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Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Titel: Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Brand
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griff nach ihrem Gesäß und schob sie auf seine bloßen Hüften. Cass wehrte sich verzweifelt. »Lass mich los! Du Teufel!« Sie stemmte ihre Hände gegen seine Brust, schlug nach ihm. »Lass mich los! Dazu hast du kein Recht!«
    »Weil wir nicht verheiratet sind?« De Selve lachte. »Wehr dich nicht! Öffne dich deiner verborgensten Lust. Ma petite, warum arbeitest du nicht für Frankreich? Kannst du das Testament des Königs noch verhindern? Zusammen könnten wir Dudley vernichten ...«
    »Hör auf damit! Hör auf!« Cass versuchte ihn abzuwehren, doch de Selve war stärker.
    »Non, auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet.«
    Sein Geschlecht stieß gegen ihre Scham. Er verschloss ihren Mund mit rohen Küssen, ließ seine Zunge tanzen, als wolle er sie ein weiteres Mal entjungfern, und erstickte Cass’ Schreie, als sein Glied den Weg in ihre Pforte fand. Hart stieß er in sie hinein, bewegte sich keuchend.
    Ein Pochen an der Tür unterbrach seine Raserei. Blitzschnell zog er sich aus ihr zurück und wirbelte herum.
    Cass erstarrte. War das möglich? Konnte es der Priester sein? Gerade jetzt? Übelkeit überkam sie.
    Der Marquis griff nach seinem Hemd, streifte es mit geübter Hast über und wandte sich zur Tür.
    »Qui est là? Wer ist da?«, rief er.
    »Öffnet die Tür! Im Namen des Königs!«, antwortete – gedämpft vom Holz der schweren Tür – eine befehlsgewohnte Stimme.
    Panisch suchte Cass den Blick de Selves, unfähig ihr Hemd herunterzuziehen oder ihr Gesicht in jene Maske zu zwingen, die ihr Überleben am Tudor-Hof sicherte und die de Selve so meisterhaft beherrschte.
    »Habe ich das dir zu verdanken?«, zischte der Marquis in ihre Richtung. »Non, dafür bist du zu klug!«
    » Öffnet die Tür!«
    »Je suis dans le costume d’Adam«, antwortete de Selve mit gespielter Fröhlichkeit.
    »Dann zieht euch an! Wir sind nicht gekommen, um französische Kronjuwelen zu bewundern«, kam die hitzige Antwort von der anderen Seite der Tür.
    Cass öffnete den Mund, das Bild des Mannes in gelb-schwarzer Tracht blitzte kurz vor ihr auf. »Der Spanier! Er muss uns verraten haben. Das ist unser Tod.«
    »Unser? Wer mich angreift, greift Frankreichs König an. Glaubst du ernsthaft, ich hätte für ein wenig Spaß mein Leben riskiert? Man wird mich vielleicht des Landes verweisen, c’est tout. Aber dich? Die Tochter einer Heiligen des neuen Glaubens! Das liebste Spielzeug des Königs! Wie bedauerlich, dass es nun ein Loch hat, und le petit prince hat es nicht einmal selbst benutzt! Ah, was wird Lord Dudley zu all dem sagen?«
    Cass erbleichte.
    »Öffnet endlich die Tür!«, drang es wieder zu ihnen.
    De Selve streifte Beinkleider und Wams über, wandte sich zur Tür und rief laut: »Un moment!«
    »Antoine, hilf mir! Denk an unser Kind!«
    »Willst du mir drohen?«
    »Ich will leben! Und hast du nicht alles bekommen, was du wolltest?«
    De Selve schien kurz zu überlegen. Dann glitt er rasch zu dem Nachttisch mit den Phiolen, zog eine Schublade hervor und griff nach einem Messer.
    »Sacre bleu!«, schrie er laut. »Wo sind nur meine Hosen!« Blitzschnell war er wieder bei Cass und hielt ihr das Messer hin. »Nimm das! Und versuch den Männern zu entkommen, die da draußen warten. Es werden nicht viele sein.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil sie so ausgesprochen höflich und geduldig sind. Ein Trupp Dudley-Männer hätte längst die Tür eingetreten.«
    Zweifelnd betrachte Cass die schmale Klinge.
    »Pass einen günstigen Augenblick ab, und dann versuch zum Westturm am Kai zu gelangen. Dort werde ich dich erwarten.« Er berührte flüchtig ihre Wange. »Wie schade, dass wir eben nicht zum Ende gekommen sind, n’est-ce pas? Wir hätten es uns verdient.«
    Cass zuckte unter der Berührung zusammen und nickte zögernd.
    »Bonne chance! Wir werden uns wiedersehen.«
    Er warf Cass die starre Schnürbrust und das grünseidene Kleid vor die Füße. Sie bückte sich fröstelnd nach den Kleidungsstücken. Der leise Patschouliduft, der ihnen entströmte, mischte sich mit dem kalten Geruch ihrer Angst. De Selve ließ ihr keine Zeit, das Gewand überzustreifen. Er riss die Tür auf und rief übermütig wie ein angezechter Narr: »Entrez, mes amis! Die Nacht ist jung wie wir und unser Leben ein Fest.«
    Drei Augenpaare hefteten sich auf Cass, glitten über ihr zerrissenes Flachshemd und das gelöste Haar. Eins gehörte dem Spanier mit dem Pechhaar. Cass schloss ihre Linke um die Klingenspitze, die aus dem Ärmel

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