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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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verspiegelten
Scheibe stehen und nickte, weil er wusste, dass Sebastian Hasenkrug dahinter
stand und der Vernehmung zuhörte. Dann fing er so plötzlich wieder an zu reden,
dass der alte Rudolf Lampe erschrocken zusammenzuckte.
    „Herr Lampe“, sagte der Polizist
und schürzte verächtlich die Lippen, „Sie scheinen ein wenig nervös zu sein.“
Er trat hinter ihn, stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab und sah ihm
aus nächster Nähe ins Gesicht. „Ich weiß, dass Sie mehr wissen, als Sie hier
sagen. Und Sie täten gut daran, es mir zu erzählen. Denn ansonsten könnte es
passieren, dass ich Sie für äußerst verdächtig halte.“
    „W-was heißt das, v-verdächtig“,
stammelte Lampe erschrocken.
    „Nun, irgendwer muss die drei
Männer ja auf dem Gewissen haben“, sagte Büttner, richtete sich wieder auf und
zog die Stirn in Falten. „Lübbo Krayenborg, Johann Schepker und Gustav
Grensemann. Sie erinnern sich? Drei auf einen Streich. Auf brutalste Weise
ermordet. Und die besten Kumpels, die sie seit Jahrzehnten kennen, sitzen
einfach nur da und schweigen. Auf welche Idee sollte ich da wohl kommen?“
    „Wir haben mit den Morden nicht
zu tun!“, bellte Buurmann und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Warum
sollten wir denn unsere besten Freunde umbringen, nach all der Zeit? Das ist ja
totaler Quatsch!“
    „Vielleicht, weil Sie seit genauso
langer Zeit ein Geheimnis hüten, das durch dieses Foto drohte, ans Licht zu
kommen? Vielleicht ist dieses Geheimnis so furchtbar, dass Sie auf jeden Fall
verhindern müssen, dass es ans Licht kommt? Sagen Sie es mir, Herr Buurmann.“
    „Alles Quatsch.“
    „Herr Lampe?“
    „W-was?“
    „Halten Sie meine Theorie auch
für Quatsch?“
    „Ja ... nein ... doch ... ähm.“
Rudolf Lampe senkte den Kopf und biss sich auf die Lippen.
    „Sie sind ein hundsmiserabler
Lügner, Herr Lampe“, sagte Büttner gedehnt, „hat Ihnen das schon mal jemand
gesagt?“
    Er setzte sich wieder den beiden
Männern gegenüber. Lampe schlotterte vor Angst, Buurmann zeigte sich wenigstens
nach außen ruhig.
    „Ich habe vor ein paar Tagen Ihre
Urenkelin kennen gelernt, Herr Buurmann“, sagte er dann. „Amelie heißt sie ja
wohl. Sie ist ein aufrechtes Mädchen, wie mir scheint. Von wem hat sie das
eigentlich?“
    „Jetzt werden Sie mal nicht
unverschämt!“, donnerte Buurmann los. „Und lassen Sie Amelie aus dem Spiel, sie
hat mit all dem nichts zu tun!“
    „Womit denn, Herr Buurmann? Womit
hat Amelie nichts zu tun?“
    „Ach, lassen Sie mich doch in
Ruhe“, brüllte Buurmann und machte mit den Händen eine wegwerfende Bewegung.
Dann verschränkte er die Arme vor dem Körper und starrte ins Leere.
    Büttner wandte sich nun an Lampe.
„Haben Sie auch Familie, Herr Lampe?“
    Lampe nickte schwach. „Ja. Zwei
Töchter und drei Enkelkinder.“
    „Was die wohl sagen, wenn Ihnen
etwas zustößt.“
    „Wie ... wie meinen Sie das?“,
fragte der alte Mann ängstlich und sah den Hauptkommissar mit großen, erschrockenen
Augen an.
    „Na, soweit werden Sie doch
selbst auch schon gedacht haben, oder?“, zeigte sich Büttner gespielt erstaunt.
„Drei Tote, alle vom Altherrenstammtisch. Wer mag da wohl der nächste sein? Sie
haben eine Chance von fünfzig Prozent, Lampe, dass Sie es sind. Irgendjemand
will Ihnen ans Leder, das steht fest. Und nur Sie wissen, warum. Aber wenn Sie
es uns nicht sagen, können wir Sie auch nicht beschützen. Schade.“
    „Das ist doch alles Quatsch“,
sagte Buurmann wieder, „lass dich bloß nicht einwickeln, Rudi!“ Er sah seinen
Kumpel beschwörend an. „Ich für meinen Teil hab hier lange genug gesessen. Ich
gehe jetzt nach Hause, wenn’s recht ist.“ Damit stand er auf und wandte sich
Richtung Tür. „Kommst du mit, Rudi?“
    Der Angesprochene warf Hauptkommissar
Büttner einen fragenden Blick zu.
    „Gehen Sie ruhig, Lampe“, sagte
der, „für heute sind wir erstmal fertig. Ich wünsche Ihnen viel Glück da
draußen!“

17
    Luise Alberts war seit ein paar
Tagen wieder im Dienst. Wenn es auch zynisch klang, so war sie für die dritte
Leiche wirklich dankbar. Denn sie hatte sich im Gefängnis immer wieder die
Indizienlage vor Augen geführt und schnell begriffen, dass es für sie sehr eng
werden konnte. Voller Verzweiflung hatte sie nach einem Ausweg gesucht, nach
einem Detail, das sie vielleicht übersehen hatte. Aber, wie sie es auch drehte
und wendete, sie hatte nicht mehr zu ihrer Verteidigung anbringen können, als
sie es

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