Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
die ich je das Unglück hatte zu hören«, sagte Truzenzuzex mit kühler gleichmäßiger Stimme.
    Bran gab ihm recht. Es bereitete ihm immer größere Mühe, an sich zu halten. Selbst ohne die Drogen, die man ihnen gegeben hatte, um ihr Wahrnehmungsvermögen und ihre Instinkte zu schärfen, erfüllte ihn der unwiderstehliche Drang, zu töten. Und dahinter stand die machtvolle Erkenntnis, daß die Tat vermutlich gerechtfertigt wäre.
    »Ist es denn nicht möglich, daß die hiesigen...?«
    »... keine Chance haben«, führte Truzenzuzex den Satz für ihn zu Ende. »Sie sind zahlenmäßig und was ihre Waffen angeht hilflos unterlegen und verfügen außerdem gar nicht über eine reguläre Streitmacht. Was die AAnn zweifellos im voraus wußten. Ich bezweifle sogar, daß ihre Schiffe den Doppelka-Antrieb haben. Schließlich ist das nur eine Kolonie, also brauchen sie nicht viele davon.«
    »Ein typisches AAnn-Manöver. Verdammt sollen diese anthropomorphen Bastarde sein! Immer wieder ein Nadelstich hier und ein Nadelstich dort. Ich wünschte, sie wären aufgestanden und hätten gesagt, daß sie uns diesen Teil der Galaxis streitig machen. Sollen sie doch aufstehen und wie Männer kämpfen!«
    »Das können sie nicht, Bruder, weil sie das ganz offensichtlich nicht sind. Und ich meine damit nicht nur ihre Physiologie. Nach den Begriffen der AAnn, die in ihrer Philosophie der ›ewigen Kriegführung als dem natürlichen Zustand aller Dinge‹ niedergelegt sind, ist jeder Vorteil, den man über seinen Gegner erringen kann, per definitionem des Erfolges ethisch. Sie sind nicht unmoralisch, nur amoralisch. Angriffe aus dem Hinterhalt sind für sie wie Zucker – Entschuldigung, wie Brot.«
    »Wenn der Major eingreifen würde, bin ich sicher, daß das Hauptquartier anschließend den Einsatz billigen würde«, sagte Bran. »Nach außen hin würden sie sich natürlich entschuldigen, aber ich wette, daß Marschall N'Gara insgeheim einverstanden wäre.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Je älter und einflußreicher Soldaten werden, desto käuflicher werden sie auch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß unser lieber, süßer Gonzales es riskiert, ein paar Fremden zu helfen, besonders wo sie doch nicht dem Commonwealth angehören. Dazu mag er seinen Scotch und seine importierten Terra-Zigarren viel zu gern. Außerdem würde ein solcher Einsatz wenigstens ein Mindestmaß an Phantasie erfordern, eine Eigenschaft, an der es unserem Kommandeur in hohem Maße gebricht. Schau. Es fängt schon an.«
    Bran blickte auf den großen Bildschirm. Draußen im All manövrierten ein paar Schiffe, die hier nur von ein paar gespensterhaften Punkten repräsentiert wurden, und nahmen ihre Kampfpositionen ein, Positionen in einer Schlacht, die wahrscheinlich nur wegen ihrer Kürze Berühmtheit erlangen würde.
    Irgendwie war es den Planetenbewohnern gelungen, sechs raumtüchtige Schiffe in Dienst zu stellen. Er war bereit, die Bezüge eines Jahres darauf zu verwetten, daß keines davon ein reguläres Kriegsschiff war. Vermutlich Polizeiboote. Auf der anderen Seite formierte sich die gut ausgebildete und erstklassig gerüstete AAnn-Streitmacht zu einer ihrer charakteristischen Tetrahedron-Formationen. Etwa fünfzehn Angriffsschiffe, zwei Zerstörer und zwei aufgedunsene Lichtpunkte, die er in einer normalen Schlachtsituation als Dreadnoughts interpretiert hätte. Die fein abgestimmten Instrumente auf dem großen Bildschirm aber verrieten ihm die Wahrheit: dieselbe Masse, aber kleine Gravitationstrichter. Truppentransporter, in deren riesigen Leibern Dutzende kleiner, schwer abgeschirmter Landungsboote lauerten.
    Das war nicht das erste Mal, daß er AAnn-Okkupationsstreitkräfte beobachtet hatte. Zweifellos thronten jetzt die Mitglieder der ersten Angriffswelle bequem in ihren Schiffsrümpfen, summten leise vor sich hin und warteten darauf, daß die ›Schlacht‹ begann, vergewisserten sich, daß ihre Panzer auf Hochglanz poliert waren und ihre Nervenstrahler geladen...
    Er schlug mit der Faust krachend auf das Armaturenbrett aus Duralon und riß sich dabei die Haut am Handgelenk auf. Die Homanxpatrouille bestand aus zehn Aufklärern und einem Kreuzer... war den AAnn also mehr als gewachsen, selbst ohne die zweifelhafte ›Hilfe‹ der Planetenbewohner. Aber er hatte schon vor der pathetischen Debatte, deren Zeuge sie soeben gewesen waren, gewußt, daß Major Gonzales niemals seine holzgetäfelte Kabine auf der Altair verlassen würde, um in

Weitere Kostenlose Bücher