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Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Das Tagebuch der Patricia White (German Edition)

Titel: Das Tagebuch der Patricia White (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gian Carlo Ronelli
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auch dieser Traum nicht von mir? Sollte ich daraus Informationen erhalten, die mich zu dem Mädchen führten? Falls ja – dann hat te Any diese gut versteckt. Es sei denn, ich konnte sie erst verstehen, wenn ich sie verstehen sollte . Wie ein Mosaik erst dann ein sinnvolles Ganzes zeigte, wenn man alle Teile zusammengefügt hatte u nd als wichtige r Mosaikstein erschien mir dieses Tagebuch. Ich musste weiterlesen, musste Stück für Stück in dieses Bild einfügen. Nur so konnte ich Patricia finden u nd die drohende Gefahr abwenden.
    Das ist nicht dein Traum. Das bist nicht du. Ich war überzeugt, Any wollte mir damit auch mitteilen, dass ich nicht alles auf mich beziehen durfte. Die Träume, die Visionen. Auch wenn Patricia mich anblickte, mich ansprach, mich beschuldigte ihr etwas angetan zu haben – wie auch meine Mutter in d ies em Traum – ich musste es als Betrachter verstehen, als sähe ich den Film einer Überwachungskamera. Denn eines stand für mich fest: Ich musste Patricia helfen, aus dieser Dunkelheit herauszufinden und jede weitere Bedrohung von ihr fernhalten. Koste es, was es wolle.
    Das Tagebuch lag auf dem Nachttisch. Aufgeschlagen und u mgeblättert. Als hätte jemand oder etwas es vorbereitet, um den nächsten Eintrag zu lesen. Ich legte es auf meinen Schoß.
     
    Heute war mein erster Tag im Heim. Ich habe Angst gehabt u nd ich weiß nicht warum. Die anderen Kinder waren sehr n ett und da war diese schöne Frau. Sie hat sich um mich gekümmert. Sie sagt, dass sie meine Freundin ist. Sie heißt Sandra.
    Sandra und ich haben viele Spiele gespielt und sie hat gesagt, ich soll mit meiner Mom mal in ihrer Praxis vorbeikommen. Vielleicht kann sie mir helfen, das Gehen wieder zu lernen? Mom meint, dass ich mir keine Hoffnung machen soll. Aber sie denkt darüber nach. Vielleicht besuchen wir sie schon morgen.
    Sandra hat mich gefragt, warum ich so traurig bin. Ich habe ihr dann erzählt, dass Tommy gestorben ist. Dann habe ich geweint. Sandra hat mir ein Küsschen auf die Stirn gegeben und mich ganz fe st gedrückt. Sandra ist ja so lieb. Und trotzdem habe ich Angst gehabt . Denn wie sie mich gedrückt hat, habe ich die Schlange gesehen . Eine riesige türkise Schlange mit roten Augen. Sie hat mich angestarrt und nach mir geschnappt.
    Ich habe es Sandra erzählt und sie hat gesagt, dass ich keine Angst haben brauche, weil die Schlange nicht echt ist. Aber ich habe trotzdem Angst.
    Und dann hat sie mir Eddie vorgestellt. Eddie ist lieb und hat mich getröstet. Und Eddie hat auch gesagt, dass die Schlange mir nichts tut. Ich glaube, Eddie hat Recht.
    Im Haus ist es jetzt ganz still. Oft horche ich und glaube , dass ich Tommy höre . Aber Tommy ist tot. Und ich bin schuld daran. Es ist dunkel geworden. Obwohl die Sonne den ganzen Tag geschienen hat. Mom sagt, ich bilde mir das nur ein. Irgendwie ist Mom anders seit Tommys Tod. Heute hat sie mir den ganzen Tag kein Küsschen gegeben. Wahrscheinlich hat sie mich jetzt nicht mehr lieb.
    Gute Nacht, liebes Tagebuch.
    ( Ich mag Eddie. Aber verrat e es nicht,ja? )
    ( Daddy hat heute nicht angerufen. )
     
    Sandra. Ich wusste sofort, dass es sich um Sandra Berington handelte. Hatte ich vor dem Lesen des Eintrags noch vermutet , dass dieses Tagebuch ein wesentlicher Teil dieses Mosaiks wäre, so war ich nun davon überzeugt. Sandra Berington kannte Patricia. Sie hatte das Mädchen in diesem Heim betreut. Ich musste von der Verbindung zwischen Sandra und Patricia gewusst haben. Denn nur so war es erklärbar, dass ich das Tagebuch in ihre Praxis schicken ließ. Vermutlich hatte ich ihr die Verantwortung für Patricias Leben übertragen und gehofft, Sandra durch das Lesen der Einträge so weit zu sensibilisieren, dass sie alles in die Wege leitete, um Patricia zu helfen. Vor allem, weil ich angenommen hatte, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr leben würde. Ich musste zu Sandra Berington. Mit ihrer Hilfe würde ich Patricia finden.
    Ich lächelte innerlich, d a ich endlich einen ersten konkreten Schritt vor mir hatte. Einzig meine Verletzung hinderte mich daran, sofort das Krankenhaus zu verlassen. Und die Uhrzeit – da ich annahm, dass Sandra zu dieser Zeit nicht mehr in ihrer Praxis war.
    Wer war dieser Eddie ? Patricia schrieb, Sandra hätte ihn ihr vorgestellt. In diesem Heim. War er ein Betreuer? Warum hast du mir das angetan, Eddie?, hatte das Mädchen in den Visionen immer wieder gesagt. Was wollte er Patricia antun?
    Und dann diese Schlange. Patricia

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