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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Hartnäckigkeit bekannt. Die Vorstellung, daß ein bereits in die Enge getriebenes Opfer ihm entkommen sollte, war für ihn kaum denkbar. Dennoch war er alles andere als ein Narr. Er schloß müde die Augen.
    »Dreißig Grad Kurswechsel, senkrecht zu unserer gegenwärtigen Bahnebene. Geschwindigkeit auf Normalwert reduzieren.« Und dann sah er auf den Lageschirm. Irgendwo draußen war ein weißer Punkt. Und ebenso dort draußen eine unsichtbare bodenlose Grube von unvorstellbarer Gravitationsenergie, die einen unvorstellbaren Zufluchtsort kennzeichnete. Oder schnellen Selbstmord. Er begann die Absichten des Menschen zu ahnen. Er empfand nicht die geringste Neigung, es der Gloryhole gleich zu tun. Es würde viele Monate dauern, bis er erfuhr, ob der Idiot nun noch lebte oder schon tot war – und das ärgerte ihn von allem am meisten.
    Er krümmte die langen Finger und blickte auf die auf Hochglanz polierten Klauen, die, wie es sich für ein Mitglied der Aristokratie gebührte, auf gehörige Länge gestutzt waren. An zwei der Klauen glitzerten lavaähnliche Colloidsteine. Er spreizte die Hände über der Brust und dehnte den Brustkasten aus. Jene Mitglieder der Mannschaft, die mit der Handlungsweise des Adels besser vertraut waren, erkannten die Geste. Sie hieß ›Begriff der Unpraktischen Macht‹. Unter den gegebenen Umständen war das ein Salut an den entkommenen Feind.
    »Rückflug zum Stützpunkt Pregglin programmieren, und setzen Sie folgende Nachricht an unseren Auftraggeber ab. Nein, ich will keine Interstellarverbindung. Einfach absenden: ›Kontakt mit erwartetem Schiff aufgenommen und positive audiovisuelle Identifizierung durchgeführt. Wiederhole, positiv. Bis zu – geben Sie unsere augenblicklichen Koordinaten an, Schiffmeister – verfolgt, wo Kontakt mit Objekt wegen unerwarteter Geschwindigkeitssteigerung des verfolgten Schiffes verloren wurde. Bei bewaffneter Auseinandersetzung mit Objekt wurde Zerstörer Unn mit der gesamten Besatzung vernichtet.‹ Fügen Sie dann noch diese Nachschrift hinzu und benutzen Sie auf dem Zerhacker meinen persönlichen Code: ›Ihr Wunsch hat sich als äußerst kostspielig erwiesen. Im Gegensatz zu Ihren Angaben begegneten wir nicht, wie Sie mich glauben machten, einer verschreckten Schiffsladung verängstigter Geldsäcke. Als Ergebnis Ihrer Fehlinformation befinde ich mich jetzt in der unangenehmen Lage, meinem guten Freund, Lord Kaath, C., Rechenschaft für die Zeit abzulegen, die ich fern des Stützpunktes verbrachte. Jetzt wird sich erweisen, wie freundlich er mir gesonnen ist. In gleicher Weise übrigens wie ihre Fähigkeit, am strategisch günstigsten Punkt Bestechung einzusetzen. Ich hoffe um unser beider willen, daß letzteres sich als ausreichend erweisen wird. Wesentlich schwieriger wird es sein, den Verlust der Unn zu erklären. Sollten die wahren Umstände ans Licht kommen, würden sie mehr als ausreichen, um uns beide ein Todesurteil durch Folter n-ten Grades durch die Hand der Meister einzubringen. Bitte, beachten Sie das freundlicherweise.‹
    Setzen Sie darunter ›Ihr sehr ergebener Riidi WW, Baron, etc., etc.‹, und besorgen Sie mir etwas zu trinken.«

13
    Es war Herbst. Mutter Mastiff hatte den Laden geschlossen, ein paar Sandwiches eingepackt und war mit ihm in die königlichen Parks gegangen. Es war ein wolkenloser Tag, das war auch der Grund des unerwarteten Ausflugs. Buchstäblich wolkenlos. Auf Moth war das nicht nur eine angenehme Ausnahme. Es war ein Ereignis. Er erinnerte sich noch gut, wie er endlos den komisch gefärbten Himmel angestarrt hatte. Er war blau, so ganz anders als das gewöhnliche helle Grau. Seine Augen schmerzten. Die Gedanken der Tiere und der Vögel waren seltsam und verwirrt. Und die Marktschreier saßen verärgert hinter ihren Theken und verfluchten die Sonne mit leiser Stimme. Sie hatte ihnen sämtliche Kunden gestohlen. Es war ein weicher Himmel, und Weichheit jeder Art war in Drallar eine Seltenheit. Also hatten alle sich den Tag freigenommen, auch der König.
    Die königlichen Parks waren groß und weit ausgedehnt. Ursprünglich waren sie von den Erbauern der ersten botanischen Gärten geschaffen worden, um den Platz auszunutzen, der von ihren großen Bauten übriggeblieben war. Aber irgendein ungeheuerlicher bürokratischer Fehler hatte dazu geführt, daß mandie Parks der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hatte, und so war es seit der Zeit geblieben. Die großen Stämme der berühmten Eisenholzbäume

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