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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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mir zwar nicht allzu viel davon, aber man kann ja
nie wissen.“
    „Hat sich eigentlich der alte
Rudolf Lampe inzwischen irgendwie zu Wort gemeldet?“, fragte der Hauptkommissar
seinen Assistenten, als sie unterwegs in die Pappelallee zu Buurmanns Haus
waren.
    „Nein, nicht, dass ich wüsste“,
antwortete Hasenkrug und spuckte im hohen Bogen einen Kaugummi aus dem Auto,
was ihm einen tadelnden Blick seines Chefs einbrachte.
    „Dann ist er der nächste auf
unserer Liste.“
    „Glauben Sie allen Ernstes, dass
dieser kleine, verunsicherte Mann seine vier Freunde auf dem Gewissen hat?“
Hasenkrug schüttelte den Kopf. „Also, ich kann ihn mir nicht als einen brutalen
Mörder vorstellen, der mit einem Spaten den Schädel eines anderen Menschen
spaltet oder eiskalt durch ein Fenster auf seinen Freund schießt. Der könnte
dabei doch nicht mal die Hände ruhig halten, so nervös wie der immer ist. Und
denken Sie an diese Vogelscheuche in seinem Garten. Die mit dem blutigen
Finger. Das war eine eindeutige Drohung.“
    Gerade wollte Büttner etwas
erwidern, als sein Handy klingelte. Hasenkrug beobachtete, dass die Furche
zwischen den Augen seines Chefs während des kurzen Gesprächs immer tiefer
wurde. Er sagte die ganze Zeit kein Wort, sondern beendete das Gespräch nur mit
einem knappen Danke .
    „Alles klar, Chef?“, hakte
Hasenkruf nach, als Büttner nach dem Telefonat nur gedankenverloren vor sich
auf die Straße starrte.
    „Die Spusi hat einen Teebeutel
gefunden“, sagte Büttner schwach.
    „Wo?“
    „Gleich neben der Güllegrube.
Hing an einem Strauch. Scheiße, die Presse wird uns den Arsch aufreißen. Ich
sehe schon die Schlagzeile: „ Teebeutelmörder ertränkt alten Mann in Gülle,
während Kommissare mit Verdächtigen Steaks grillen .“
    „Ähem ... ich habe kein Grillfest
gefeiert, wenn ich Sie daran erinnern darf, Chef.“
    „Das sieht Ihnen ähnlich
Hasenkrug. Bestimmt haben Sie im Kindergarten schon immer die Oberpetze gegeben
und Ich war das aber nicht! geschrieen“, maulte Büttner schlecht
gelaunt, während er die Auffahrt zu Buurmanns Haus hochfuhr.
    Sie fanden keinerlei Hinweise.
Auch, nachdem David Büttner die Spurensicherung in die Pappelallee bestellt und
diese alles auf den Kopf gestellt hatte, waren die Polizisten noch keinen
Schritt weiter als zuvor. Jedoch hatten sie zwischenzeitlich die Nachricht aus
der KTU erhalten, dass der letzte Anruf Menno Buurmanns seinem Freund Rudolf
Lampe gegolten hatte. Und zwar kurz bevor er das Krankenhaus auf eigenen Wunsch
verlassen hatte.
    „Ich wusste doch, dass dieser
Lampe da mit drinhängt“, brummte Büttner. „Wir fahren jetzt sofort zu ihm. Mal
sehen, was ihm zu der ganzen Sache einfällt.“
    Auf das Klingeln der Polizisten
an Lampes Haustür geschah eine ganze Weile gar nichts. Sebastian Hasenkrug
machte sich daher auf den Weg durch den Garten und schaute in jedes Fenster
hinein. Am Schlafzimmerfenster wurde er schließlich fündig. Er sah Rudolf Lampe
in einem Sessel sitzen, die Arme hingen schlaff herunter. Zunächst dachte
Hasenkrug, der Mann wäre tot, dann jedoch bewegte er den Kopf.
    Hasenkrug ging zu Büttner zurück.
„Wir sollten uns Zutritt zum Haus verschaffen. Lampe sitzt im Schlafzimmer in
einem Sessel und wirkt apathisch.“
    „Na dann“, sagte Büttner knapp
und trat im nächsten Moment gegen die Scheibe, die in die Haustür eingelassen
war. Er griff durch das entstandene Loch hindurch, drehte den Schlüssel herum
und öffnete die Tür. Schnellen Schrittes gingen die beiden Männer zu Lampes
Schlafzimmer. Der kleine alte Mann reagierte nicht, als sie auf ihn zukamen.
    „Herr Lampe, ich muss Sie bitten,
mit uns aufs Präsidium zu kommen“, sagte Büttner in einem möglichst barschen
Tonfall, um ihn aus der Reserve zu locken. Ohne Erfolg. Also wandte sich
Büttner an seinen Assistenten: „Hasenkrug, rufen Sie einen Arzt, der den Mann
wieder ansprechbar macht. Und dann will ich ihn im Vernehmungsraum haben.
Irgendwas ist mit ihm vorgefallen, und ich werde nicht eher Ruhe geben, als bis
ich weiß, was es ist.“

26
    „Nein, nein, neeeeeiiiiin!“,
schrie Rudolf Lampe aus Leibeskräften und richtete sich mit irrem Blick im Bett
auf, „tu es nicht, Menno, tu es nicht!“ Er zuckte kurz zusammen, starrte die
Polizisten aus glasigen Augen an und ließ sich dann kraftlos und mit einem
lauten Seufzer zurück in die Kissen fallen.
    David Büttner schüttelte
verärgert den Kopf. „Er könnte doch nun endlich mal sagen,

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