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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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mit dem Sie es in Ihrem Beruf zu tun haben, ist so, wie er sich nach außen gibt.«
    »Wenn Sie vielleicht etwas konkreter werden könnten …«
    »Vielleicht schon morgen. Wie heißt es doch, man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor man ihn erlegt hat.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Sie begaben sich ins Wohnzimmer, wo Hellmer sich mit Natascha unterhielt. Durant wusste, dass Natascha seinem Typ entsprach, doch zum Glück hatte er eine Frau zu Hause, die sogar etwas Ähnlichkeit mit Natascha hatte, nur dass Nadine ein paar Jahre älter war. Sie beschloss auch Natascha das Foto von Wiesner zu zeigen, aber die schüttelte den Kopf und sagte, sie habe diesen Mann nie gesehen.
    »Können wir gehen?«, fragte Durant Hellmer.
    »Klar. Ich wünsche noch einen schönen Abend und eine gute Nacht«, sagte Hellmer. Laskin begleitete sie zur Tür, machte sie sofort wieder zu und verriegelte sie. Dann setzte er sich neben Natascha und nahm sie in den Arm.
    »Was wollte Hellmer von dir?«, fragte Laskin.
    »Er wollte wissen, wo du heute zwischen vier und sechs gewesen bist. Ich habe ihm die Wahrheit gesagt.«
    »Es ist immer gut, die Wahrheit zu sagen. Und es ist wahr, dass ich dich liebe. Wir sollten vielleicht in ein kleines Hotel außerhalb von Frankfurt ziehen. Nur für eine Weile. Es könnte sein, dass diese Wohnung nicht sicher ist.«
    »Du machst mir schon wieder Angst. Warum tust du das?«
    »Entschuldigung, es war dumm von mir, das zu sagen. Ich meine nur, wir sollten sehr vorsichtig sein. Komm, lass uns zu Bett gehen, es war ein anstrengender Tag.«

Freitag, 23.15 Uhr
    »Und, wie ist es bei dir gelaufen?«, fragte Hellmer, als sie sich zu ihren Autos begaben. »Hat er was gesagt?«
    »Er kennt Wiesner. Er hat ihn zusammen mit der Maric auf diesem Empfang gesehen …«
    »Welchen Wiesner?«
    »Thomas Wiesner, wen sonst. Er war der Gastgeber, Laskin wurde allerdings von jemand anderem eingeladen, angeblich ein bekannter Politiker. Das heißt, es gibt definitiv eine Verbindung zwischen der Maric und Wiesner. Welche, hat er mir nicht sagen können oder noch nicht sagen wollen. Und die Puschkin war in Begleitung von Laskin dort. Jetzt müssten wir herausfinden, wer noch auf diesem Empfang war und was da so abgelaufen ist. Ich möchte zu gern wissen, was für ein Spiel hier gespielt wird. Sicher ist jedenfalls, Laskin kann Wiesner nicht umgebracht haben, er hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Aber mich würde zu sehr interessieren, was Laskin in Wirklichkeit macht. Dass er ein Softwareunternehmen leitet, mag sein. Doch ist das alles? Der muss mit Sachen zu tun haben, von denen wir bis jetzt keine Ahnung haben. Ich bin fast überzeugt, dass er ein Insider ist. Oder er arbeitet tatsächlich als verdeckter Ermittler und will oder kann oder darf uns noch nichts davon sagen.«
    »Und wohin tendierst du?«, wollte Hellmer wissen.
    »Er ist Israeli mit deutschem Pass, von daher glaube ich weniger, dass er ein Undercover-Agent ist. Inwieweit er allerdings mit dem organisierten Verbrechen zu tun hat …« Sie zuckte mit den Schultern und steckte den Schlüssel in die Fahrertür. »Er macht immer nur Andeutungen, lässt sich aber überhaupt nicht in die Karten schauen.«
    »Belassen wir’s dabei«, sagte Hellmer, fuhr sich mit einer Hand übers Kinn und sah Durant nachdenklich an. »Softwareunternehmen. He, warte mal, heutzutage werden doch viele Geschäfte übers Internet oder per E-Mail abgeschlossen. Ich sehe da zumindest einen vagen Zusammenhang. Egal, ich will nur noch ins Bett. Was ist morgen mit der Wiesner. Fährst du allein zu ihr?«
    »Welche Wiesner meinst du denn?«
    »Ramona Wiesner.«
    »Natürlich. Ich werde in aller Ruhe mit ihr sprechen. Aber du erfährst als Erster, was dabei herausgekommen ist. Die andere Wiesner machen wir zusammen. Es ist schon merkwürdig, eigentlichwollte ich morgen mit ihrem Mann über die Maric reden. Wer hätte schon ahnen können, dass er so schnell den Abgang macht.«
    »Denk jetzt nicht mehr darüber nach. Gute Nacht, und komm gut heim«, sagte Hellmer, stieg in seinen BMW und brauste davon.
     
    Julia Durant brauchte kaum eine Viertelstunde, bis sie zu Hause ankam. Erst auf der Heimfahrt merkte sie, wie unendlich müde und vor allem erschöpft sie war. Ihre Beine und Füße schmerzten, ihr Rücken tat weh, sie hatte Hunger, sie fühlte sich wie eine alte, ausgebrannte Frau. Sie sehnte sich nach einem heißen Bad, etwas zu essen und nur noch Ruhe.
    »Hi, da bin ich wieder«, sagte

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