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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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noch nicht erlebt hatte.
    »Mein Name ist Tse-Mallory... Bran. Und dies hier, mein Begleiter, ist der Eint Truzenzuzex.«
    Das Insekt verbeugte sich bei der Vorstellung von der ›Hüfte‹ aus, eine fließende Bewegung wie die eines Seeseglers, der ins Wasser taucht, um einen Fischaufzuspießen. Und eine weitere Überraschung: der Thranx sprach Terranglo statt Symbo. Das war wirklich ein sehr gebildeter und äußerst höflicher Käfer! Nur wenige Thranx verfügten über die Fähigkeit, mehr als ein paar elementare Sätze in Terranglo zu sprechen. Die dieser Sprache innewohnende Unlogik verursachte ihnen Kopfschmerzen. Aber dieses Insekt hatte eine Aussprache, die der seinen in nichts nachstand, sah man von den leicht scharrenden Obertönen ab, die der andersartigen Anordnung seiner Stimmbänder zuzuschreiben waren.
    »Eine hohe Metamorphose wünsche ich dir, junger Mann. Wir suchen schon seit einigen Tagen einen Führer für diese verwirrende Stadt. Wir sind sehr froh, daß du dich bereit erklärt hast, uns zu helfen.«
    »Ich will tun, was in meinen Kräften steht, meine Herren.« Ihm war die Schmeichelei fast peinlich.
    »Wir würden gerne gleich morgen früh anfangen«, sagte Tse-Mallory. »Wir sind geschäftlich hier, mußt du wissen, und es ist für uns sehr wichtig, uns intimere Kenntnisse der Stadt zu erwerben. Eigentlich haben wir das schon viel zu lange aufgeschoben. Tatsächlich hatten wir erwartet, daß uns ein Führer abholen würde, aber da er es sich offenbar anders überlegt hat, bekommst du den Auftrag.«
    »Wir wohnen in einem kleinen Gasthof in dieser Straße«, fügte Truzenzuzex hinzu. »Sein Zeichen sind drei Fische und...«
    »... ein Sternenschiff. Ich kenne das Lokal, mein Herr. Ich hole Sie beim Erstnebel ab – sieben Uhr – morgen früh in der Lobby.«
    Die beiden schüttelten ihm noch einmal die Hand und schickten sich an zu gehen. Flinx hüstelte leise, aber eindringlich. »Eine Kleinigkeit noch, meine Herren.«
    Tse-Mallory blieb stehen. »Ja?«
    »Da wäre noch die Frage der Bezahlung.«
    Der Thranx erzeugte mit seinen Kinnbacken eine Anzahl klickender Geräusche. Unter seinesgleichen galt das als Gelächter. Insekten hatten einen hoch entwickelten Humor, der manchmal zu kleinen Streichen neigte.
    »Oho! Unser Führer ist auch ein Plutokrat! Zweifellos warst du als Larve ein Zuckerhorter. Wie wäre dies dann? Am Ende unserer morgigen Tour – ich würde sagen, ein Tag sollte für unsere Zwecke genügen – laden wir dich zu einem Essen in der besten Küche im Halbmond ein.«
    Nun! Mal sehen, zwölf Gänge bei Portio's machen etwa... nun! Das Wasser lief ihm bereits im Munde zusammen.
    »Das wäre großar-... ausreichend, meine ich, meine Herren.«
    Und ob es das wäre!

2
    Natürlich war Flinx kein berufsmäßiger Fremdenführer, aber er wußte zehnmal soviel über das echte Drallar als die gelangweilten von der Regierung bezahlten Führer, die die offiziellen Stadtführungen für neugierige Außerplanetarier durchführten. Er hatte schon mehr als einmal diese Funktion für andere Gäste von Small Symm erfüllt.
    Aber diese beiden hatten sich als höchst eigenartige Touristas erwiesen. Er zeigte ihnen den großen Zentralmarkt, wo man Waren aus dem ganzen Spiralarm finden konnte. Sie kauften nichts. Er führte sie zum großen Tor von Altdrallar, einem monumentalen Bogen, den eingeborene Handwerker aus wasserreinem Silikondioxid geschnitzt hatten und der so alt war, daß man keine Aufzeichnungen darüber in den Palastarchiven fand. Sie hatten nichts dazu zu sagen. Er führte sie auch zu den roten Türmen, wo die phantastische Flora von Moth unter der hegenden Aufsicht hingebungsvoller königlicher Botaniker in Gewächshäusern wucherte. Und dann zu den winzigen abgelegenen Plätzen, wo man das Ungewöhnliche, das Seltene und auch das Verbotene kaufen konnte: juwelenbesetztes Geschirr, Kunsthandwerk, Waffen, Utensilien, Edelsteine, seltene Erden und seltene Kleidungsstücke, Fahrkarten an jeden beliebigen Ort der Phantasie; wissenschaftliche Instrumente, Wissenschaftler; Frauen oder andere Geschlechter jeder beliebigen Spezies; Drogen: medizinische, halluzinogene, tödliche, prophylaktische; Gedankenleser und Handleser. Nur selten hatte der eine oder der andere seiner beiden Schützlinge etwas zu ihrer Umgebung zu sagen. Fast hätte man glauben können, sie wären gelangweilt. Einmal fiel eine Bemerkung vor einem Antiquitätenladen, in dem historische Landkarten ausgestellt waren, dies

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