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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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die Fernsehkommentatoren. Es liege an einem Sonnenfleck, meinten die Meteorologen.
    In den Morgennachrichten in den Vereinigten Staaten war die ungewöhnliche Hitze das Thema des Tages. Immer wieder wurde das Weiße Haus gezeigt, wartete man doch auf eine Ansprache des Präsidenten.
    Doch es kam keine Ansprache.
    Im Weißen Haus hüllte man sich in rätselhaftes Schweigen.

    Die ägyptische Regierung in Kairo war höchst entgegenkommend zu den Amerikanern gewesen.
    Das gesamte Plateau von Giseh war für die Zivilbevölkerung und die Touristen gesperrt, sämtliche Zugänge wurden von ägyptischen Truppen bewacht, und einem von Judah im Lauf der Nacht entsandten Voraustrupp hatte man an der alten Ausgrabungsstätte freie Hand gelassen.
    Während Judah an diesem Morgen in Luxor nach dem Grab Alexanders des Großen gesucht hatte, war sein Voraustrupp eifrig am Werk gewesen und hatte alle Vorbereitungen für seine Ankunft getroffen. Ihre Aufgabe: ein riesiges Gerüst, das jetzt die Spitze der großen Pyramide umgab.
    Es war eine große, ganz und gar aus Holz gebaute Plattform, drei Stockwerke hoch, und lag auf gleicher Höhe mit der Spitze der Pyramide, die sie auf allen Seiten umschloss. Sie war quadratisch, hatte eine Kantenlänge von 30 Metern und wirkte wie ein Hubschrauberlandeplatz. In ihrer Mitte befand sich ein Loch, aus dem die Spitze der Pyramide ragte … damit Judah das Schlusssteinritual vollziehen konnte.
    Die vertikalen Stützen der Plattform ruhten auf den stufenartigen Seiten der Pyramide, desgleichen zwei Kräne, die über der Plattform aufragten. In den Körben dieser Kräne waren CIEF-Männer in Stellung gegangen, die mit Stinger-Raketen und Luftabwehrgeschützen bewaffnet waren.
    Niemand sollte die Zeremonie stören.

    Die große Pyramide am Tag von Tartarus

    Um Punkt elf Uhr traf Marshall Judah mit einem Helikopter CH-53E Super Stallion ein, begleitet von zwölf CIEF-Männern. Er brachte alle sieben Stücke vom Schlussstein mit, die im hinteren Laderaum des Hubschraubers verstaut waren und an ihrer angestammten Stelle zusammengesetzt werden sollten.
    Der Super Stallion schwebte über der Plattform ein, und in dem wirbelnden Abwind, den seine Rotoren erzeugten, wurden die Stücke vom Schlussstein auf Karren umgeladen.
    Flankiert von schwer bewaffneten CIEF-Männer stieg Judah, der die beiden Kinder, Alexander und Lily an der Hand hatte, aus dem Hubschrauber.
    Danach kamen Wizard und del Piero, in Handschellen gelegt und bewacht – offenbar hatte sie Judah nur mitgenommen, damit sie seinen Triumph miterlebten.
    Zoe, Fuzzy und Stretch (der wieder zu den anderen gestoßen war, als Judah Lily vorgeführt hatte) wurden in einem zweiten Helikopter festgehalten, einem Black Hawk, der hinter dem Super Stallion flog und am Fuß der großen Pyramide landete. Sie wurden aus einem anderen Grund mitgenommen – damit Lily parierte. Judah hatte ihr erklärt, dass Zoe, Stretch und Fuzzy getötet werden würden, wenn sie ihm nicht gehorche.

    Auf dem kurzen Hubschrauberflug vom Flughafen von Kairo zu den Pyramiden hatte Lily neben Alexander gesessen. Sie hatten sogar ein paar Worte miteinander gewechselt.
    »Hi, ich bin Lily«, sagte sie.
    Alexander warf ihr einen abschätzigen Blick zu, als überlegte er, ob sie einer Antwort würdig sei. »Ich heiße Alexander … meine kleine Schwester.«
    » Klein? Das kannst du dir schenken. Du bist bloß 20 Minuten älter als ich«, sagte Lily lachend.
    »Dennoch bin ich der Erstgeborene«, entgegnete Alexander. »Der Ältere hat gewisse Vorrechte. Man entbietet ihm zum Beispiel Respekt.«
    »Ich gehe jede Wette ein, dass du manchmal auch gewisse Hausarbeiten übernehmen musst«, sagte Lily.
    »Was sind Hausarbeiten?«, fragte der Junge mit ernster Miene.
    »Hausarbeiten«, sagte Lily ungläubig. »Du weißt schon, Aufgaben, wie zum Beispiel den Pferdestall ausmisten. Nach dem Essen das Geschirr abspülen.«
    »Ich habe in meinem Leben noch nie Geschirr abgespült. Oder eine Scheune ausgemistet. Solche Tätigkeiten sind unter meiner Würde.«
    »Du hast noch nie Hausarbeiten gemacht!«, rief Lily. »Mann, hast du ein Glück! Wow, keine Hausarbeiten …«
    Der Junge runzelte neugierig die Stirn. »Warum machst du solche Sachen? Du bist von hoher Geburt. Wieso lässt du dich zu solchen Aufgaben zwingen?«
    Lily zuckte die Achseln. Sie hatte noch nie darüber nachgedacht. »Ich nehme an, weil … na ja … ich mache diese Hausarbeiten zwar nicht gern, aber damit leiste ich

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