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Das Tal Der Abenteuer

Das Tal Der Abenteuer

Titel: Das Tal Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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aufgehalten zu werden! Das war wirklich zu dumm! Sorgfältig leuchtete Jack die Tür von oben bis unten ab.
    Lucys Augen gingen aufmerksam mit dem Licht mit.
    »Halt!« rief sie plötzlich. »Siehst du dort den eisernen Knauf? Er ist viel heller als die ändern. Warum wohl?«
    Jack hielt die Lampe näher heran. Lucy hatte recht. Der eine Knauf schien heller zu sein, als wäre er oft angefaßt worden. Außerdem war er auch etwas größer als die ändern.
    Er drückte darauf. Nichts! Er schlug mit einem Stein darauf. Wieder nichts!
    »Laß mich einmal versuchen!« Philipp schob Jack zur Seite. »Nun leuchte mit der Lampe! So ist’s gut.«
    Er ergriff den eisernen Knauf und rüttelte daran.
    Bewegte sich da nicht etwas? Er rüttelte noch einmal heftiger, jedoch ohne Erfolg. Und dann kam er endlich auf den Gedanken, den Knauf zu drehen.
    Er ließ sich ganz leicht herumdrehen. Ein lautes Knacken ertönte. Die Tür ging langsam auf. Rasch knipste Jack seine Lampe aus. Niemand durfte sie sehen. Dabei dachte er gar nicht daran, daß jeder, der sich etwa in der Höhle befand, sie längst gehört haben mußte.
    Die Tür stand jetzt weit offen. Dahinter schimmerte ein gedämpftes Licht. Erschreckt griff Lucy nach Jacks Hand.
    »Die Höhle ist ja voll von Menschen. Sieh doch nur!«

Endlich am Ziel 
    Mit angehaltenem Atem starrten die Kinder durch die Tür. Wie unheimlich! In dem dämmerigen Raum standen die seltsamsten Gestalten umher. Ihre Augen funkelten.
    Die Zähne blitzten durch das Halbdunkel. Hals und Arme waren mit glitzernden Edelsteinen bedeckt.
    Furchtsam rückten die Kinder dichter zusammen. Was waren das für merkwürdige Menschen? Alle standen.
    Keiner von ihnen rührte sich, niemand sprach ein Wort.
    Einige schauten zur Tür, andere drehten den Kindern den Rücken zu. Warum sagten sie nichts? Warum zeigten sie nicht auf die vier und riefen: »Wer ist denn das?«
    Lucy begann zu schluchzen. »Wir wollen zurückgehen.
    Ich finde sie schrecklich. Sie bewegen sich gar nicht. Nur ihre Augen leben.«
    Da stieß Kiki plötzlich einen Schrei aus, flog in die Höhle und setzte sich einer der zunächst stehenden Gestalten auf die Schulter. Es war eine Frau mit wunderbaren Kleidern, die durch das Halbdunkel schimmerten. Auch jetzt rührte sie sich nicht. Wie sonderbar!
    Kiki schien sich nicht im mindesten vor der merkwürdigen Gesellschaft zu fürchten. »Polly, setz den Kessel auf!« rief er und zupfte an dem Haar der Frau.
    Den Kindern stockte das Herz. Was würde nun mit Kiki geschehen? Würde die Frau mit den seltsam funkelnden Augen ihn verzaubern und in Stein verwandeln? Vielleicht waren alle diese Menschen verzaubert.
    »Wir wollen zurückgehen«, drängte Lucy wieder. »Die Höhle gefällt mir nicht. Und diese Leute mit den schrecklichen Augen gefallen mir noch weniger.«
    Da sprang Jack plötzlich mit einem Satz von der Türschwelle in die Höhle hinein und schritt unerschrocken zwischen der schweigenden Versammlung hindurch. Lucy stieß einen Schrei aus und versuchte vergeblich, ihn am Ärmel zurückzuhalten.
    Er ging direkt auf die Frau zu, auf deren Schulter Kiki hockte, und betrachtete sie aus nächster Nähe. Er sah in ihre weitgeöffneten, glitzernden Augen und berührte ihr Haar. Dann wandte er sich zu den entsetzten Kindern.
    »Da staunt ihr! Es ist ein Standbild – wundervoll bekleidet – mit echtem Haar. Und die Augen bestehen aus Edelsteinen. Was sagt ihr nun?«
    Die ändern konnten es kaum glauben. Es beruhigte sie jedoch ein wenig, Jacks Stimme zu hören und zu sehen, wie er durch die schweigende Menge schritt, ohne daß ihm etwas geschah.
    Nach einem Weilchen wagten sich auch Philipp und Dina in die Höhle. Aber Lucy zögerte noch. Ängstlich beobachtete sie, wie die ändern sich unbehelligt /wischen den schönen Figuren bewegten. Es schien eigentlich keine Gefahr zu bestehen.
    Schließlich nahm sie allen Mut zusammen und trat ebenfalls in den Raum. Noch immer ein wenig furchtsam, näherte sie sich der Frau, auf der sich Kiki niedergelassen hatte. Ja, Jack hatte recht. Es war nur ein schönes Standbild mit einem fein geformten Gesicht, das von einer Wolke schwarzen Haares umgeben war. Augen und Zähne bestanden aus herrlichen Edelsteinen. Um ihren Hals hingen goldene Ketten, die mit wertvollen Steinen besetzt waren, und an den wächsernen Händen glitzerten Ringe. Außerdem trug sie noch einen wundervollen, ziselierten Gürtel mit großen, farbigen Steinen. Noch nie hatte Lucy so etwas Prächtiges

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