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Das Syndikat

Das Syndikat

Titel: Das Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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dozierte ihre Mutter weiter, »was in der Sache nichts Neues ist. Die IG Farben mit ihrem Rat der sogenannten Sieben Weisen hat in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts die Herrschaft über alle Länder Europas angestrebt ...«
    »Und der Geschäftsführer der europäischen Verteidigungsagentur«, übernahm Vic wieder, »ein gewisser Koch, ist ein ehemaliger Staatssekretär im deutschen Verteidigungsministerium.« Beide sahen Karen erwartungsvoll an. Vic hatte seine Hand auf Janes Schulter gelegt.
    Karen fühlte sich wie erschlagen. Sie schüttelte den Kopf, als müsste sie sich von irgendetwas befreien. »Woher wisst ihr das alles?«
    »Recherche«, sagte ihre Mutter sachlich.
    Das war doch paranoid! Karen dachte an Thierrys Dachzimmer, an die vielen Zettel und die Zeitungsnotizen über wild gewordene Hunde. Da spürte sie eine neue Kopfschmerzattacke.
    »Wir sind dem Syndikat seit Jahren auf der Spur«, drang die Stimme ihrer Mutter zu ihr.
    » Sie ist ihnen auf der Spur«, berichtigte Vic, » sie hat diese Leute jahrelang verfolgt, sie hat alles gesammelt, sie hat herausgefunden, dass sie was planen, dass ...«
    »Vic! Meine Tochter kennt mich lange genug.« Sie redete weiter. »Diese Pläne existieren seit fast fünfzehn Jahren. Pläne, eine Epidemie zu inszenieren, um die ganze Bevölkerung zu impfen, jeden mit einem Chip auszustatten, der nicht nur über Scanner lesbar ist, sondern der auch gezielt Medikamente, Drogen und Hormone abgibt. Die Menschen sollen nicht mehr selbstständig handeln, sie werden gesteuert durch ein gigantisches Geflecht aus Überwachungssystemen. Die Scanner an großen Plätzen zum Beispiel speichern nicht nur die Daten der Menschen, die sich dort aufhalten, sondern steuern auch die Ausschüttung der Stoffe auf dem Mikrochip. So kann man ohne großen Aufwand Demonstrationen verhindern oder Rebellionen! Und das Beste ist: Die Menschen merken nichts davon!«
    Karen hörte zu und versuchte, das alles zu begreifen.
    »Über den Chip können sie auch eine tödliche Menge Adrenalin ausschütten lassen! Sie können jeden umbringen, wann immer sie wollen! Sie bestimmen über unser Leben und über unseren Tod!«
    Die Augen ihrer Mutter glänzten fiebrig. Mein Gott, Mom, das kann doch alles nicht wahr sein!, dachte Karen, aber da redete ihre Mutter schon weiter.
    »Es gab zahlreiche Versuche, Vogelgrippe, Schweinegrippe, normale Grippe ... Auch bei sogenannten normalen Impfungen versucht man inzwischen – dank der Nanotechnologie –, Botenstoffe zu injizieren ...«
    »Nanotechnologie?«
    »Ja ...« Verwundert hielt ihre Mutter inne. »Erklär du’s ihr«, sagte sie mit einer ungeduldigen Handbewegung zu Vic.
    »Nein, nein, es reicht«, sagte Karen. »Warum hast du nie darüber berichtet?«
    »Niemand hätte mir geglaubt! Du siehst doch, was sie mit Leuten machen, die darüber reden! Sie stempeln sie ab als Anhänger von Verschwörungstheorien, als hysterische Gegner des Fortschritts! Ich wusste, ich musste sie mit anderen Mitteln zur Strecke bringen ...«, sagte ihre Mutter. Ihre Lippen waren schmal geworden. »Ich musste sie ihren Plan ausführen lassen.«
    Karen brauchte einen Moment, bis sie begriff, was ihre Mutter da gerade gesagt hatte. »Du hast also gewusst, dass sie einen Biowaffenanschlag planten?«
    »Eine Epidemie, ja. Was genau, wussten wir nicht. Wir haben schon die Schweinegrippe für die geplante Epidemie gehalten und entsprechende Informationen im Internet gestartet. Ein großer Fehler. Wir haben an Glaubwürdigkeit verloren und waren gezwungen, abzuwarten.«
    »Und jetzt ist wieder nichts draus geworden, oder? Die Bakterien sind nicht freigesetzt worden.«
    Ihre Mutter seufzte. »So ist es.« Sie tätschelte Vics Arm und reichte ihm das Glas. »Liebster, bring mir noch einen.«
    Wortlos ging er hinaus.
    Karen wollte am liebsten auch gehen. Alles in ihr strebte weg von diesem Ort.
    Aber eine Frage blieb.
    »Wenn ich nicht aufgetaucht wäre, hättest du dich auch nicht gemeldet, oder?«
    Ihre Mutter lächelte wissend. »Es war alles geplant. Du solltest kommen.«
    »Wie?«
    »David French ...« Sie begann an der Decke über ihren Knien herumzuzupfen. »Wir sind uns begegnet.«
    In diesem Augenblick brach der Rest ihrer schon kaputten Welt zusammen. »David hat gewusst, dass du lebst?« Der Kopf drohte ihr zu platzen.
    »Wir sind uns hier in Frankfurt begegnet, er wollte mit mir zusammenarbeiten. Und wir, wir wollten dich für unsere Arbeit gewinnen. Ich hatte einfach

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