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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Zeitung.
    »Tag, Natascha, hier Durant. Könnte ich bitte Herrn Laskin sprechen?«
    »Einen Moment, ich hole ihn.«
    Julia Durant hörte Flüstern, dann Schritte, die näher kamen.
    »Hallo, was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
    »Guten Tag, Herr Laskin. Ich wollte Sie nur kurz informieren, dass die Aktion morgen Abend wie geplant durchgeführt wird. Und Sie sind auch ganz sicher, dass …«
    »Rufen Sie von zu Hause aus an?«, wurde sie von Laskin rasch unterbrochen.
    »Ja, warum?«
    »Können wir uns treffen? Am besten heute noch?«
    »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Ich werde es Ihnen erklären. Können Sie in einer halben Stunde hier sein?«
    »Natürlich. Ich mach mich sofort auf den Weg, wenn Sie möchten.«
    »Das wäre gut, ich habe Ihnen nämlich noch etwas zu sagen. Bis gleich.«
    Er legte auf, ohne eine Erwiderung der Kommissarin abzuwarten. Kuhn hatte die Zeitung sinken lassen.
    »Von was für einer Aktion hast du eben gesprochen?«, fragte er neugierig.
    »Morgen Nacht werde ich es dir sagen. Bis dahin musst du dich leider noch gedulden.«
    »Ach komm, jetzt mach nicht so ein Geheimnis daraus«, entgegnete er mit beleidigter Miene. »Du weißt genau, dass von mir niemand auch nur ein Wort erfährt.«
    »Ich muss jetzt los. Vielleicht nachher.« Sie zog sich an, ging zu Kuhn, kniete sich vor ihn, legte ihre Arme auf seine Schenkel und sah ihn an. »Hör zu, wir haben beide einen Scheißjob. Doch du solltest verstehen, dass ich manche Dinge einfach nicht sagen darf. Und ich frage dich auch nicht immer, an welcher Story du gerade schreibst.«
    »Aber das hier ist etwas anderes«, sagte Kuhn. »Du hast ein paar sehr heiße Informationen von Peter bekommen, der jetzt im Krankenhaus liegt und mit dem Tod gerungen hat. Irgendwie sitzen wir doch beide im selben Boot, oder?«
    »Nein, wir sitzen nicht im selben Boot. Ich sitze in einem Boot, das vielleicht bald untergeht, wenn wir nicht aufpassen. Und allmählich bekomme ich es mit der Angst zu tun. Und ich will dich nicht mit etwas belasten, das am Ende nur mich und ein paar meiner Kollegen was angeht. Fass das bitte nicht persönlich auf, aber ich kann im Moment nicht darüber sprechen.«
    »Wie soll ich es denn sonst auffassen, wenn nicht persönlich? Julia, was für eine Aktion läuft da morgen ab? Und wenn schon du von Angst sprichst, dann muss es sehr gefährlich sein. Und dann habe
ich
Angst um dich. Du kannst doch mit mir über alles reden, und du weißt auch, dass meine Lippen, wenn’s drauf ankommt, versiegelt sind.«
    Julia Durant zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab. »Das weiß ich ja, ich bin nur furchtbar durcheinander. Ich muss jetzt zu Laskin. Und was morgen angeht, wir tun alles, um das Risiko so gering wie möglich zu halten, doch es gibt immer ein paar Unwägbarkeiten.«
    »Morgen Abend also. Und du willst mir wirklich nicht verraten, um was es geht?«, drängte er noch einmal.
    Sie sah ihn lange und schweigend an und antwortete schließlich: »Ich sag doch, vielleicht nachher. Außerdem wartet Laskin auf mich. Ich bin in spätestens zwei Stunden wieder hier. Ciao und denk dran, ich liebe dich, auch wenn das für dich manchmal sicher schwer zu glauben ist.«
    »Das ist es allerdings. Aber du bist die Polizistin und musst wissen, was du tust. Komm gesund wieder nach Hause.«
    »Ich fahr doch nur kurz zu Laskin, Dominik.« Sie erhob sich, nahm ihre Tasche und wandte sich in der Tür noch einmal um. »Dominik?«
    »Was ist?«
    »Du weißt glaub ich gar nicht, was du mir bedeutest.«
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, zog sie die Tür ins Schloss und ging nach unten. Während der Fahrt in die Cronstettenstraße drehte sie die Lautstärke des Radios hoch. Sie konnte die Gefühle von Kuhn gut nachvollziehen und rang mit sich, ob sie mit ihm später über alles sprechen sollte. Am liebsten aber hätte sie ihren Vater angerufen, um sich von ihm Rat zu holen. »Julia«, sagte sie zu sich selbst, »du wirst wohl nie erwachsen.«

Sonntag, 15.10 Uhr
    »Gehen wir ins Wohnzimmer«, sagte Laskin, »Natascha weiß inzwischen über alles Bescheid.«
    »Was haben Sie ihr erzählt?«
    »Alles. Vieles schon vor ein paar Tagen, den Rest gestern Abend.«
    Natascha war aufgestanden, reichte der Kommissarin die Hand und deutete auf einen der beiden Sessel. Nachdem Julia Durant Platz genommen und Laskin sich zu Natascha gesetzt hatte, wollte sie als Erstes wissen: »Warum haben Sie mich gefragt, ob ich von zu Hause aus anrufe?«
    »Frau Durant, ich

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