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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schossen ebenmäßig und stolz in unmögliche Höhen über seinen Kopf auf. Sie schienen ewiger und zeitloser zu sein als die Stadt selbst.
    Das Laub fiel von den Eisenholzbäumen ab. Jede Woche pflegten die königlichen Gärtner zu kommen und das gefallene Laub und die Zweige einzusammeln. Eisenholz war selten, selbst auf Moth, und die Abfälle waren viel zu wertvoll, als daß man sie einfach hätte wegfegen können. Die Parkhüter in ihren limonengrünen Uniformen schlenderten wachsam durch die Parks, mehr um die Bäume zu schützen als zum Schutze der Leute.
    Kinder spielten in den Sandkästen und Klettergerüsten, die ein früherer König hatte erbauen lassen. Wenn der Park schon dem Volk gehörte, so sollte es sich dort auch nach Herzenslust vergnügen. Die Könige von Drallar waren stets habgierig gewesen, abernie im Übermaß.
    Er war zu schüchtern gewesen, um sich der kichernden Kinderschar auf der Rutschbahn anzuschließen. Und sie hatten alle Angst vor Pip gehabt, diese Dummköpfe! Aber da war ein kleines Mädchen gewesen... es schien nur aus Locken und blauen Augen und geröteten Wangen zu bestehen. Sie war zögernd auf ihn zugetrippelt und hatte sich große Mühe gegeben, desinteressiert zu wirken, aber es war ihr nicht gelungen. Ihre Gedanken waren nett. Im Gegensatz zu den anderen Kindern faszinierte sie der Minidrach, anstatt sie abzustoßen.
    Sie waren gerade im Begriff gewesen, sich auf die einfache, aber sehr korrekte Art einander vorzustellen, die Erwachsene dann so schnell wieder verlieren, als ein großes Blatt ungesehen heruntergeweht war und ihn zwischen den Augen getroffen hatte. Eisenholzblätter sind schwer, aber nicht schwer genug, um Verletzungen hervorzurufen, nicht einmal an kleinen Jungen. Nur Verlegenheit erzeugen sie. Sie hatte plötzlich unkontrolliert zu kichern begonnen, und er war wütend davongestelzt mit Ohren, die ihr Lachen gerötet hatte, und in seinem Geist war das Bild eingegraben, das sie von ihm gehabt hatte. Einen Augenblick lang hatte er daran gedacht, Pip auf sie zu hetzen. Das war einer der Impulse, die er sehr früh gelernt hatte, unter Kontrolle zu halten, als die Schlange ihm einmal mit glasklarer Deutlichkeit ihre Fähigkeiten an einem hartnäckigen Quälgeist demonstriert hatte – an einem streunenden Hund, der ihn verfolgt und geängstigt hatte.
    Und während er sich weiter und weiter entfernte, folgte ihm ihr Gelächter wie ein Gespenst. Und während er ging, schlug er böse und wirkungslos nach den rostfarbenen Blättern, die gleichgültig rings um ihn zu Boden wehten. Und manchmal, wenn sie zerbrochen zu Boden fielen, berührte er sie nicht einmal und strafte sie mit Achtlosigkeit.

14
    Und dann war der Himmel plötzlich nicht mehr blau. Auch nicht hellgrau. Er war pastellgrün.
    Er hörte auf, mit den Armen um sich zu schlagen, und sah sich um, bewegte dabei nur seine Augen.
    Pip hörte auf, ihn mit den Schwingen ins Gesicht zu schlagen, und flog davon, um sich an der nächsten Stange einzurollen, befriedigt über die Reaktion, die er hervorgerufen hatte. Die zähe Konstitution des Minidrachs hatte offenbar kaum Schaden gelitten. Flinx wußte noch nicht, ob er ihn verfluchen oder küssen sollte.
    Er versuchte sich aufzusetzen, fiel aber erschöpft von der kleinen Mühe nach hinten. Eigenartigerweise störten ihn seine Knochen überhaupt nicht. Aber seine Muskeln! Die Sehnen und Gelenke auch, all die Bindeglieder, die ihn zusammenhielten. Sie fühlten sichan, alshättemanihnanbeidenEndenfestgebunden und ausgestreckt, zu einem Ball zusammengerollt und geklopft, bis er aussah wie eine von Mutter Mastiffs Frikadellen. Es war mühsam, aber schließlich gelang es ihm, sich aufzusetzen. Die Ereignisse – wie lange war er eigentlich ohne Besinnung gewesen? – wurden ihm langsam wieder bewußt, während er die eingeschlafenen Beine massierte, um den Blutkreislauf wiederherzustellen. Und als er sich wieder einigermaßen menschlich fühlte, beugte er sich zur Seite und sprach in sein Mikrofon. Für den Fall, daß die anderen sich in noch schlechterem Zustand als er befanden, sprach er jedes Wort langsam und deutlich aus, damit er ja richtig verstanden wurde.
    »Kapitän! Kapitän! Cockpit? Ist dort oben jemand?« Er konnte die Gedanken aller anderen spüren, aber nicht ihren Zustand, dazu war sein eigener Zustand viel zu miserabel.
    » Rahisi, kijana! Ruhig Blut. Freut mich zu hören, daß du auch wieder da bist.« Die Stimme des Händlers dröhnte vertraut, aber

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