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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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wie mein Bruder Menno. Ja, sie waren wirklich
schlechte Menschen. Sie haben viel Lebensglück zerstört. Das von Fenna, von
Hermine, ach, von so vielen.“
    „Sie glauben also auch, dass
diese Männer etwas mit dem Tod von Siebo Manninga und Tammo Freerksen zu tun
hatten?“
    „Ja, natürlich hatten sie das.
Man konnte es ihnen nie beweisen, aber gewusst haben es alle. Der eine früher,
der andere später. Fenna hat es damals nicht wissen wollen. Sie brauchte nach
dem Tod von Tammo unbedingt einen Vater für ihr Kind. Sie hat es verdrängt. Sie
wollte nicht wissen, dass Lübbo der Mörder ihres geliebten Tammo war. Die Arme,
sie hat bitter dafür bezahlt. Aber“, fügte sie nach ein paar Augenblicken mit
einem schwachen Lächeln hinzu, „nun ist sie ihn ja endlich los und kann sich
noch ein paar schöne Jahre machen.“ Trientje Müller hatte kurz gestutzt. „Sie
lebt doch noch, unsere Fenna, Herr Kommissar?“, hatte sie dann leise gefragt.
    „Ja, sie lebt noch. Es geht ihr
gut ... soweit.“
    „Das ist schön.“
    Trientje Müller hatte sich aus
ihrem Sessel erhoben und war an ihr Bücherregal getreten. Dort hatte sie nach
einem alten Fotoalbum gegriffen und es vor Hasenkrug auf den Tisch gelegt. „Das
können Sie mitnehmen, Herr Kommissar“, hatte sie gesagt. „Da sind viele Bilder
drin von damals. Vielleicht ... können die Ihnen helfen, die Wahrheit
herauszufinden.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Glauben Sie nicht auch, dass
mein Bruder Menno die drei auf dem Gewissen hat?“
    Hasenkrug hatte sie erstaunt
angeschaut. „Ähm ... ja, wenn ich ehrlich bin ... Also, er ist momentan unser
Hauptverdächtiger.“
    „Das dachte ich mir. Sonst würden
Sie ihn ja nicht hier suchen“, nickte die alte Frau. „Ich ... bin zu müde, um
Ihnen jetzt lange Geschichten zu erzählen. Aber nehmen Sie das Album mit nach
Canhusen. Ich habe damals viel dazu geschrieben, eine Art Tagebuch. Steht alles
da drin. Das alles hat mich sehr beschäftigt damals. Aber als ich dann meinen
Mann kennen gelernt habe, habe ich damit aufgehört. Ich ... wollte mit all dem
nichts mehr zu tun haben.“
    Hasenkrug war daraufhin
aufgestanden, hatte das Album unter den Arm geklemmt und sich mit einem
herzlichen Dankeschön verabschiedet.
    „Sehen Sie zu, dass Menno seine
Strafe kriegt“, hatte ihm Trientje Müller an der Haustür noch mit auf den Weg
gegeben.
    „Er wird seine gerechte Strafe
bekommen, Frau Müller, da können Sie sicher sein“, hatte Hasenkrug geantwortet.
    „Nein, das wird er nicht“, hatte
die alte Frau kopfschüttelnd gesagt. „Eine gerechte Strafe kann es für das, was
er in seinem Leben getan hat, gar nicht geben. Aber eine Strafe soll er haben,
ja, das wäre gut.“
    Sebastian Hasenkrug war dann gut
gelaunt nach Canhusen zurückgefahren, stolz, seinem Chef mit dem Album von
Trientje Müller womöglich entscheidende Informationen zu der Aufklärung der
Mordfälle liefern zu können. Er hatte sich schnurstracks zum Haus von Menno
Buurmann in der Pappelallee begeben, den alten Mann dort aber nicht
angetroffen. Also hatte er sich auf den Weg weiter ins Dorf gemacht, während er
laufend versuchte, seinen Chef auf dem Handy zu erreichen, was ihm aber nicht
gelungen war.
    Das kleine Dorf war ihm bei der
Ankunft seltsam leer vorkommen, nur aus der Ferne hatte er lautes Stimmengewirr
und Gelächter vernommen. Gerade als er dem Stimmengewirr hatte folgen wollen,
waren zwei junge Männer mit wild fuchtelnden Armen auf ihn zugerannt und hatten
ihm bedeutet, sofort mit ihnen zu kommen. Sie seien die Söhne von Bauer
Franzen, hatten sie ihm vor Aufregung keuchend mitgeteilt, und seien gerade mit
dem abendlichen Melken fertig geworden. Eigentlich hätten sie nun auch zur
Party bei Immo Krayenborg gehen wollen, dann aber auf ihrem Hofgelände eine schauerliche
Entdeckung gemacht.
    Hauptkommissar David Büttner
spürte seinen Magen heftig rumoren. Vor wenigen Minuten noch hatte er eines der
herrlichen Steaks vom Grill verspeisen wollen. Doch in diesem Augenblick konnte
er sich nicht vorstellen, jemals wieder etwas zu sich zu nehmen. Und das war
für ihn eher außergewöhnlich. Außergewöhnlich war jedoch auch der Anblick und vor allem der beißende Geruch, der sich ihm beim
Betreten des Tatorts geboten hatte. Angewidert schaute er auf die Leiche hinab,
die gerade von der Gerichtsmedizinerin untersucht wurde. Dann warf er einen
Blick auf zwei junge Kollegen, die, mit deutlich grünlicher Gesichtsfarbe, mit
langen Stangen in

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