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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einen Konflikt einzugreifen, in dem die Homanxinteressen nicht direkt bedroht waren. Er hielt inne. Plötzlich war ihm ein Gedanke gekommen. Wenn man natürlich eine Konfrontation mit Gewalt zu einem Punkt triebe, daß es zu einer solchen Bedrohung kam... immer noch keine sichere Garantie... Kriegsgericht... Entlassung aus dem Korps... 300.000 denkende Wesen... Konzentrationslager... plötzlich war er gar nicht mehr so sicher, daß er einmal Hauptmann werden wollte. Trotzdem, er brauchte die Unterstützung von...
    »Bran, unser Antrieb scheint gestört zu sein.«
    »Was? Ich kann nichts...«
    »Ja, ohne Zweifel. Wir scheinen in das Kampfgebiet zu treiben, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Mit Spitzengeschwindigkeit sogar. Ungewöhnlich und peinlich, findest du nicht auch?«
    »Oh. O ja.« Ein Pseudolächeln, scharf wie ein Degen, zerschnitt sein Gesicht. »Ich sehe, wir können nichts dagegen unternehmen. Verdammt unangenehm. Natürlich müssen wir uns darauf vorbereiten, uns zu verteidigen. Ich glaube nicht, daß die AAnn-Computer genügend Unterscheidungsvermögen besitzen, um festzustellen, was für Schiffe in ihre Zielzone treiben.«
    »Richtig. Ich wollte gerade meine Injektionen nehmen.«
    »Ich auch.« Er machte es sich auf seinem Kontursitz bequem und spürte das Kraftfeld, das sie in die Lage versetzte, mit hoher Beschleunigung zu manövrieren. »Am besten, du beeilst dich.«
    Er nahm die vorgeschriebene Haltung ein und bemühte sich, den kaum spürbaren Druck der Nadeln zu ignorieren, die sich in die Venen an seinen Beinen bohrten. Die Spezialdrogen, die sein Wahrnehmungsvermögen steigerten und die künstlichen Hemmungen lösten, mit denen sein Bewußtsein sonst den Killerinstinkt unterdrückte, begannen sofort zu wirken. Ein rosafarbener Schimmer der Freiheit hüllte seine Gedanken ein. So gehörte es sich. Das war richtig! Das war es, wofür er geschaffen worden war. Und gleichzeitig wußte er, daß Truzenzuzex eine ähnliche Behandlung, wenn auch mit anderen Drogen, erfuhr. Sie würden seine natürliche Fähigkeit anregen, in Bruchteilen von Sekunden Entscheidungen zu treffen und logische Auswertungen vorzunehmen, ohne sich von den Regeln von Hive und komplizierten moralischen Überlegungen ablenken zu lassen.
    Kurz nach der Vereinigung, als die Wissenschaftler der Menschen und der Thranx in bezug auf die jeweils andere Rasse eine überraschende Entdeckung nach der anderen machten, stellten die Thranx-Psychologen etwas fest, was einige Menschen schon lange vermutet hatten. Der Geist des homo sapiens befand sich in einem dauernden Zustand labilen Gleichgewichts zwischen völliger Emotionalität undcomputerähnlicher Kontrolle. Wenn man die Überreste der letzteren, ob sie nun natürlich oder künstlich waren, entfernte, fiel der Mensch in eine Art kontrollierter Tierhaftigkeit zurück. Er wurde die wirkungsvollste und fähigste Mordmaschine des Universums. Im umgekehrten Falle wurde er zu einer Art fügsamen Gemüses. Für diesen Zustand hatte man bisher noch keine Anwendung gefunden, aber ersterer...
    Man bewahrte im großen und ganzen Stillschweigen darüber.
    Nach einer Anzahl schrecklicher, aber ehrlicher Demonstrationen, die die Thranx und ihre menschlichen Helfer veranstalteten, bestätigte die Menschheit nicht ohne ein Aufseufzen der Erleichterung, daß die Entdeckung den Tatsachen entsprach. Aber sie hatte es nicht gerne, wenn man sie daran erinnerte. Natürlich hatte ein gewisser Teil der Menschheit das schon die ganze Zeit gewußt, und insofern beeindruckte sie die Nachricht auch nicht. Andere begannen die Werke antiker Schriftsteller wie Donatien François de Sade mit anderen Augen zu lesen. Die menschlichen Psychologen andererseits rückten die wunderbare Fähigkeit der Thranx in ein klareres Licht, schnelle und korrekte Entscheidungen ohne jegliche emotionelle Ablenkung und unter völlig auf die Praxis gerichteten Überlegungen zu treffen. Nur die Thranx hielten das nicht für so wunderbar. Ihre Hive-Regeln und ihr kompliziertes ethisches System hatten eben diese Fähigkeit in gleichem Maße unterdrückt, wie die Menschheit ihre Mordgelüste im Zaum gehalten hatte.
    Das Endergebnis all der Forschungen und Experimente war dies: In Verbindung mit einem Ballistikcomputer, um Ziele auszuwählen und ihre Entfernungen zu ermitteln, war ein Triumvirat aus Thranx, Mensch und Maschine eine unschlagbare Kombination in der Weltraumkriegführung. Der Thranx zügelte den Menschen, der Mensch

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