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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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trat in die runde Kammer und blickte zu dem Spiegel und der Säule hinauf.
    Er grinste zufrieden.
    Dann hielt er Ausschau nach West – suchte die zahlreichen Nischen und Winkel ab.
    Nirgendwo eine Spur von ihm. Noch nicht.
    »Ich weiß, dass Sie hier sind, Jack!«, rief er. »Oje, zweimal in zwei Tagen. Sieht so aus, als wären Sie wieder mal gescheitert …«
    Seine Männer schwärmten aus und durchsuchten die Kammer, die Waffen im Anschlag.

    West kroch rückwärts durch den niedrigen Tunnel und betete, dass ihn in der Dunkelheit niemand bemerkte.
    Während er sich weiterschob, zog er die Heckler & Koch aus seinem Schenkelholster und richtete sie nach oben, auf den Tunneleingang – wo plötzlich ein CIEF-Mann auftauchte, die Waffe im Anschlag. Wests Finger ruhte am Abzug – ein Schuss könnte ihn momentan vielleicht retten, aber damit gäbe er auch seine Position preis …
    Der Soldat feuerte nicht.
    Er spähte nur mit zusammengekniffenen Augen in den Tunnel, hielt Ausschau.
    Er konnte West nicht sehen …
    Doch dann griff der CIEF-Mann zu einem Nachtsichtgerät, das an seinem Gürtel hing.

    Im gleichen Augenblick untersuchte Marshall Judah das mitten in der runden Kammer aufragende Podest mit Hilfe eines tragbaren Röntgengeräts.
    Die Treppe, die auf den Podest führte, war in der Tat ein großer Trittstein. Und die gewölbte Decke bestand aus massivem Diorit – dort konnte man weder Handgriffe noch Haken anbringen.
    Die Sache war klar, und typisch für Imhotep VI.: Wenn man auf das Podest stieg, löste man die Falle aus.
    Was wiederum hieß, dass Judah und seine Männer schnell sein mussten.
    »Gentlemen«, sagte er. »Das ist eine Falle von Imhotep VI. Typ vier. Wir haben nicht viel Zeit. Bereitet die Roller vor. Ich brauche acht Mann zum Transport des Spiegelstücks und vier Mann für das Säulenstück.«
    »Sollen wir den Spiegel und die Säule auch mitnehmen?«, fragte ein Lieutenant.
    »Der Spiegel und die Säule sind mir scheißegal. Ich will nur die beiden Stücke«, blaffte Judah.
    Die CIEF-Männer gingen in Stellung.
    Sie schoben zwei sechsrädrige »Roller« nach vorn, auf denen sie die schweren Stücke nach draußen schaffen wollten.
    »Okay, los geht’s«, rief Judah.
    Und mit diesen Worten trat er auf die unterste Stufe der Treppe und löste die tödliche Falle aus.

    In diesem Moment geschahen mehrere Dinge zugleich.
    Der Soldat, der in Wests Tunnel gespäht hatte, setzte sein Nachtsichtgerät auf – und in der nächsten Sekunde sah er West, der wie ein gefangenes Tier im Tunnel kauerte.
    Der Soldat riss seinen Colt Commando hoch und drückte den Abzug durch –
    Womm!
    Ein Schuss.
    Von West.
    Der Soldat kippte tot um, genau zwischen den Augen getroffen.
    Drei andere CIEF-Männer in der Kammer sahen, wie ihr Kamerad umfiel, und stürmten mit vorgehaltenen Waffen zu dem Tunnel auf der rechten Seite.
    Aber im gleichen Augenblick, als der CIEF-Mann fiel, war Judah auf die Treppe getreten und hatte die Falle ausgelöst.
    Die Wirkung war so gewaltig, dass er nicht mitbekam, wie der CIEF-Mann hinter ihm zu Boden ging.
    Denn als Judah auf die Treppenstufe trat, senkte sich sofort der große Granitdamm am anderen Ende der Kammer, so dass der brodelnde vulkanische Schlamm aus dem dahinter liegenden Tümpel in die Kammer strömte!
    Mit einem gewaltigen Zischen quoll die faulig stinkende Masse über den sinkenden Damm und breitete sich langsam in der Kammer aus.
    Judahs Männer stürmten vor, auf das Podest, wo sie den Spiegel und die Säule von ihrer Basis stießen.
    Der Schlamm teilte sich in zwei breite Arme, die zu beiden Seiten um das Podest quollen …
    Judah wischte einmal kurz über jede Basis, worauf unter der Ascheschicht gleißendes Gold zum Vorschein kam.
    Dann hoben die beiden CIEF-Teams die zwei Stücke hoch, so schnell es ging.
    Die beiden Schlammarme hatten das Podest jetzt zu zwei Dritteln umschlossen und strömten weiter, bereit, alles zu verschlingen, was ihnen in den Weg kam …
    Judahs Männer ließen den umgekippten Spiegel des Pharos und die Säule des Mausoleums kurzerhand auf dem Podest liegen, stürmten die Treppe hinab und hatten gerade wieder den Eingang der Kammer erreicht, als sich die beiden Arme des glutflüssigen Schlamms am Fuß der Plattform vereinten, sie wie eine Insel völlig umfingen und von der Außenwelt abschnitten.
    Doch der Schlamm breitete sich weiter aus …
    Judahs achtköpfiges A-Team lud die Basis des Spiegels auf einen der sechsrädrigen Karren – zwei

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