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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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nur wenige Menschen diese Abbildungen jemals genauer zu Gesicht bekommen, da sie in so großer Höhe angebracht waren – aber von nahem wirkte die Sonnenscheibe sonderbar, als wäre sie nicht eingehauen, sondern vielmehr … nun ja … wie eine Art Pfropf in den Stein eingesetzt.
    West ergriff den Pfropf und zog ihn heraus –
    – worauf ein Hohlraum zum Vorschein kam, etwa zwei Finger breit und kreisrund, der waagerecht durch den Obelisken führte.
    West kletterte zur anderen Seite des Obelisken, wo er auf einen zweiten Pfropf stieß, den er ebenfalls herauszog. Und mit einem Mal konnte er durch den Obelisken blicken.
    »West! Beeilung! Die Bullen sind gleich da …«
    Ohne darauf zu achten, holte West zwei High-Tech-Geräte aus seiner Jacke: einen Laserhöhenmesser, mit dem er die genaue Höhe des Loches bestimmen konnte, und ein digitales Klinometer, wie es Vermesser benutzen, um den genauen Neigungswinkel festzustellen.
    Mit diesen Messergebnissen konnte er sich nach Luxor begeben, den Obelisken »virtuell« wiedererstehen lassen und den Standort des Grabes von Alexander dem Großen ermitteln.
    Sein Höhenmesser piepte. Höhe festgestellt.
    Er richtete sein Klinometer durch das Loch. Es piepte. Neigungswinkel gemessen.
    Los!
    Und schon war er weg, rutschte mit gespreizten Beinen am Obelisken hinab wie ein Feuerwehrmann über die Stange.
    Er landete gerade auf dem Gerüst, als sechs Polizeiwagen mit quietschenden Reifen rund um die Place de la Concorde hielten und ein Dutzend Pariser Flies ausschwärmten.
    »Stretch! Lass den Motor an! Setz dich in Bewegung!«, rief West, als er über die oberste Etage des dreistöckigen Gerüsts rannte. »Ich nehme eine Abkürzung!«
    Der Bus stieß rückwärts aus dem Gerüst, dann legte Stretch knirschend den ersten Gang ein und fuhr los. Im gleichen Moment sprang West von der obersten Etage, segelte durch die Luft …
    … und landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Oberdeck des Busses, der keine Sekunde später in Richtung Seine davonraste.

    Von dem Augenblick an, als sie ihren dreisten Raub im Louvre durchgezogen hatten, waren andere Truppen in Marsch gesetzt worden.
    Wie zu erwarten, war die Nachricht von dem Diebstahl im Louvre per Polizeifunk sofort an alle Streifenwagen durchgegeben worden – auf einer Frequenz, die von anderen Staatsorganen überwacht wurde.
    Ohne dass Stretch etwas davon wusste, hatte die Pariser Polizei von höchster Ebene die Anweisung erhalten, sich von der Verfolgung fernzuhalten.
    Die französische Armee sollte Jagd auf die Täter machen.
    Genau wie es West vorausgesehen hatte.

    Und daher folgte ihnen die Pariser Polizei nicht, als der große rote Doppeldeckerbus von dem Obelisken und dem ramponierten Gerüst wegraste, sondern blieb rund um die Place de la Concorde in Stellung.
    Kurz darauf rauschten fünf grün gestrichene, schwer bewaffnete Spähwagen an den Polizeiautos vorbei und jagten hinter dem Bus her.

    Lautes Hupen und Sirenengeheul ertönte ringsum, als der Doppeldeckerbus zum zweiten Mal den Quai des Tuileries am Ufer der Seine entlangdonnerte – sich durch den noch nicht allzu dichten Frühnachmittagsverkehr schlängelte, rote Ampeln überfuhr und allerlei Chaos verursachte.
    Hinter ihm waren die fünf französischen Armeefahrzeuge.
    Es waren gedrungene, dreisitzige Panhard VBL Spähwagen. Der schnittige, mit Turbodiesel und Allradantrieb ausgerüstete Panhard war ein schnelles und wendiges Geländefahrzeug, das aussah wie ein gepanzerter Luxus-Offroader.
    Die Panhards, die West verfolgten, waren mit allerlei Waffentürmen bestückt – einige hatten langläufige 12,7-mm-Maschinengewehre, andere bedrohlich wirkende Raketenwerfer.
    Kurz nachdem sie die Jagd aufgenommen hatten, umschwärmten sie den dahinrasenden Bus.
    Sie eröffneten das Feuer und zerschossen sämtliche Fenster auf der linken Seite, doch im nächsten Moment donnerte der Bus in einen Tunnel, so dass sie sich zurückfallen lassen mussten.
    Zwei Panhards versuchten sich an dem Bus vorbeizudrängen, aber Stretch scherte aus, rammte sie und drückte sie an die Tunnelwand.
    Da sie nicht mehr ausweichen konnten, bremsten die Panhards scharf ab, gerieten ins Schleudern, brachen aus … und überschlugen sich mehrmals, bis sie schließlich auf dem Dach liegen blieben.
    Pooh Bear und West wurden bei jedem Ausscheren hin- und hergeschaukelt, als sie das Feuer zu erwidern versuchten. Pooh entdeckte einen Raketenwerfer auf einem der Panhards.
    »Die haben Raketen!«, schrie

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