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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir nichts, wir hofften nur, daß wir nicht zu spät kamen und Johnny noch aus den Klauen dieser Teufel befreien konnten. Bill hatte Angst, ich hatte Angst, und auch Nadine spürte es. Sheila war zurückgeblieben, wir konnten nicht auf sie warten, denn es kam auf jede Sekunde an.
    Bis ich den Bentley startklar hatte, verging Zeit. Deshalb nahmen wir nicht den Wagen, sondern liefen zu Fuß.
    Nadine rannte voran. Mit gewaltigen Sprüngen hetzte die Wölfin durch den Vorgarten und sprang am Ende mit einem wuchtigen Satz über den Zaun.
    Bill hatte von der Haustür aus das Tor automatisch entriegelt, so daß wir hindurchschlüpfen konnten.
    Der Reporter wandte sich nach links. Ich kannte mich nicht aus und überließ ihm die Führung.
    Wie Sprinter hetzten wir über den Gehsteig. Unser Atem ging keuchend. Als kleine Wolken stand er vor den Lippen, der Wind biß in unsere Gesichter, und wir beeilten uns noch mehr.
    Die Wölfin hatte bereits einen sicheren Vorsprung herausgeholt. Wahrscheinlich befand sie sich am Haus, und wir sahen unsere Vermutung bestätigt, als wir das Grundstück erreichten. Nadine hatte sich der Haustür genähert. Ein letzter Sprung noch, und sie wuchtete dagegen. Mit den Vorderpfoten schlug sie auf die Klinke, drückte sie sogar nach unten, aber ohne Erfolg. Die Tür war abgeschlossen.
    Bill blieb stehen. Er starrte aus brennenden Augen auf das Gebäude, und ich ahnte seine Gedanken.
    War das Haus verlassen?
    Mir fiel etwas auf. Reifenspuren, sehr frische sogar, hatten das Erdreich aufgewühlt. Das Profil war deutlich zu erkennen. Ich brauchte kein großer Hellseher zu sein, um erkennen zu können, was hier vorgefallen war. Alles sah nach einer Flucht aus, aber davon sagte ich Bill nichts. Er war vorgelaufen, stand an der Tür und trommelte mit beiden Fäusten gegen das Holz.
    »Verdammt!« brüllte er dabei, »öffnen Sie, Mrs. Sidomas! Machen Sie auf!«
    Es erfolgte keine Reaktion. Auch wenn sie im Hause gewesen wäre, hätte sie wohl kaum geöffnet. Wir mußten es auf eine andere Art und Weise versuchen.
    »Das Fenster, Bill!« schrie ich, bückte mich und hob einen Stein auf. Bill drehte sich um. Er starrte mich an. Panik flackerte in seinem Blick Ich konnte mich gut in seine Lage hineindenken, denn ich wußte, wie sehr er an Johnny hing. Wenn dem Kleinen etwas passierte, dann drehte Bill durch. Und Sheila ebenfalls, denn Johnny war ihr ein und alles. Der Reporter fand so schnell kein passendes Wurfgeschoß, deshalb schleuderte ich den Brocken.
    Klirrend zerplatzte die Scheibe. Die Scherben segelten nach innen in den Raum hinein, ein paar blieben noch im Kitt hängen und stachen vor wie gefährliche Messer.
    Wenn wir einstiegen, mußten wir höllisch achtgeben, daß sie nicht unsere Haut aufschnitten.
    »Laß mich zuerst!« bat Bill.
    Ich nickte und stellte mich so auf, daß der Reporter in meine zusammengefaltenen Hände steigen konnte.
    Die Wölfin kam uns zuvor. Sie hatte gesehen, daß sie ins Haus konnte, und einen entsprechenden Anlauf genommen. Wie ein Schatten huschte sie heran und stieß sich ab.
    Himmel, war das ein Sprung. Noch nie hatte ich sie so springen sehen. Weltmeisterlich, aber sie wußte auch, daß es um alles ging. Um ihren Schützling.
    Der Wolfskörper war ziemlich breit. Nadine riß sogar noch Scherben aus der Fassung, vielleicht hatte sie sich dabei verletzt, wenn, dann kümmerte sie sich nicht darum, sondern sprang in den hinter dem Fenster liegenden Raum.
    Bill Conolly stemmte sich auf meinen zusammengefalteten Händen in die Höhe. An der Fensterbank stützte er sich ab, ich drückte gleichzeitig meine Hand in seinen Rücken, und so gelang es meinem Freund, in das Zimmer zu klettern.
    Kaum war er verschwunden, als ich ihn schreien hörte. Mir tat es in der Seele weh, denn Bill quälte sich wirklich.
    »Johnnnnyyy!« schrie er. »Verdammt, Johnny, wo bist du?«
    Eine Antwort bekam er nicht. Nur seine eigene Stimme hallte als Echo durch das Haus.
    Meine Befürchtungen wurden stärker. Ich beeilte mich, und es gelang auch mir, unangefochten durch das Fenster zu klettern, trotz der im Weg stehenden Splitter.
    In einer großen Diele war ich gelandet. Bill stand in deren Mitte. Er drehte sich um die eigene Achse, suchte seinen Sohn, und die Leere dieses Raumes deprim ierte nicht nur ihn, sondern auch mich. Die Wölfin hetzte mit großen Sätzen die Treppe zur ersten Etage hoch. Sehr schnell war sie unseren Blicken entschwunden. Mein Freund schaute mich aus brennenden Augen

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