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Das Teehaus im Grünen

Das Teehaus im Grünen

Titel: Das Teehaus im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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geschehen! Und selbst wenn es passierte, würden wir nicht verhungern. Die Hypothekenzinsen machen ungefähr soviel aus wie die Miete für diese Wohnung. An unserm Tor fahren viele Busse vorbei; wir könnten in Homesward eine Arbeit finden und die Abende und die Wochenenden in unserm lieben Haus verbringen... Und für den Tea-Room brauchen wir nicht unser ganzes Geld auszugeben; wir brauchen nur ein paar Tische und Stühle und etwas Geschirr. Ich werde mich in den Altwarengeschäften umsehen und sie dort billig erwerben. Im übrigen haben wir genug Möbel von dir hier in der Wohnung.«
    Lucy hatte sich im stillen entschlossen, ihre Ersparnisse für die Einrichtung des Tea-Rooms, für weitere Möbelstücke und für den Anstrich des Hauses zu verwenden. Aber sie wußte, daß das noch nicht reichen würde und daß sie trotz der Hypothek noch Geld würden verdienen müssen. Ihrer Mutter würde dieses ganze Abenteuer so verrückt vorkommen, daß sie ihr nicht um Geld schreiben mochte. »Wir wollen nicht dein ganzes Sparguthaben verbrauchen«, meinte Vicky fürsorglich. »Wir wollen es langsam angehen.«
    »Das hat keinen Sinn. Wir müssen mit den verschiedensten Ausgaben rechnen, mit den Gebühren für den Makler und für die Überschreibung und so weiter. Du mußt praktisch denken, Vicky.«
    Lucy war aufgeregt und ängstlich zugleich. Nicht das eigene Risiko machte ihr Kopfzerbrechen; viel mehr bedrückte sie, daß Vicky ihren gesamten Gewinn in dieses abenteuerliche Unternehmen steckte. Aber zum Glück hatte Vicky ja noch das Haus ihres Vaters. Wenn die Schulden alle abgezahlt waren, würde sie wenigstens noch durch die Miete ein kleines Einkommen haben.
    Kurz darauf fand Vicky einen Brief im Postkasten, der sie so in Anspruch nahm, daß sie Lucy die Zubereitung des Essens allein überließ. In dem Brief stand:
     
    Im Hinblick auf Ihre Anordnung haben wir uns mit dem Mieter in Verbindung gesetzt und festgestellt, daß er durchaus geneigt ist, das Haus zu übernehmen. Wir können Ihnen mitteilen, daß Sie nach Abzug aller Unkosten einen Betrag von 700 Pfund 15 Shilling 4 Pence erhalten. Wir fügen einen Scheck über diese Summe sowie unsere Kostenabrechnung bei.
     
    Vicky knüllte hastig den Brief zusammen und warf ihn in den leeren Kamin. Aufgeregt den Scheck schwenkend, rannte sie in die Küche. »Ich hab dir doch gesagt, daß ein Glücksfall selten allein kommt! Vaters Haus ist verkauft!«
    »Großartig! Jetzt hast du ein nettes Sümmchen von tausend Pfund. Dafür mußt du sofort ein paar sichere Papiere kaufen. Das bringt dir dann ein Pfund pro Woche.«
    »Manchmal glaube ich, du hast überhaupt keinen Verstand für die Finanzen! Stell dir vor, ich täte, was du sagst, und müßte dann woanders Geld für sieben Prozent aufnehmen... Nein, dieses Geld wird in unser Haus gesteckt.«
    »Kommt auf keinen Fall in Frage. Diesen Tausender mußt du auf die Seite legen!«
    Vicky holte einmal tief Luft und sagte dann obenhin: »In Wirklichkeit habe ich keine tausend Pfund bekommen.«
    »Wie ist das möglich? Es hieß doch, du kriegtest tausend Pfund? Wieviel ist es also?«
    »Also, genau gesagt, siebenhundert Pfund .. nein, siebenhundert Pfund und ein paar Schillinge. Du weißt ja, es gibt da allerhand Unkosten.«
    »Ich kann nicht glauben, daß die so hoch sind.« Stille. Dann sagte Lucy: »Jetzt weiß ich, was du gemacht hast. Da war doch dieser Brief, den du neulich so eilig zur Post bringen mußtest... Du hast geschrieben, daß du auch mit weniger zufrieden wärest. Vicky, wie konntest du nur!«
    Verzweifelt darauf bedacht, eine direkte Lüge zu vermeiden, antwortete Vicky: »Unsinn! Das Haus war eben nicht soviel wert. Ich bin froh, daß ich dieses Geld bekommen habe, nach dem Abzug all der Gebühren und Unkosten und so weiter. Denk doch, wie schön, daß wir jetzt noch die siebenhundert Pfund haben.«
    »Ja, so war’s! Weich mir nicht aus! Wo ist der Brief von dem Notar? Was hat er geschrieben?«
    »Ach, nicht viel. Du weißt doch, daß die ganze Gegend an Wert verlor, nachdem Vater das Haus gekauft hatte.«
    Lucy blickte im Zimmer umher und sah den Brief im Kamin liegen. Sie holte ihn heraus, las ihn langsam durch und sagte dann mit zitternder Stimme: »So ist das also.«
    Vicky war niedergeschlagen. »Komm, nimm’s doch nicht so tragisch! Das ist mir so arg. Nur wegen der paar Pfund.«
    »Ein paar Pfund!«
    »Schau, jetzt haben wir das Geld, das wir brauchen. Was nötig ist, können wir in das Haus stecken und haben

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