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Das Tal Der Abenteuer

Das Tal Der Abenteuer

Titel: Das Tal Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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an.
     
    Dann überschütteten sie sich gegenseitig mit einem Wortschwall, von dem er nichts verstand.
    Lucy stand unten an der Treppe und lauschte. Was machte Jack dort oben? Vielleicht brauchte er Hilfe. Rasch stieg sie die Stufen hinauf und stellte sich neben ihn. Die beiden Alten sahen verwundert auf das rothaarige, sommersprossige Mädchen, das ihrem Bruder so ähnlich sah.
    Da schob die Frau ihren Mann zur Seite, ging auf Lucy zu und küßte sie auf die Stirn. Zärtlich nahm sie sie in die Arme und strich ihr über das Haar. Lucy war erstaunt. Wer war diese alte Frau?
    Sie rief hinunter: »Dina! Philipp! Kommt mal herauf! Hier sind zwei alte Leute mit ihrem Huhn.«
    Nun standen alle vier Kinder in dem kleinen Zimmer.
    Sobald der alte Mann sie sprechen hörte, hellte sich sein Gesicht auf.
    »Ach, englische Kinder! Gut! Sehr gut! Einmal, vor langer Zeit, war ich in eurem so schönen Land. Ich war in einem großen Hotel in London.«
    »Er spricht englisch!« rief Philipp erleichtert. »Was machen die Leute denn hier?« sagte er leise zu Jack.
    »Sind sie etwa mit den Männern im Bunde?«
    »Das werden wir bald herauskriegen«, erwiderte Jack.
    »Sie scheinen ganz harmlos zu sein. Aber vielleicht sind hier noch mehr Menschen.« Er wandte sich wieder dem alten Mann zu. »Ist noch jemand außer Ihnen hier?«
    »Nein, nur ich, meine Frau Elsa und die Henne Martha«, gab der Mann zur Antwort, während sich seine Frau noch immer mit Lucy zu schaffen machte. »Wir bewachen alle Dinge in den Höhlen bis zu dem Tag, an dem man sie wieder zurückbringt, wohin sie gehören. Möge er bald kommen!«
    »Ich glaube, sie wissen gar nicht, daß der Krieg längst zu Ende ist«, sagte Jack leise zu den ändern Kindern.
    »Wer mag sie wohl hier als Wache eingesetzt haben?«
    Dann fragte er den Mann: »Wer hat Ihnen gesagt, daß Sie die Sachen hier behüten sollen?«
    »Julius Müller«, antwortete der Mann. »Ach, was für ein großartiger Mann! Er arbeitete noch gegen den Feind, als in unserem Tal schon die Bomben fielen und alles brannte! Und er entdeckte auch, daß die Feinde diese Schätze in unseren Berghöhlen versteckt hatten, Schätze, die sie aus unseren Kirchen und aus anderen Häusern gestohlen hatten.«
    »Genau wie wir dachten«, sagte Philipp, der gespannt zugehört hatte. »Na, und dann?«
    »Die Leute flohen aus dem Tal«, fuhr der Mann fort.
    »Viele wurden getötet. Schließlich blieb niemand mehr übrig als wir beide. Wir versteckten uns zusammen mit unseren Hühnern und unserem Schwein. Eines Tages wurden wir von Julius Müller entdeckt. Er brachte uns hierher und gab uns den Auftrag, den Schatz zu behüten, nicht für den Feind, sondern für das Volk, dem er gehört.
    Er sagte, eines Tages würde der Feind besiegt werden und fliehen. Und dann würde er mit den anderen zurückkommen und den Schatz holen. Aber er ist noch nicht gekommen.«
    »Er kann nicht kommen«, sagte Jack. »Der Paß ist gesprengt. Niemand kann das Tal betreten oder verlassen außer mit einem Flugzeug. Der Krieg ist längst zu Ende.
    Schlechte Menschen sind hinter dem Schatz her. Sie haben davon gehört, daß er hier versteckt ist, und wollen ihn stehlen.«
    Der alte Mann sah Jack ganz erschreckt und verwirrt an, als verstünde er nicht alles, was er da hörte. Anscheinend hatte er so lange unter der Erde gelebt, daß er nicht mehr viel von der Außenwelt begriff. Für ihn existierten nur noch seine Frau und der Schatz und vielleicht noch seine Henne.
    »Wohnen Sie hier in diesem Zimmer?« fragte Lucy.
    »Von wo bekommen Sie denn zu essen? Mag die Henne es gern, unter der Erde zu leben?«
    »Hier befinden sich große Lebensmittelvorräte«, sagte der Mann. »Es ist sogar Futter für Martha da. Als wir hierher kamen, hatten wir sechs Hühner und ein Schwein.
    Aber das Schwein starb bald. Und die Hühner folgten eins nach dem anderen. Nur Martha ist übriggeblieben. Sie legt nicht mehr viele Eier, vielleicht alle vierzehn Tage eins.«
    »Gluck!« sagte Martha stolz.
    Kiki wiederholte das Glucken und begann dann laut zu quaken. Die Henne schien überrascht zu sein. Auch die beiden alten Leute sahen den Papagei verwundert an.
    »Halt den Schnabel, Kiki!« sagte Jack. »Du spielst dich wieder einmal auf.«
    »Was ist das für ein Vogel?« fragte der alte Mann. »Ist es ein – wie heißt es doch? – ein Papagei?«
    Jack nickte. »Ja. Er gehört mir und begleitet mich überallhin. Übrigens – soll ich Ihnen erzählen, wie wir hierhergekommen

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