Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
Vom Netzwerk:
findest du
nicht?“
    „Ja, sicher, das ist schon echt
krass. Aber, eh, der war ja auch nicht besser.“
    „Was meinst du damit?“
    „Da ist diese Geschichte, die man
sich im Dorf erzählt. Ich weiß aber nicht, ob sie stimmt. Ist wohl schon lange
her.“
    „Was für eine Geschichte?“
    „Man erzählt sich, dass der olle
Buurmann mal einen Hund in der Güllegrube versenkt hat. Einfach drin ersäuft,
dieser Bastard. Also, wenn ich das gesehen hätte, ich kann Ihnen sagen, der
hätte sich gewünscht, nie geboren worden zu sein.“
    „Einen Hund?“, fragte Hasenkrug,
der sich langsam wieder von seinem peinlichen Sturz erholt hatte. „Und was soll
das für ein Hund gewesen sein?“
    „Man sagt, das war der Hund vom
alten Lampe. So’n Mischling. Adenauer hat der geheißen, glaube ich.“
    Bei diesen Worten fingen in
Büttners Kopf alle Alarmglocken an zu schrillen. Buurmann hatte Lampes Hund auf
dem Gewissen? Wenn das wahr war, dann ... „Und wann soll das gewesen sein“,
hakte er nach.
    „Keine Ahnung. Da waren die,
glaube ich, noch Kinder.“
    „Ach, so lange ist das schon
her?“ Büttner war enttäuscht. Er konnte sich kaum vorstellen, dass einer Rache
nahm für eine Tat, die vor rund siebzig Jahren geschehen war. Mochte sie auch
noch so gemein und ekelerregend gewesen sein.
    „Sagen dir die Namen Tammo
Freerksen und Siebo Manninga irgendwas?“, fragte Hasenkrug.
    „Nee, wer soll das sein? Obwohl“,
Kevin warf einen Blick hinüber zum Friedhof, „liegen die nicht hier begraben?
Schon ewig, oder? 1949 steht auf den Grabsteinen, glaube ich. Sind beide am
gleichen Tag gestorben. Man, das ist ja über 60 Jahre her. Was haben die denn
mit dem ollen Buurmann zu tun?“
    „Das wüssten wir auch gerne“, knurrte
Büttner, „nur leider will uns das hier niemand verraten. Falls du irgendwas
darüber erfährst, teile es uns doch bitte mit. Ich wäre dir wirklich ...“ Der
letzte Teil seiner Worte ging in lautem Gejohle und Babygeschrei unter, als der
Rest der Familie Koopmann unvermittelt in den Garten stürmte. Sie hatten
offensichtlich einen Spaziergang gemacht. Büttner lächelte der jungen Mutter
entgegen, die das Geschrei ihrer Kinderschar, die nun das im Garten
aufgestellte Klettergerüst eroberte, stoisch über sich ergehen ließ.
    „Ist noch irgendwas mit Kevin?“,
fragte sie mit einem besorgten Blick auf ihren ältesten Sohn, als sie
Hauptkommissar Büttner und seinem Assistenten die Hand gab.
    „Nein, wir kamen nur zufällig
vorbei und haben ihm noch ein paar Fragen gestellt. Er hat uns sehr geholfen.“
    „Das ist schön. Ich hoffe aber,
dass Sie ihn nicht mehr verdächtigen, etwas mit diesen furchtbaren Morden zu
tun zu haben?“
    „Momentan sind alle verdächtig“,
sagte Büttner schleppend, „einfach alle, Frau Koopmann. Falls Sie irgendeinen
Hinweis haben, und sei er auch noch so klein und scheinbar unbedeutend, bitte
rufen Sie uns an.“
    „Das mache ich“, sagte sie,
während sie Baby Sidney aus dem Kinderwagen nahm, der vor lauter Empörung über
sein nicht beachtetes Gebrüll schon puterrot im Gesicht war. „Der Kleine hat
Hunger“, zuckte sie entschuldigend mit den Schultern, „ich geh dann mal rein.“
    „Puh, dieser Buurmann wird mir ja
auch im Tod nicht sympathischer, genau wie dieser Krayenborg“, bemerkte
Büttner, als er und Hasenkrug wieder an ihrem Schreibtisch im Polizeirevier
saßen. „Der ersäuft einfach so einen Hund in der Güllegrube. Meinen Sie, das
kann stimmen?“
    „Keine Ahnung“, antwortete
Sebastian Hasenkrug. „Aber wer sollte sich so etwas ausdenken? Ich meine, wer
kommt denn auf so was, wenn nichts dran ist.“
    Büttner strich mit der Hand über
seinen umfangreichen Bauch. „Hasenkrug, sagten Sie nicht, Sie seien bei Menno
Buurmanns Schwester in Oldenburg gewesen?“
    Hasenkrug sah ihn erstaunt an.
„Ja, jetzt wo Sie es sagen, Chef. Das hatte ich ja vollkommen vergessen. Also,
ich hatte ja erwähnt, dass sie schon seit 40 Jahren nichts mehr von ihrem
Bruder wissen will. Sie ist übrigens der Meinung, dass ihr Bruder und seine
Kumpanen etwas mit dem Mord an Siebo Manninga und Tammo Freerksen zu tun haben.
Sie meint, das wisse auch jeder hier im Dorf. Ach ja, und dann hat sie mir noch
...“, Hasenkrug machte eine Pause und nestelte in einer Tasche unter seinem
Schreibtisch herum. Als er wieder auftauchte, hatte er ein dickes, wenn auch
sehr abgegriffenes Album in der Hand. „Sie hat mir dieses Fotoalbum mitgegeben.
Sie sagt, das hat sie

Weitere Kostenlose Bücher