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Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Titel: Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Brand
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sie wüssten!«
    »Liebste, du kennst unsere Verbindungsmänner! Scheyfve und Sir Henry Sidney lüften Geheimnisse nur sehr spärlich. Sie wollen mit allen Mitteln verhindern, dass Mitstreiter der Bruderschaft unter der Folter Brauchbares ausplaudern können.«
    Lunetta schauderte. »Du machst mir Angst!«
    »Die höfische Protektion ist unsere Lebensversicherung. Scheyfve und Sidney tun viel für die Opal-Bruderschaft. Dank ihnen konnten wir vielen Menschen helfen, egal, ob sie an Messbuch oder Bibel glauben, das Mysterium der Hostie verehren oder verabscheuen. Es ist nur redlich, ihnen auch in diesem Fall zu dienen.«
    »Aber in was verstricken sie unseren Sohn?«
    Lambert zog Lunetta zurück in seine Arme. »Hab Mut. Vielleicht gibt es ja eine einfache Erklärung für Samuels ungewöhnliche Hilfsbereitschaft. Es könnte sich um einen sehr speziellen Fall von Omnia vincit amor handeln.« Lambert zwinkerte seiner Frau aufmunternd zu. »Ich habe dich, als wir uns kennenlernten, für eine verschlagene Kartenleserin gehalten und dann ... hat die Liebe mich überwunden. Nehmen wir einfach an, Samuel schlägt auch in dieser Hinsicht nach mir.«
    Lunetta lächelte flüchtig. »Ach Lambert, das wäre die beste aller Erklärungen. Jetzt sehne ich mich geradezu danach, diese Cass kennenzulernen! Müsste sie nicht längst hier sein? Es tagt bald.«
    »Vielleicht kommt sie erst morgen, oder man hat eine andere Möglichkeit gefunden, damit wären unsere Sorgen ...«
    Weiter kam er nicht. Wieder erbebte die Brückengasse unter dem Donnern von Pferdehufen. Ein großer Trupp schien heranzureiten.
    Lunetta stürzte zum Fenster zurück und spähte hinab.
    »Leibgardisten des Königs und – Yeoman vom Tower! Was haben die Gefängnisbüttel hier zu schaffen?«
    Lambert drängte sich neben sie an das Fenster. Gemeinsam sahen sie die Uniformierten auf ihr Haus zuhalten. Sie trugen Fackeln und hieben Gaffer zur Seite. Vor der Eingangstür des Handelshauses van Berck zügelte der Anführer sein Ross und winkte Männer in geschlitzter grün-weißer Tudor-Tracht zu sich heran. Mit der Rechten wies er auf van Bercks Kontor.
    Die Soldaten glitten vom Pferd, zogen ihre Schwerter, sprangen die Treppe hinauf und hieben mit den Klingenkörben gegen die Tür.
    Lunetta suchte mit schreckgeweiteten Augen Lamberts Gesicht. Es hatte jede Farbe verloren. Die Schatten unter seinen Augen ließen ihn grau aussehen, fahl, wie ein Mann, der den Tod kommen sieht.
    »Lambert van Berck«, scholl die Stimme des Anführers an den Hauswänden hoch. »Macht auf. Sofort!«
    Lunetta schüttelte stumm den Kopf, wie eine mechanische Puppe.
    Ihr Mann ging zur Tür.
    »Nein!« , rief Lunetta. »Öffne nicht!«
    Lambert wandte sich im Türrahmen zu ihr um.
    »Verstecke alles, was auf die Bruderschaft hindeutet! Sollte man mich mitnehmen, so lebe unauffällig, gehe dem üblichen Tagwerk nach.«
    »Bleib!«
    Ihr Mann öffnete die Tür.

15.
    De Selve hatte sein Gesicht von Cass abgewandt und lange geschwiegen. Endlich sprach er sie wieder an. »Ein Kind, nun gut, es ist nicht zu ändern.«
    Cass schmiegte sich erleichtert an ihn.
    »Aber, ma petite, ich kann dir nur vertrauen, wenn du mir die ganze Wahrheit über deine Begegnungen mit Edward sagst. Was also geschieht in euren Nächten?«
    Cass drehte den Kopf zur Seite.
    »Bitte, Antoine. Keiner hat je meinen Leib besessen, außer dir. Der König und ich sprechen nur miteinander.«
    »Worüber? Über die Liebe? Ich muss es wissen. Ich kann mich unmöglich zu einem Kind bekennen, wenn es ein Bastard Edwards sein könnte! Oder man ihn auch nur dafür halten könnte. Du weißt, was für die Favoritinnen eines Königs gilt: Graviert in Diamant und aufgereiht um ihren hübschen Hals. Man lesen kann, noli me tangere. Cäsar bin ich geweiht! Ein Gedicht eines Verehrers von Anne Boleyn – man hat alle ihre angeblichen Liebhaber geköpft. Obwohl jedermann wusste, dass keiner sie auch nur berührt hatte. Das kann ich von mir kaum behaupten.«
    Der Marquis zeichnete mit den Fingern den zarten Spalt zwischen ihren Brüsten nach, zog eine Linie bis zu ihrem Nabel und ließ sie im Flaum ihres Schamhaars kreisen. Cass presste ihre Schenkel zusammen.
    »Er ist mein Freund, Antoine«, beteuerte sie.
    »Und sonst hast du mir nichts zu sagen?«
    Wie enttäuscht er klang! Als schmeichle es ihm, ein Rivale des Königs zu sein. Konnte Liebe so hässliche Abgründe haben?
    Cass schüttelte den Kopf und senkte den Blick.
    De Selve neigte sein

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