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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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damit?«
    »Könnte es unter Ihren Patienten jemanden geben, der nicht integer ist? Sie wissen, was ich meine?«
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Vor allem kommen meine Patienten nicht nur aus Frankfurt und Umgebung, sondern zum Teil auch aus dem Ausland. Dem westlichen Ausland, versteht sich. Mir wäre es lieber, wenn Sie nicht mit ihnen sprechen würden. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber …«
    Schulze winkte ab und atmete tief durch. In seinem Kopf begann sich ein Karussell zu drehen. »Dr. Andrejew, ich kann Ihre Bedenken verstehen. Trotzdem sage ich Ihnen, Sie könnten sich dieser Kommissarin anvertrauen. Ich habe sie persönlich kennen gelernt und weiß, dass man sich auf sie verlassen kann.«
    »Puschkin und Wiesner«, murmelte Andrejew gedankenversunken vor sich hin und ohne auf die letzte Bemerkung von Schulze einzugehen. »Wann ist es passiert?«
    »Am Wochenende, genau genommen am Samstag. Aber um noch mal auf meinen Vorschlag zurückzukommen, ich könnte Sie mit der Kommissarin bekannt machen. Wenn Sie möchten, kann ich sie gleich von hier aus anrufen. Sie würde bestimmt sofort herfahren, um sich Ihre Geschichte anzuhören. Man könnte Sie und Ihre Familie erst mal an einen Ort bringen, wo Sie sicher wären. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer.«
    »Was kann sie schon ausrichten?«, sagte Andrejew resignierend. »
Die
sind doch sowieso stärker. Nein, ich werde gehen, zudem habe ich schon alles vorbereitet. Aber ich werde Sie anrufen, sobald ich angekommen bin. Vielleicht spreche ich dann einmal mit der Frau Kommissarin. Außerdem habe ich mich bereits an die zuständigen Dienststellen der Polizei gewandt, aber dort wurde mir gesagt, ich müsse eindeutige Beweise vorlegen, dass ich erpresst werde. Vorher könnten sie nichts machen.«
    »Welche Dienststelle war das?«
    »Ich habe mich natürlich informiert und herausgefunden, dass das Dezernat für Organisierte Kriminalität dafür zuständig ist. Ich habe erst mit einem Hauptkommissar gesprochen, ich meine, sein Namewar Müller, aber der hatte keine Zeit und hat mich dann mit einem Oberkommissar Gebhardt verbunden.«
    »Und was hat dieser Gebhardt genau gesagt?«
    »Er kümmere sich drum, aber im Augenblick seien so viele Fälle zu bearbeiten, das werde sicher noch eine Weile dauern. Er sagte nur, er schaue in den nächsten Tagen mal mit einem Kollegen vorbei. Er war vergangenen Freitag in meiner Praxis in Frankfurt und hat mir auch versprochen, sich darum zu kümmern, ich müsse aber verstehen, dass er momentan nicht viel machen könne. Ich solle jedoch den Mut nicht verlieren. Sobald er Zeit habe, bearbeite er den Fall zusammen mit ein paar Kollegen und tue alles für unsere Sicherheit. Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich denen nicht wichtig genug bin. Deshalb steht mein Entschluss fest, und das habe ich diesem Herrn Gebhardt auch mitgeteilt.«
    »Ich kenne diesen Kommissar Gebhardt nicht, aber wenn Sie jetzt den Mut aufbringen würden, nicht zu fahren, könnte Hauptkommissarin Durant vielleicht etwas unternehmen. Sie ist eine äußerst eigenwillige und durchsetzungsfähige Polizistin. Ich garantiere Ihnen, sie würde sich sofort mit Ihnen in Verbindung setzen. Und womöglich könnte man sogar einen großen Schlag gegen die Mafia führen. Sind in Ihren Häusern eigentlich auch illegale Prostituierte untergebracht?«
    Andrejew zuckte mit den Schultern. »Genau weiß ich es nicht, doch ich gehe davon aus, dass alle Frauen dort illegal arbeiten.«
    »Sind Sie jemals auf Drogen oder andere Geschäfte angesprochen worden?«
    »Nein. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass in meinen Häusern mit allen möglichen Dingen gehandelt wird. Nicht nur mit Menschen. Sie haben Räuberhöhlen daraus gemacht, sie feiern ihre Orgien, Männer und Frauen gehen dort ein und aus. Es ist zum Heulen.«
    »Sind es eigentlich immer dieselben Männer, die zu Ihnen kommen?«, wollte Schulze wissen, ohne auf die letzte Bemerkung von Andrejew einzugehen.
    »Ja.«
    »Wie sehen sie aus?«
    »Welche Rolle spielt das schon? Es sind Tschetschenen, und sie sind sehr grausam. Ich möchte Ihnen einen persönlichen Rat geben, Herr Schulze. Seien Sie vorsichtig. Denn das, worüber Sie schreiben, kann sehr gefährlich für Sie werden. Glauben Sie einem Mann, der aus Erfahrung spricht. Und jetzt bitte ich Sie zu gehen. Das ist kein Hinauswurf, ich muss nur gleich noch mal kurz nach Frankfurt, zum einen, um meine letzte Zahlung zu leisten, zum andern, um meine

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