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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ließ Jakobi sich zu Boden fallen, rollte sich ab und feuerte blitzschnell mehrere Schüsse aus seiner Automatik ab, bevor Durant ihn mit zwei gezielten Schüssen etwas unterhalb des rechten Schultergelenks und in den Arm traf. Jakobi entglitt die Waffe mit dem Schalldämpfer. Er sah Julia Durant ungläubig an. Sie trat zu ihm, kickte die Pistole zur Seite und sagte leise: »Das Spiel ist aus, Herr Jakobi oder Doux oder wie immer Sie sich auch nennen mögen. Und Sie leben noch, das ist für mich das Schönste«, fuhr sie mit zynischem Lächeln fort.
    »Mein Bein, verdammt, mein Bein!« Hellmer hielt sich eine Hand auf die blutende Wunde, doch Durant warf ihm nur einen kurzen Blick zu.
    »Peter, du gehst jetzt ganz schnell nach unten zu den beiden Typen im Wagen«, sagte sie zu Kullmer. »Die dürfen gar nicht erst mitkriegen, was hier passiert ist. Halt einem von ihnen die Knarre an den Schädel, und bring sie hoch. Unbewaffnet, und sie sollen sich selbst die Handschellen anlegen. Und dann wollen wir doch mal sehen, ob die Vöglein singen werden. Geh durch den Hintereingang und überrasch sie einfach.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Und an Jakobi, der am Boden lag und die Kommissarin mit funkelndem Blick ansah, gewandt, die Pistole immer noch auf ihn gerichtet: »Ist diese Wohnung verwanzt?«
    »Schauen Sie doch nach, dann wissen Sie’s.«
    »Noch so eine Antwort, und ich blas Ihnen die Eier weg, kapiert? Ist diese Wohnung verwanzt?«
    »Nein, verdammt noch mal! Ich weiß zumindest nichts davon. Ich bin verletzt und brauche einen Arzt!« Er hielt sich mit der Hand die getroffene Schulter.
    »Den kriegen Sie, sobald Sie mir noch eine Frage beantwortet haben. Wer hat Ihnen den Auftrag erteilt, Herrn Laskin und Frau Olpitz umzubringen?«
    Obgleich Jakobi höllische Schmerzen haben musste, lächelte er mit abfällig heruntergezogenen Mundwinkeln und schüttelte den Kopf. »Kein Kommentar, hören Sie. Und wenn Sie mich umbringen, aus mir kriegen Sie nichts heraus!«
    »Okay, dann werde ich Sie jetzt töten …«
    »Julia, hör auf!«, schrie Hellmer sie an. »Das bringt doch nichts! Irgendwann wird er reden.«
    »Meinst du wirklich, ich bin so blöd und bring diesen Abschaum um? Für den ist jede Kugel zu schade. Vorläufig erfährt keiner, was hier abgelaufen ist, denn uns fehlt noch jemand, und bevor wir den nicht haben, bleibt das alles hier geheim.«
    Laskin stand jetzt vor Jakobi, blickte ihn nur mitleidig an und sagte: »Seit wann wusstest du, dass ich für die Organisation arbeite?«
    »Schon lange, schon sehr, sehr lange. Aber bis jetzt gab es keinen Grund, dich zu töten, alter Freund.«
    »Und warum gibt es auf einmal einen Grund?«
    »Das weißt du doch genau, du Verräter!«, spie Jakobi ihm entgegen und verzog im nächsten Moment das Gesicht vor Schmerzen, als Laskin ihm einen kräftigen Tritt in die Nierengegend verpasste.
    »Ich bin also ein Verräter. Wieso denn das? Komm, sag es mir.«
    »Du warst der Einzige, der am Montag den Transport hochgehen lassen konnte, denn du warst für die Logistik zuständig, das hat mir …« Jakobi hielt inne und sah Laskin grinsend an.
    »Das hat dir was … Oder wer?«
    »Leck mich am Arsch. Ja, Daniel, wir waren einmal Freunde, aber irgendwann haben sich unsere Wege getrennt, und jetzt haben sie sich wieder gekreuzt. Nur dumm für mich, dass es so gelaufen ist.«
    »Warum, Rachmiel, bist du zum Killer geworden? Sag mir, was der Grund dafür ist.« Laskin ging in die Hocke. »Warum tötest du unschuldige Menschen? Nur wegen des Geldes?«
    »Ach komm, hör doch auf mit diesem dummen Geschwafel. Unschuldige Menschen? Dass ich nicht lache! Es gibt keine unschuldigen Menschen, nicht einen einzigen auf der ganzen Welt …«
    »Was ist mit den Kindern von Andrejew? Was haben sie dir oder andern getan? Und Irina, warum musste sie sterben? Hast du sie nur getötet, weil sie dich abgewiesen hat?«
    »Denk doch, was du willst, Daniel, du ach so sauberer Freund! Es ist mir so was von egal. Irina war eine Schlampe, eine gottverdammte Hure, und ich habe ihr das Angebot gemacht, nicht länger eine Hure sein zu müssen. Aber sie wollte ja nicht. Sie wollte lieber weiter ihren Körper verkaufen, und du hast es auch noch zugelassen, obwohl du ihr Geliebter warst! Sie war genauso erbärmlich wie du. Was hast du denn in den letzten zehn Jahren so getrieben?! Du bist in Wirklichkeit noch viel schlimmer als ich, in dir drin ist nichts als Schmutz und Aas. Du stinkst, weil du innerlich verfaulst

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