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Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Titel: Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Brand
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Reparatur des Wagens abzuwarten, während Señor Renard seinen Weg fortsetzt. Seine Mission für Maria zwingt ihn zur Eile.«
    Einer der Soldaten verzog misstrauisch das Gesicht. »Der Arzt wird allein mit uns weiterreiten.«
    Zimenes machte Anstalten sein Pferd zu holen. Scheyfve hielt ihn am Ärmel zurück.
    »Er kann nicht mit Euch kommen. Es wäre zu riskant, die Ausrüstung unbewacht zu lassen. Sie ist unersetzlich. Bestellt das Renard! Immerhin braucht Señor Zimenes die Gerätschaften zur Herstellung von sehr speziellen Giften.« Zimenes stutzte. Scheyfve lächelte unbekümmert. »Und Gegengiften.«
    »Er kann die Ausrüstung in einen von Señor Renards Wagen umladen und dann mit uns weiterziehen«, gab der Soldat unwirsch zurück.
    Plötzlich tauchte Goswins Kopf unter der Kutsche vor.
    »Imposible!«, knurrte er auf Spanisch. »Imposible, compadre! Mir sind mit diesem Wagen schon mehrere Teile der Ausrüstung zu Bruch gegangen. Wir brauchen ein spezielles Gefährt, und ich brauche den Rat meines Dienstherrn, wie die Ladefläche gestaltet werden muss.«
    Scheyfve nickte eifrig. »Genau. Und zudem müssen wir einen Glasbläser aufsuchen, der Ersatz für zersprungene Gefäße fertigen kann. Bestellt das Renard. Und sagt ihm, ich vertraue ihm voll und ganz. Gern kann er in London meine Amtsgeschäfte übernehmen und mit den Ministern verhandeln. Wir werden in einigen Tagen nachkommen. Allerhöchstens zwei Wochen werden wir brauchen.«
    Zimenes bemühte sich, seine wachsende Verblüffung zu verbergen. Er spürte einen sanften Druck auf seinem Arm, sein Blick glitt über Scheyfves Hand und fiel auf den glitzernden Opal-Ring am Mittelfinger. Zögernd nickte er. »Es stimmt. Ich muss mich um neue Geräte kümmern, sonst nutzt mir all meine Kunst wenig.«
    Die Wachsoldaten berieten sich flüsternd. »Wir werden es Señor Renard bestellen. Aber wir müssen Eure Leibwache mitnehmen. Sie kennen sich besser aus und sind mit den Gefahren dieses Landes vertraut.«
    Scheyfves Mondgesicht leuchtete auf. »Aber gewiss! Alles, was der Sicherheit meines geschätzten Nachfolgers dient, soll geschehen. Es ist mir eine Freude. Macht Euch um uns keine Sorgen. Man wird uns schon nicht behelligen.«
    Er winkte nach seiner Garde. Es war eine Gruppe von zehn Männern. Sie trabten mit feindseligem Gesicht auf Renards Leute zu. Scheyfve empfing sie mit dem Lächeln eines gutmütigen Priesters, der stolz auf seine brave Gemeinde ist.
    »Gute Männer, ihr werdet Señor Renard nach London geleiten. Zügig! Ich will, dass er so sicher und so rasch als möglich in meinem Stadthaus unterkommt. Bewacht ihn auf allen Wegen, begleitet und schützt ihn. Comprende?«
    Scheyfves Männer hieben ihren Pferden die Fersen in die Flanke und preschten los. Renards Wachleuten blieb nichts anderes übrig, als sich ihnen anzuschließen.
    Scheyfve kicherte. »Ah, meine Männer werden Renards Brut wie Schatten an den Füßen kleben ... Jetzt sind wir sicher.«
    Goswins Hand schnellte vor, er packte Scheyfve beim Pelzkragen des Umhangs und riss ihn zu sich heran. »Señor, Ihr habt diesen Wagen ausgewählt. Ich nehme an, Ihr habt auch die Achse ansägen lassen. Habe ich recht?« –
    Scheyfve schlug mit seiner runden Hand nach ihm. »Selbstverständlich hast du recht, du Eseltreiber!«, keuchte er.
    Zimenes riss Goswin zurück. »Es ist gut. Wenn ich Euch recht verstehe, Scheyfve, fürchtet Ihr, dass Renard mich als Giftmischer und Mörder von Edward missbrauchen könnte.«
    Scheyfve nickte und rieb sich den Hals. »Falls die Bestechung nichts nützt, läge es nahe, Edward zu töten, bevor er das Testament dem Parlament vorlegen und unterzeichnen kann.« Er wandte sich an Goswin. »Und du hast lange genug getrödelt. Spann die Kutschpferde aus! Es sind geübte Reittiere und keine Wagenrösser. Mach schon! Wir müssen uns beeilen. Es geht um Leben und Tod!«
    Zimenes erbleichte. »Redet Ihr von Samuel?«

4.
    L ONDON, D URHAM H OUSE
    AM N ACHMITTAG
    Silbern kräuselte sich das Wasser der Themse im Nachmittagslicht. Am Anlegesteg von Dudleys Palast dümpelten die Prunkbarken von Ministern und Hofbeamten. In der Strömung waren die Boote der weniger hochgestellten Gäste verankert. Painbodys Lumpenschar entstieg auf der Höhe der schmalen Ivy Lane einem Fischerkahn. Sie wateten durch Schlamm und Schwemmgut zum Ufer. Dort reihten sie sich in die Flut von Schaulustigen ein, die in Richtung Durham Haus drängte. Nat und Cass bildeten den Schluss des Zuges.
    Halb

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