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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich in dem Salzgebäck, wobei seine Zunge mit maschinenartiger Geschwindigkeit nach den großen Salzkristallen leckte. Wie viele Dinge auf Drallar ging auch bei den Brezeln die Quantität vor Qualität. Flinx überlegte wieder einmal, daß Pip für ein zweifellos fleischfressendes Tier ungewöhnliche Zuneigung zu Mehlprodukten hatte. Einer der Gründe, daß der Minidrach in der Stadt so gut gedieh, war seine kulinarische Anpassungsfähigkeit. Es hatte Zeiten gegeben, wo Fleisch knapp gewesen war und Ungeziefer auch, und er und Mutter Mastiff hatten erstaunt zugesehen, wie das Reptil vergnügt große Portionen von gesalzenem Brot oder Pime hinunterschlang, den billigen maisartigen Gewächsen, die als Parasiten an den Weichhölzern von Moth wuchsen.
    Flinx griff nach der schön geformten Flasche, goß das kirschrote Gebräu in sein Glas und sah zu, wie sich eine rosafarbene Schaumkrone darauf bildete. Die Braukunst gehörte zu den größten Fähigkeiten der Thranx. Für die paar Quartalssäufer war es schon zu spät und für die meisten Nachtlichter zu früh. Small Symm vergewisserte sich, daß all seine anderen Kunden versorgt waren, und stützte sich vor Flinx auf die Bar. Seine mächtigen Arme wirkten wie haarige Bäume. Er sah schweigend zu, wie der Junge einen langen Zug tat und anschließend in kleinen Schlucken den Rest zu sich nahm. Hin und wieder war zu ihrer Rechten zwischen den Brezeln ein befriedigtes Zischen zu hören.
    Als Flinx dann seine Rechnung in Münzen bezahlte, hob Symm die Brauen. »Dann war das Geschäft also gut?«
    »War es, war es. Ob du es glaubst oder nicht, alter Freund, ich habe heute hundert Credits verdient und auf ganz ehrliche Weise!« Die Erinnerung an drei Leichen in einer dunklen Gasse drängte sich ihm auf. »Obwohl ich jetzt vielleicht gar nicht so froh darüber bin.«
    »Seltsam, daß du so etwas sagst.« Der Hüne spendierte sich selbst einen kleinen Yttrium-Cognac. »Das freut mich für dich, aber irgendwie enttäuscht es mich auch, denn jetzt wirst du den Job nicht brauchen können, den ich dir zugedacht hatte.«
    »Oh? Nicht so schnell, Großer. Und versuch auch nicht dich bei mir einzuschmeicheln. Zugegeben, ich bin im Augenblick solvent, aber das Geld hat die Tendenz, mir zwischen den Fingern zu zerrinnen. Außerdem gebe ich zuviel davon weg. Und dann muß ich noch an die alte Dame denken, obwohl ihr jetzt wahrscheinlich schon die halbe Stadt gehört, wenn sie auch immer wieder klagt, wie arm sie ist.«
    »Ah, Mutter Mastiff natürlich. Nun, dann interessiert es dich vielleicht doch. Zumindest kann ich dir interessante Gesellschaft versprechen.« Er deutete hinter Flinx. »Die dritte Nische. Zwei höchst außergewöhnliche Persönlichkeiten.«
    Flinx sah sich nach den kleinen, mit Vorhängen verhängten Nischen um, die die hintere Hälfte des Lokals ausmachten. In diesen Séparées ging man häufig den Geschäften und dem Vergnügen und manchmal beidem gleichzeitig nach. Er kniff die Augen zusammen, um in dem schwachen Licht besser sehen zu können. Die meisten Leute hätten selbst auf diese kurze Entfernung überhaupt nichts unterscheiden können, aber Flinx blickte nicht nur mit den Augen. Ja, in der Nische, die Symm ihm gezeigt hatte, saßen tatsächlich zwei Gestalten. Und das, was er erkennen konnte, bestätigte auch, daß es ein seltsames Paar war.
    Der eine war ein sehr großer Mensch. Sein Gesicht war bleich und schien hauptsächlich aus Winkeln zu bestehen, scharfen Winkeln wie Messerklingen unter der Haut. Sein Haar schien an den Schläfen und hinten grau zu werden, und dann gab es eine schneeweiße Strähne, die von der Stirn nach hinten verlief. Die Augen saßen schräg, fast mongolisch, und waren so schwarz wie der größte Teil seines Haares. Die buschigen Augenbrauen, die über der Nase zusammengewachsen waren, ließen sie fast unbedeutend erscheinen. Der Mund war klein und dünnlippig, und der Körper war zwar nicht gerade hager, wies aber jene Art von Schlankheit auf, die man mehr durchsorgfältige Diät als körperliche Übung erzielt. Die Teile seines Körpers, die nicht von Kleidung bedeckt waren, waren kräftig gebräunt, eine Art von Bräune, die, wie Flinx wußte, bei Männern auftrat, die sich lange im Weltall aufgehalten und sich mehr UV-Strahlung ausgesetzt hatten als die meisten anderen Menschen.
    Wenn der Mann ungewöhnlich war, so galt das in doppeltem Maße für seinen Begleiter. Obwohl Flinx noch nicht sehr viele Thranx gesehen hatte, weil

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