein wenig schuldbewusst. »Ich habe es nicht einmal gemerkt.«
    »Weil du das Bewusstsein verloren hattest«, sagte seine Mutter. Sie trat ein Stück zur Seite, um ihren nassen Mantel auszuziehen. Merrick bemerkte, dass sie versuchte, nicht zu schwanken. Aber es war ein harter Kampf.
    Der junge Mann richtetet sich auf und bot Merrick die Hand. »Jacob Frost«, stellte er sich vor. »Ich bin Geoffs Lehrer.«
    »MacLachlan«, erwiderte er. »Merrick MacLachlan.«
    Ihm entging nicht, dass Eliza hörbar einatmete. Als er sie ansah, bemerkte er, dass sie ihn mit so etwas wie Hass in ihren Augen anstarrte.
    Madeleine tat, als bemerkte sie es nicht. »Wir müssen in den Salon und alle Lampen anzünden, Eliza«, sagte sie, ihre Stimme klang vollkommen ruhig. »Ich möchte mir Geoffs Kopf genauer ansehen.«
    »Ich bin so müde, Mummy«, sagte der Junge. »Darf ich jetzt nach oben gehen?«
    Madeleine warf ihm einen ermahnenden Blick zu. »Sind Sie so gut und bitten Clara, uns eine Kanne Kaffee zu bringen, ehe sie schlafen geht, Eliza? Und bitte nehmen Sie Mr. MacLachlans nassen Mantel mit und trocknen ihn.«
    Merrick legte das durchnässte Kleidungsstück bereitwillig ab, und die Angestellte verschwand damit in den Tiefen des kleinen Hauses - aber nicht, ohne Merrick zuvor noch einen finsteren Blick zugeworfen zu haben. Madeleine führte die beiden Herren in den Salon, und der junge Mann begann, die Lampen anzuzünden.
    »Danke, Mr. Frost.« Madeleine setzte sich in einen großen, altmodischen Lehnstuhl. »Ich hoffe, Sie haben Ihre Familie bei Ihrem Besuch wohlauf vorgefunden?«
    »Ja, danke, Mylady«, erwiderte er und stellte die Kerze ab. »Nun, wie sieht die Verletzung aus?«
    Madeleine zog Geoff zu sich. »Grässlich«, sagte sie, während sie ihm das Haar zurückstrich. »Auf jeden Fall für ein paar Tage. Aber wenigstens wird sie wohl nicht genäht werden müssen.«
    Mr. Frost ging neben Madeleines Stuhl in die Hocke. »Ich habe Bonbons aus Norfolk mitgebracht, Geoff. Von meiner Mutter«, sagte er. »Wir werden sie holen, wenn du dich besser fühlst.«
    »Ich fühle mich aber besser«, behauptete der Junge. Aber auf seinem Gesicht lag noch immer der seltsame, erschrockene

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