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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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Blick zum
Fenster hinaus. Draußen tobte ein so heftiges Gewitter, als wollte die Welt
untergehen. Blitz und Donner folgten in so kurzen Abständen, dass man meinen
konnte, irgendwo im Himmel müsse es einen Kurzschluss in der Elektrizität
gegeben haben.
    „Und noch einen Besuch müssten
wir abstatten“, bemerkte Hasenkrug.
    „Und der wäre?“
    „Da ist diese Tierärztin, Luise Alberts,
die angeblich am Mordabend bei der Entbindung eines Fohlens geholfen hat und
das Alibi von Immo Krayenborg und Eike Diekhoff sein soll. Das müssten wir
überprüfen.“
    „Und dann haben wir noch den
ominösen Altherrenstammtisch, der jetzt noch vier nicht mehr ganz taufrische
Mitglieder hat, die da heißen ... Hasenkrug?“
    „Ähm ...“, wieder wühlte
Hasenkrug in seinen Zetteln, „Johann Schepker, Gustav Grensemann, Rudolf Lampe
und Menno Buurmann, alle wohnhaft in Canhusen. Bei denen sehe ich derzeit aber
kein Motiv.“
    „Von denen will ich wissen, was
es mit diesem Foto auf sich hat. Nachdem uns Fenna Krayenborg darüber nichts
gesagt hat, können uns die vier Herren vielleicht Auskunft geben. Ich gehe
davon aus, dass sie die Geschichte dieses Bildes kennen, schließlich hängen die
Männer seit Jahrzehnten zusammen herum. Und außerdem“, fuhr er fort, nachdem er
sich zum wiederholten Male in sein Taschentuch geschnäuzt hatte, „sagt mir mein
Bauchgefühl, dass dieses Foto der Schlüssel zur Lösung unseres Falles ist.“
    „Kann sein“, meinte Hasenkrug,
„kann aber mit dem Mord auch überhaupt nichts zu tun haben. Wir tappen da
ziemlich im Dunkeln, wenn Sie mich fragen. Zu viele Verdächtige.“
    „Ja, das kommt davon, wenn man
sein ganzes Leben nichts besseres zu tun hatte, als
sich bei seinen Mitmenschen unbeliebt zu machen. Schlau wäre es, in einem
solchen Fall einfach eines natürlichen Todes zu sterben. Sich aber umbringen zu
lassen und die Polizei damit vor ein schier unlösbares Rätsel zu stellen, macht
einen auch im Tod nicht gerade beliebter. Ich jedenfalls habe ihn nicht
gekannt, solange er lebte, worüber ich nicht böse bin. Aber bei mir hat er es
sogar als Toter geschafft, dass ich ihn nicht ausstehen kann, zumal er mir auch
noch diese blöde Erkältung eingebrockt hat. Nee, so einen Kerl braucht kein
Mensch, nicht tot und nicht lebendig.“
    „Trotzdem wird der Staatsanwalt
wohl keine Ruhe geben, bis irgendwer von unseren Verdächtigen im Knast sitzt.“
    „Also, dann fahren wir jetzt
wieder in dieses Kaff und machen unsere Runde. Wir fangen bei Hermine Sanders
an, knöpfen uns dann die vier Herren vom Stammtisch vor, und zu guter Letzt
fahren wir bei der Tierärztin vorbei ... falls wir nicht zuvor irgendwo auf der
Strecke vom Blitz erschlagen werden“, fügte er mit einem Blick nach draußen gedehnt
hinzu und griff nach seiner Jacke.
    Bis die beiden Polizisten in
Canhusen ankamen, hatte sich das Gewitter weitgehend verzogen und das Dorf,
über dessen Straßen und Dächern nun weiße Dampfwolken aufstiegen, sah aus, wie
einem verwunschenen Märchenreich entsprungen.
    „Fast könnte man melancholisch
werden bei dem Anblick“, seufzte Hasenkrug, als sie die Uferstraße nach
Canhusen hinabfuhren. „Haben Sie jemals ein solches Idyll gesehen wie diesen
kleinen, bezaubernden Ort, Chef?“
    „Solch ein trügerisches Idyll,
meinen Sie“, knurrte Büttner und schniefte in sein Taschentuch. „Ich wüsste
nicht, was mich hier unter den gegebenen Umständen zu irgendwelchen verklärten
Betrachtungen hinreißen sollte.“
    Hasenkrug zuckte mit den
Schultern und bog in die Pappelallee ein. Sie mutete beinahe herbstlich an, da
sich durch das Gewitter jede Menge Laub auf der Straße angesammelt hatte. Vor
einem kleinen Klinkerhaus in der Mitte der Straße brachte der Polizist sein
Auto zum Stehen. „Das müsste es sein“, sagte er und griff nach seiner braunen
Aktentasche, die er immer mit sich führte.
    „Nicht besonders groß aber sehr
gepflegt“, stellte Hauptkommissar Büttner fest und nickte anerkennend, als er
die gusseiserne Pforte öffnete und in den Vorgarten trat. Der hatte zwar bei
dem Unwetter einige Blessuren abbekommen, insgesamt aber zeugte er von einer
professionellen Pflege. „Scheint einen grünen Daumen zu haben, die gute Frau
Sanders.“ Er wollte noch etwas hinzufügen, wurde aber in seinen Überlegungen
von einer schrill keifenden Stimme unterbrochen.
    „Verlassen Sie sofort mein
Grundstück oder ich hole die Polizei!“, schrie ihnen eine am Fenster stehende
ältere

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