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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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befand sich zwar noch an Ort und Stelle und sah intakt aus, aber Pooh Bear hatte die hintere Zuhaltung gekappt, so dass er es jetzt mit einer Hand von dem rostigen Tor lösen konnte.
    Hinter dem Tor führte ein von Ziegelwänden gesäumter Gang ins schummrige Zwielicht. Das Team schwamm in den Gang, worauf Big Ears als letzter Mann das Tor wieder zumachte und ein neues Schloss anbrachte, das genauso aussah wie das vorige.
    Nach etwa 20 Metern stieg der Gang an und führte in einen Abwasserkanal.
    Alle vier standen bis zu den Knien in der faulig stinkenden Brühe.
    »Sehr unheimlich«, sagte Stretch mit ausdrucksloser Miene.
    »Christliche Katakomben aus dem 17. Jahrhundert«, sagte Pooh Bear. »Die ziehen sich durch ganz Paris, über 270 Kilometer Tunnel und Katakomben. Diese hier erstrecken sich bis zum Boulevard Diderot. Sie führen unter dem Wirtschaftsministerium hindurch zum Gare de Lyon.«
    West warf einen Blick auf seine Uhr.
    Es war 12.35 Uhr.
    »Kommt«, sagte er. »Wir müssen den Zug erwischen.«

    Die beiden verbliebenen Panhards der französischen Armee stießen auf den Pont Charles de Gaulle, wo die Besatzungen ausstiegen. Der große, rote Bus trieb noch auf dem Wasser, ging aber allmählich unter.
    Die beiden Hubschrauber patrouillierten über der Unfallstelle und suchten den Fluss ab.
    Neugierige Pariser versammelten sich auf der Brücke.
    Zusätzliche Kommandotrupps wurden zum Ministerium und zum Gare d’Austerlitz geschickt, dem großen Bahnhof, der auf der anderen Seite des Pont Charles de Gaulle lag, am Südufer der Seine.
    Jeder Zug, der noch nicht abgefahren war, wurde aufgehalten. Und vorsichtshalber wurde auch der Gare de Lyon gesperrt, der weiter nördlich lag.
    Der letzte Zug, der den Gare de Lyon verließ, war der TGV, der um 12.44 Uhr von Paris nach Genf fuhr, erster Halt Dijon.

    Eine Stunde später stiegen West und sein Team, die jetzt wieder trockene Kleidung trugen, grinsend und bester Dinge in Dijon aus.
    Sie begaben sich an Bord einer Chartermaschine nach Spanien, wo sie sich mit Sky Monster treffen und mit der Halicarnassus nach Kenia zurückfliegen wollten.
    Und ihr Lächeln und Grinsen war viel sagend.
    Nach zwei Fehlschlägen – beziehungsweise drei, wenn man das Mausoleum dazuzählte – hatten sie endlich ein Stück vom Schlussstein in ihren Besitz gebracht.
    Jetzt konnten sie in die Verhandlungen einsteigen.
    Jetzt waren sie wahrhaftig wieder im Rennen.

Petersdom
    Vatikanstadt, Rom
    18. März 2006,12.45 Uhr
    2 Tage vor Tartarus

    Zur gleichen Zeit, aber 2000 Kilometer entfernt, schritt ein bärtiger Mann im schwarzen Habit eines katholischen Priesters über den großen Platz vor dem Petersdom in Rom, der prachtvollen Kirche mit der mächtigen, von Michelangelo entworfenen Kuppel, dem bedeutendsten Gotteshaus der römisch-katholischen Kirche.
    Mit seinem langen, grauen Bart und dem gebeugten Rücken wirkte Max Epper täuschend echt – ein alter Priester, vielleicht sogar einer von der orthodoxen Ostkirche, der eine Pilgerreise zum Vatikan unternahm.
    Zoe und Fuzzy begleiteten ihn, und als sie inmitten Hunderter Touristen über den Petersplatz gingen, blickte Zoe zu dem riesigen steinernen Obelisken auf, der in der Mitte des Platzes stand.
    »Der Kult des Amun-Ra«, sagte Wizard tonlos, als sie an der hoch aufragenden Steinnadel vorbeischritten.
    Zoe drehte sich um und warf noch einen Blick auf das ägyptische Monument, das einen Ehrenplatz vor der größten katholischen Kirche der Welt einnahm.
    Sie zuckte die Achseln. »Der Kult des Amun-Ra …«
    Sie betraten die Basilika.
    Schon wegen der schieren Größe können sich nur wenige von Menschenhand errichtete Gebäude mit der Peterskirche messen. Ihr Grundriss entspricht einem lateinischen Kreuz – genau wie das Zentrum von Paris –, und die berühmte Kuppel ragt fast 100 Meter über dem schimmernden Marmorboden auf. Strahlendes Sonnenlicht fällt durch die hohen Fenster, als wäre es von Gott persönlich gesandt.
    Michelangelos Pietà befindet sich auf der einen Seite des Haupteingangs. Riesige Heiligenstatuen stehen in den Nischen, die das Hauptschiff säumen – der heilige Ignatius, der heilige Franz von Assisi –, und blicken auf die Gläubigen hinab.
    All das diente dazu, Ehrfurcht zu erwecken.
    Doch der sehenswerteste Bereich des gewaltigen Gotteshauses befindet sich an der Schnittstelle der beiden Kreuzbalken, der heiligsten Stätte.
    Hier findet man den Altar des heiligen Petrus, überspannt von einem

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