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Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman

Titel: Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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vorübergehenden Kellner eine Münze zu und fragte nach seinem Kutscher.
    »Die sind hinterm Haus, Sir«, sagte der Junge, während der das Geldstück wegsteckte. »Die schlafen, so wie sich das anhört.«
    Sie lagen ausgestreckt in der Kutsche, wie Merrick feststellte, und schnarchten so laut, dass es über den Hof des Gasthauses schallte. Bei seinem energischen Klopfen an die Tür fuhren die beiden hoch, stiegen aus der Kutsche und schüttelten den Schlaf ab. Beide wirkten ein wenig verlegen. Zumindest waren sie nüchtern.
    »Nach Hause, Grimes«, befahl Merrick und stieg ein.
    Die Fahrt durch West-London verlief ereignislos. Dieses Mal versuchte niemand, auf ihn zu schießen. Zu Hause angekommen, stieg Merrick die Treppe zu seinem Büro hinauf, zerrte sich das Krawattentuch herunter und schenkte sich ein Schlückchen von Schottlands flüssigem Glanz und Ruhm ein. Dann, nachdem er beschlossen hatte, dass alles noch nicht glänzend und rühmlich genug aussah, schenkte er sich noch ein Quantum davon ein und ließ sich in seinen Lieblingssessel fallen. Er öffnete seine Weste, streifte die Abendschuhe ab und legte die Füße hoch auf den Teetisch.
    Nun, was war das für ein nagender Gedanke in seinem Hinterkopf? Und was hatte er mit dem Treyhern-Mädchen zu tun? Oder mit Geoff? Oder gar mit Madeleine? Irgendetwas, verdammt. Irgendetwas. Was hatte Geoff zu dem Mädchen gesagt, um diese Reaktionen auszulösen?
    Dass ihr Vater tot ist. So etwas zu sagen war makaber, besonders wenn jemand es ohne erkennbaren Grund sagte. Madeleine hatte gesagt, zu hoffnungsvoll, dass es vielleicht einfach eine Neckerei gewesen war. Lady Treyhern hatte behauptet, dass Geoff dafür bekannt sei, »seltsame Gedanken« zu haben. Treyherns Bruder hatte auf einen Mann namens Thomas Lowe geschossen. Und ihn offensichtlich getötet. Und jetzt war die Rutledge-Familie äußerst besorgt, dass darüber geklatscht werden könnte.
    Es schien, dass dieses besondere Problem, das die Treyherns hatten, nicht nur vorübergehender Natur war. Und irgendwo in all diesem Durcheinander verbarg sich ein Faden der Wahrheit, der ihn unerklärlich quälte.
    Treyherns erste Ehe war ein Fiasko gewesen, wie es schien. Und seine erste Frau war, wie Phipps es so diskret umschrieben hatte, von »fragwürdiger Beständigkeit«, sprich ihrem Mann untreu gewesen. In diesem hässlichen Licht betrachtet, begann Lady Treyherns Sorge einen Sinn zu ergeben. Es hörte sich an, als wäre dieser mysteriöse Mr. Lowe aus einem verdammt guten Grund erschossen worden. Und die simple Schlussfolgerung lautete, dass Treyherns Tochter vielleicht gar nicht ... nun, dass sie gar nicht seine Tochter war. Ihre Ladyschaft wusste das - ebenso wie der Earl, dessen Bruder und, höchstwahrscheinlich, einige der Dienstboten. Lady Ariane jedoch wusste es offensichtlich nicht.
    Verdammt! Das war die Art von Klatsch, die die Zukunftsaussichten eines jungen Mädchens zerstören konnte, ganz zu schweigen von ihrem Herzen. Kein Wunder, dass sie alle es zu verbergen suchten. Und dann war der arme kleine Geoff gekommen und hatte dem Mädchen die Wahrheit mitten ins Gesicht gesagt - oder einen Teil davon.
    Nun, so viel zu dem, was einen Sinn ergab.
    In diesem Augenblick betrat Phipps das Zimmer. »Guten Abend, Sir. Wünschen Sie Hilfe beim Auskleiden?«
    »Nein.« Merrick setzte sein Glas ab. »Ich habe eine meiner düsteren Stimmungen, alter Knabe. Ich glaube, ich werde mich sinnlos betrinken und in meinen Kleidern schlafen.«
    »Sehr wohl, Sir«, sagte Phipps und ging zum Schreibtisch. »Ich werde es in Ihrem Kalender eintragen. Heute Abend wurde übrigens ein Paket für Sie abgegeben. Mr. Harbury hat es persönlich gebracht.«
    »Harbury? Das ging schnell.«
    Phipps wickelte eine schmale Lederschatulle aus. Er öffnete sie und präsentierte sie mit einer Verbeugung seinem Arbeitgeber. »Ihre neue Brille, Sir«, verkündete er dabei. »Möge sie Ihnen im Alter eine Hilfe sein.«
    »Sie werden zunehmend impertinent, Phipps«, sagte Merrick und klappte die seltsamen Teile aus Draht und Glas auseinander. Vorsichtig setzte er die Brille auf seine Nase und hakte die Drahtbügel hinter die Ohren. Aber nichts veränderte sich.
    »Verdammt, Mann, Sie sehen ja noch genauso aus wie vorher!«, sagte er. »Habe ich viel Geld dafür bezahlt?«
    »Ja, Sir.«
    »Nun, was zum Teufel soll damit besser sein?«
    »Nicht viel, nehme ich an«, sagte Phipps. »Die Linsen sind sehr dünn. Genau genommen hat Harbury gesagt, dass

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