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Das System

Das System

Titel: Das System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Wir haben versucht, ein Gegenmittel zu entwickeln,
     um den Pandora-Virus zu bekämpfen. An Bord des Bootes finden Sie einen Laptop. Bergen Sie ihn! Darauf ist der Source Code
     des Pandora-Virus.«
    Er seufzte. »Ich weiß, das alles ist schwer zu glauben. Ich erwarte nicht, dass Sie uns deswegen freilassen. Aber, wer immer
     es ist, der mir jetzt zuhört: Ich flehe Sie an, verständigen Sie irgendwelche Computerexperten, die sich den Code ansehen.
     Prüfen Sie wenigstens, ob meine Geschichte wahr sein könnte! Bitte! Die Zukunft der Menschheit könnte davon abhängen!«
    |324| »Vergiss es«, sagte Lisa. »Die kapieren das sowieso nicht.«
    Mark fiel etwas ein. »Kommissar Unger!«, rief er. »Fragen Sie Hauptkommissar Unger von der Kripo Hamburg! Er weiß, dass wir
     unschuldig sind.«

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    81.
    Hamburg-Alsterdorf,
    Samstag 12:05 Uhr
    »Sie müssen mir glauben!« Mark blickte in die Gesichter der drei Männer, die ihm gegenüber am Tisch in der Mitte des schlichten,
     fensterlosen Raumes saßen. Einer hatte kantige Gesichtszüge und blickte reglos, offenbar ein ranghoher Offizier des Bundeskriminalamts.
     Er hatte seinen Namen nicht genannt, aber es war deutlich, dass er in der Runde das Sagen hatte. Die anderen beiden waren
     ein junger Polizist und ein Mann, der sich als Stefan Schütze vorgestellt hatte. Wahrscheinlich hatte er den Job als Computerexperte
     beim BKA in erster Linie deswegen bekommen, weil er mit dicker Hornbrille, Halbglatze und Vollbart dem gängigen Klischee eines
     Computerfreaks perfekt entsprach.
    Schütze beugte sich vor. »Hören Sie, ich kenne mich da ein bisschen aus«, sagte er. »Das, was Sie beschreiben, ist technisch
     unmöglich. Selbst wenn es eine künstliche Intelligenz irgendwo da draußen gäbe, sie könnte unmöglich in die Interpol-Systeme
     eindringen und die Daten manipulieren.«
    »Aber irgendjemand hat die Daten manipuliert, oder? Wenn Sie das nicht schon wüssten und Zweifel an der Terrorismus-Geschichte
     hätten, wären Sie gar nicht hier.«
    »Ich bin hier, weil Hauptkommissar Unger ein Wort für Sie eingelegt hat. Wir prüfen gerade, inwieweit er in der Sache mit
     drinhängt.«
    »Überprüfen Sie lieber die Daten. Finden Sie raus, wer den internationalen Haftbefehl gegen mich angeblich ausgestellt |325| hat. Sprechen Sie mit ihm. Verlassen Sie sich nicht auf die verdammten Computersysteme. Sprechen Sie mit Menschen!«
    Schütze seufzte. »Also gut, Sie haben recht. Wir wissen, dass sich jemand in das Interpol-System gehackt hat.« Er ignorierte
     den missbilligenden Blick des älteren Offiziers. »Wir wissen nur nicht, wie.«
    »Ich habe es Ihnen doch gerade erklärt. Pandora …«
    »Hören Sie auf mit dieser Pandora-Geschichte«, erwiderte der junge Polizist, der sich als Oberkommissar Vogt vorgestellt hatte.
     »Damit kommen Sie nicht durch. Sagen Sie uns endlich, wer wirklich hinter der Sache steckt.«
    Mark seufzte und schüttelte den Kopf. »Haben Sie den Laptop untersucht?«
    Schütze nickte. »Wir haben nichts gefunden, was den Beschreibungen Ihrer Begleiterin entspricht.«
    Mark erstarrte. Er blinzelte nur, sagte einen Moment lang nichts. Plötzlich hatte er das irrationale Bedürfnis, zu lachen.
     Gleichzeitig spürte er, wie ihm Tränen des Zorns in die Augen stiegen, als er begriff, dass der Trottel auf der anderen Seite
     des Tisches mit seiner Unachtsamkeit alles zunichtegemacht hatte, wofür Lisa und er gekämpft hatten. »Sie haben den Laptop
     an Ihr Netzwerk angeschlossen, nicht wahr?«
    Schütze guckte ein wenig betreten, wie jemand, der bei einer Lüge ertappt wurde. »Natürlich! Wie hätte ich sonst …«
    Mark sprang auf. »Sie Idiot!«, brüllte er. »Sie verdammter Idiot! Sie haben ja keine Ahnung, was Sie getan haben! Der Virus
     war unsere letzte Chance!«
    »Beruhigen Sie sich, Herr Helius«, sagte der Offizier. Er sprach überraschend ruhig, was seiner tiefen Stimme umso mehr Autorität
     verlieh.
    »Ich will mich aber nicht beruhigen! Ich kann ja verstehen, dass Sie meine Geschichte nicht glauben. Aber warum haben Sie
     sich nicht wenigstens an das gehalten, was Lisa Ihnen sagte? Sie hat Sie doch davor gewarnt, den Laptop an ein Computernetz
     anzuschließen, oder nicht?«
    |326| Wie den meisten Computertechnikern fiel es Schütze schwer zu lügen. Er nickte. »Glauben Sie mir, ich habe die modernste Firewall
     …«
    »Einen Scheiß haben Sie! In Ihrer Arroganz haben Sie die letzte Chance verspielt, die die Menschheit …«

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