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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Ausdruck.
    Madeleine nahm seine Hände. »Aber sicherlich ist dir doch kalt? Vielleicht solltest du ein warmes Bad nehmen?«
    Geoff schüttelte den Kopf. »Ich bin zu müde, Mummy. Ich will nur meine nassen Kleider ausziehen.«
    In diesem Augenblick war von der Tür her ein leises Geräusch zu hören. Ein stämmiges kleines Hausmädchen brachte auf einem Tablett den Kaffee. Sie stellte es ab und knickste. »Wünschen Sie sonst noch etwas, Mylady?«
    Madeleine atmete aus und ließ die Schultern sacken, als fühlte sie sich plötzlich erschöpft. »Nein danke, Clara«, sagte sie. »Gehen Sie schlafen. Und Eliza auch. Es ist schon spät.«
    Das Mädchen sah erleichtert aus und ging sofort.
    Mr. Frost erhob sich jetzt. »Ich kann Geoff doch auch nach oben bringen, Ma'am«, schlug er vor. »Ich habe ein paar Skizzen von meiner Reise, die ich ihm zeigen kann. Ich werde heute Nacht auf der Liege schlafen.«
    Madeleine sah ihn mit einem dankbaren Lächeln an. »Sie sind sehr freundlich, Mr. Frost. Ich denke, genau so sollten wir es machen.«
    Aber auf der Türschwelle zögerte Geoff und wandte sich zu Merrick um. »Danke, dass Sie mich getragen haben, Sir«, sagte er ruhig. »Es tut mir leid, dass der andere Mann tot ist. Wirklich sehr leid.«
    Merrick fühlte, wie sich seine Kehle verengte. »Mir tut es auch leid, Geoff«, gestand er. »Ich wünschte, es wäre nicht geschehen.«
    Und so war es. Er konnte den Gedanken an Chutleys Familie einfach nicht aus dem Kopf bekommen. Merrick hatte in vollem Recht gehandelt, als er die Ziegelei des Mannes für sich beansprucht hatte - er hatte sogar alle Arbeiter behalten -, aber er hatte bei allem nicht ein Mal an Chutleys Familie gedacht. Nicht, bis der Mann, seinen letzten Atemzug tuend, vor ihm gelegen hatte. Nun, es nützte nichts, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Reue brachte ihnen weder das Essen auf den Tisch noch bewahrte es ihnen das Dach über dem Kopf.
    Merrick hatte vergessen, wo er war, als er den Kopf neigte und seinen Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger drückte, bis es wehtat. Morgen würde er Rosenberg nach Camden Town schicken, damit dieser der Witwe eine Zahlung aussetzte. Er bedauerte es nicht, dem Mann die Ziegelei genommen zu haben. Nein, das tat er nicht. Die Geschäfte mussten weitergehen, und Chutleys Hang zum Alkohol hatte ihn unfähig gemacht, seinen Aufgaben nachzukommen. Aber vielleicht könnte er etwas für dessen Familie tun. Vielleicht hätte er den Selbstmord verhindern können, wenn er einen Augenblick lang an die Familie gedacht hätte.
    Bis er den Brandy roch, hatte Merrick nicht einmal bemerkt, dass Madeleine vor ihm stand. Sein Kopf fuhr hoch. Sie hielt zwei Gläser in den Händen und bot ihm eines an. »Ich dachte, ich brauche etwas Stärkeres als Kaffee«, sagte sie. »Ich möchte etwas über den Mann erfahren, Merrick. Wie hast du ihn kennengelernt?«
    Merrick nahm das Glas und nahm einen langsamen, nachdenklichen Schluck. »Ich habe ihm Geld geliehen, damit er seine Ziegelei modernisieren kann«, antwortete er. »Er konnte es weder zurückzahlen noch konnte er die Ziegel liefern. Deshalb habe ich das Darlehen zurückgefordert.«
    »Du hast dafür seine Ziegelei genommen?«
    »Ich habe Baustellen in Wapping, Southwark und Walham, die ich hätte stilllegen müssen. Ich brauchte die Steine«, sagte er angespannt. »So ist das Geschäft, Madeleine.«
    »Oh, mir gegenüber musst du dich nicht rechtfertigen.« Mit dem Glas in der Hand ging sie durch das Zimmer. »Aber der Witwe Chutleys gegenüber.«
    Er stellte sein Glas so heftig ab, dass es klirrte. »Verdammt, Madeleine, meinst du, ich wüsste das nicht? Denkst du, mir macht Freude, was ich tun musste?«
    Sie sah ihn an, ihre Augen wirkten im Lampenschein sehr schmal. »Das halte ich ganz und gar für möglich, ja.«
    Er holte tief Luft, wusste aber nicht, was er sagen sollte. Er wurde von einem plötzlichen, lauten Klopfen an die Tür gerettet. Madeleines Augen weiteten sich erschreckt.
    Merrick war schon halb an der Tür zum Flur. »Ich werde mich darum kümmern.«
    Madeleine stellte ihr Glas ab. »Das wirst du ganz sicher nicht«, sagte sie. »Ich glaube, du hast vergessen, wem dieses Haus gehört.«
    Er blieb auf der Schwelle zum Salon stehen und ging zu ihr zurück. »Und ich denke, du hast vergessen, was das englische Recht sagt, meine Liebe. Vom juristischen Standpunkt her kann man sagen, das dies mein Haus ist.«
    »Wie bitte?«
    »Du bist meine Frau, Madeleine«,

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