Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
stieß er grimmig hervor. »Das Gesetz gesteht mir alles zu, was du besitzt oder mietest oder dir erschaffst - bis der Tod uns scheidet. Und wie du heute Abend gesehen hast, bin ich Bastard verdammt schwer umzubringen.«
»Großer Gott, du bist verrückt!«, sagte sie. »Du bedeutest mir gar nichts.«
»Zu unserer beider Bedauern bin ich dein Mann, Madeleine«, entgegnete er. »Und ich kann es beweisen. Oder hältst du mich für einen solchen Dummkopf, unseren Ehevertrag wegzuwerfen?«
»Du ... hast ihn noch?«, wisperte sie. »Und jetzt drohst du mir damit? Oh, du bist abscheulich!«
Das Klopfen ertönte wieder, noch lauter.
Merrick atmete erschöpft aus. »Um Himmels willen, setz dich endlich, Madeleine!«, sagte er. »Ich kann dir versichern, dass das nur der Constable des Dorfes ist. Möchtest du wirklich noch weiter in diese elende Sache verwickelt werden? Falls ja - bitteschön! Dann hole ich meinen Mantel.«
Madeleine zuckte zusammen. Gewiss wünschte sie nicht, die schrecklichen Ereignisse des Abends in der Gegenwart eines Polizisten noch einmal zu durchleben. Mit einem letzten warnenden Blick setzte sie sich in ihren Lehnstuhl.
Kapitel 10
Stolz ist ein schlechter Ratgeber.
M errick kannte den jungen Mann, der vor der Tür stand. Er hieß Wade, und sein Vater war der Schlachter des Dorfes.
»Guten Abend, Mr. MacLachlan.« Wade tippte höflich an die Krempe seines Hutes. »Mr. Grimes sagt, dass die Lady und der junge Mann, die in den Unfall verwickelt waren, hier wohnen?«
»Ja, Lady Bessett und ihr Sohn«, entgegnete Merrick ruhig. »Aber der Junge ist schon zu Bett gebracht worden, und Ihre Ladyschaft ist indisponiert, wie Sie gewiss verstehen werden. Warum kommen Sie nicht morgen in mein Büro? Ich werde Ihnen dann alles darlegen.«
Der Constable zuckte die Schultern. »Nun, die beiden sind Zeugen«, sagte er zögernd. »Auch wenn die Sachlage recht klar zu sein scheint. Dieser Mann, Chutley, er war betrunken und hat versucht, Sie zu töten, nicht wahr?«
»O Gott, nein!«, erwiderte Merrick.
Der Constable zog eine Augenbraue hoch. »Ihre Angestellten waren also nicht richtig informiert?«
»Ich hatte keine Zeit, die Sache zu erklären«, beantwortete Merrick die Frage. »Mr. Chutley war ein Geschäftspartner. Er hat meine Kutsche erkannt und wollte lediglich mit mir reden.«
»Ich verstehe«, sagte der Constable. »Er hat heute Abend also Ihre Kutsche abgepasst, um einige Worte mit Ihnen zu wechseln?«
»Genau das«, bestätigte Merrick. »Er hatte ganz offensichtlich nicht bemerkt, dass ich nicht in meiner Kutsche gesessen habe. Ich vermute, dass er bei dem Versuch, einzusteigen, ausgerutscht sein muss.«
»Und ganz zufällig trug er eine geladene Pistole bei sich?«
»Dumm von ihm, nicht wahr?«, sagte Merrick. »Nun, der arme Chutley hatte eine irrationale Angst vor Straßenräubern. Er hatte sie nachts oft bei sich.«
»Straßenräuber?«, wiederholte der Constable. »In Walham Green? Nicht in diesem Jahrhundert, Sir. Zudem hatten Ihre Angestellten den Eindruck, dass der Bursche sich in seiner betrunkenen Verzweiflung selbst getötet hat, nachdem er sein mutmaßliches Opfer nicht angetroffen hatte.«
Merrick täuschte Überraschung vor. »Hatten sie diesen Eindruck?«
»Ja.« Der Constable wirkte unerbittlich. »Den hatten sie.«
Nun, dann blieb jetzt nichts anderes mehr übrig. Merrick legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter. »Mr. Wade, es ist doch so«, sagte er ruhig. »Der arme Kerl ist tot, oder nicht? Und er hinterlässt eine trauernde Witwe und eine Familie. Nun, wen bestrafen wir denn wirklich, wenn wir diese schreckliche Sache weiterverfolgen? Und welche Version des Geschehens wird für seine Familie tröstlicher sein, was denken Sie?«
Wade zögerte eine Minute, offensichtlich ging ihm dabei das ganze hässliche Szenario durch den Sinn. Die Schande des Selbstmordes - noch dazu eines so dramatischen unter Alkoholeinfluss. Die schmachvolle Bestattung außerhalb des Kirchhofes. Der Papierkram. Die Gerüchte. Die Armut, die für die Familie vielleicht daraus entstand.
Wade lüftete seinen Hut und kratzte sich den Kopf. »Aye, vielleicht haben Sie letzten Endes recht«, sagte er schließlich. »Vielleicht sollten Sie mit den Dienstboten sprechen und ihnen sagen, wie die Dinge stehen?«
Dieses Mal klopfte Merrick ihm auf die Schulter. »Sobald ich die Gelegenheit dazu habe, Wade«, versicherte er ihm. »Sie werden kein Wort mehr darüber verlieren. Bringen Sie
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