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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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Stelle.
    Frankie gehorchte bereitwillig und zerrte ebenfalls an seiner Jeans und seinem Hemd, bis sie Haut an Haut lagen.
    Clay stützte sich auf einen Ellbogen auf und hielt einen Mo ment inne, um auf seine Frau hinunterzuschauen. Sein Lächeln war spröde, seine Atmung schnell und flach. Zwei Jahre Enthaltsamkeit hatten seine Selbstbeherrschung fast restlos aufgezehrt.
    „Francesca … Sweetheart … ich weiß nicht, ob ich lange ge nug durchhalten kann…”
    Frankie verschloss ihm mit einem Finger die Lippen. „Dieses Mal ist für dich.”
    Auf ihre Einladung entfuhr ihm ein tiefes, heiseres Aufstöh nen. Sobald er in sie eingedrungen war, bewegte er sich in sanften Rhythmen. Zum ersten Mal seit zwei Jahren wurde die Einsam keit durchbrochen, die in dieser Zeit sein ständiger Begleiter ge wesen war.
    So lange her …so gut, oh, so gut.
    Sie schlang ihre Beine um seine Taille und zog ihn noch dichter an sich heran. Er stöhnte wieder. Es würde viel zu schnell vor bei sein.
    Das Blut schoss ihm in den Kopf und pulsierte hinter seiner Schläfe, und sein Körper, der sich wie von selbst bewegte, schien abzuheben in dem Versuch, an ein Gefühl heranzukommen, das er so lange nicht gespürt hatte.
    Und dann wurde er auch schon davon übermannt, es trieb ihn, noch schneller, noch tiefer in sie einzudringen. Er hörte ei nen leisen Schrei und ein tiefes befreites Aufstöhnen. Das war er selbst, den er da hörte - und dann kam er.
    Es war fünf nach drei Uhr nachmittags, als es an der Tür klingel te. Clay rannte eilig aus der Küche, um zu verhindern, dass es noch einmal klingelte, weil Frankie sich hingelegt hatte und er nicht wollte, dass sie aufwachte. Ihr Vormittag hatte sie erschöpft, wenngleich er auch für sie beide heilsam gewesen war. Das Liebesspiel mit ihr war heute wie beim ersten Mal gewesen.
    Als er durchs Fenster das Auto seines Vaters vor dem Haus stehen sah, stutzte er einen Moment und hoffte, dass auf der Bau stelle nichts passiert war. Flüchtig fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar und öffnete dann die Tür. Von draußen drang ein ei siger Wind herein.
    „Hallo, Dad, beeil dich, es wird kalt”, sagte er und schloss die Tür schnell wieder, nachdem Winston LeGrand eingetreten war.
    „Sauwetter”, brummte Winston. Clay versuchte die Stim mung seines Vaters einzuschätzen, während er dessen Mantel in
    den Garderobenschrank hängte, aber wie immer war es unmög lich, in Winstons Gesicht zu lesen.
    „Wie wär’s mit einer heißen Tasse Kaffee?” fragte Clay. „Ich habe gerade eine frische Kanne gemacht.”
    „Nichts dagegen einzuwenden”, erwiderte Winston, sich die Hände reibend, und folgte seinem Sohn in die Küche.
    Dort schaute er sich neugierig um, während Clay eine Tasse aus dem Hängeschrank holte. „Wo ist Frankie?”
    „Ruht sich ein bisschen aus.”
    Winston nickte und nahm die Tasse entgegen und wärmte sei ne kalten Hände daran.
    „Geht es ihr schon besser?”
    Clay lehnte sich gegen den Tresen. „Sie macht Fortschritte”, erwiderte er ruhig.
    „Erinnert sie sich an irgendwas?” fragte Winston.
    „Nicht genug - noch nicht.”
    Winston nickte und trank einen Schluck von seinem Kaffee.
    „Ist auf der Baustelle alles okay?” erkundigte sich Clay.
    Ja, klar.”
    „Ich weiß es zu schätzen, dass du für mich eingesprungen bist”, bemerkte Clay.
    Winston nickte wieder und trank noch einen Schluck.
    Anschließend hüllten sich beide Männer in ein langes unbehagliches Schweigen, das Winston damit zu füllen versuchte, in seinen Kaffee zu pusten, und Clay damit, seinen Vater zu beob achten.
    „Also, was denkst du?” fragte Winston schließlich.
    Clay seufzte. Er wusste, worauf sein Vater hinauswollte. Da er anfangs so wütend und misstrauisch gewesen war, war es nur allzu verständlich, dass seine Eltern neugierig auf seine momenta ne Gemütsverfassung waren.
    „Ich fürchte, ich habe mich wie der letzte Vollidiot benom men”, brummte Clay. „Zum Glück scheint Francesca ein Herz für Vollidioten zu haben.”
    Winston rang sich ein Grinsen ab. „Ganz leicht hattest du es aber auch nicht.”
    Clay nickte. „Schon, aber ich hätte ihr wenigstens erst einmal zuhören können. Stattdessen ging ich mit ihr ins Gericht, während sie mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte.” Er erschauerte. „Es ist ein verdammtes Wunder, dass sie überhaupt noch lebt und ich sie nicht einfach sich selbst überlas sen habe.”
    „Aber du hast es nicht getan,

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