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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich Martha mit dem Kleinen befand.
    Nichts wies auf Ashdown Forest hin, und der lächelnde Henker war Vergangenheit, vergessen.
    Das alte Wasserschloß, verfallen und nur noch in seinen Resten vorhanden, sollte die große Funktion erfüllen. Einen Festplatz der Hexen nahe der Millionenstadt London hatte Wikka ins Leben rufen wollen, und es war ihr gelungen.
    Der alte Hexenturm war »out«. [5]
    Da war es den Mannen um John Sinclair gelungen, die Kräfte des Bösen zu vertreiben, aber der Festplatz des Teufels befand sich fest in Händen der Hexen.
    Der Wagen schaukelte über die schlechte Wegstrecke. Manchmal fuhr sie quer über die Wiesen und hütete sich dabei, irgendwelche Orte anzufahren, denn sie wollte auf keinen Fall gesehen werden. Später mußte sich Martha Sidomas an die Wege halten, denn das Gelände wurde zu sumpfig die Nähe der Gewässer und Tümpel deutete sich an. Kein aufgelockerter Mischwald begleitete sie. Wenn sie Bäume sah, paßten sie zumeist in die Gegend.
    Es waren Trauerweiden, die ihre langen Zweige dem Boden entgegenhingen und manchmal wie Spinnenfinger bewegt wurden, wenn der Wind gegen sie fuhr.
    Eine unheimlich wirkende Gegend. Besonders zu Beginn der Dämmerung und jetzt bei Anbruch der Dunkelheit.
    Lichter gab es nicht. So war die Frau gezwungen, das Licht der Scheinwerfer einzuschalten.
    Sie hütete sich allerdings, das Fernlicht einzuschalten, denn sie wollte jegliche Aufmerksamkeit vermeiden. Lydia saß neben ihr und starrte durch die Scheibe. Unbewegt war das Gesicht des Kindes. Nichts wies daraufhin, mit welchen Gedanken sich Lydia beschäftigte, wobei Martha hoffte, daß es teuflische waren.
    Lydia verdankte dem Satan alles. Sogar ihr menschliches Aussehen, denn normalerweise hatte sie eine andere Gestalt.
    »Willst du ihn töten?« fragte Martha.
    Lydia zuckte zusammen, als sie plötzlich angesprochen wurde. »Ich? Wen?«
    Martha lachte meckernd. »Tu nicht so. Du weißt genau, daß ich von Johnny rede.«
    »Ich wußte es nicht.« Das Teufelskind hob die Schultern. »Wie soll ich das machen?«
    »Mit den Dolchen.«
    »Ich habe sie nicht.«
    »Keine Angst, du wirst sie bekommen. Es ist nicht damit getan, daß man Johnny so einfach tötet. Nein, die schwarzen Gesetze schreiben den Ritualmord vor. Erst wenn der Junge auf eine bestimmte Art und Weise umgebracht wird, kann man seine Seele dem Satan zuführen. Aber das wirst du alles noch lernen. Ich weihe dich früh genug in das Hexen-Einmaleins ein, glaub mir das.«
    »Wer hat die Dolche?«
    »Unsere Führerin.«
    »Ich kenne sie nicht.«
    Martha ließ das Lenkrad los und rieb sich die Hände. »Du wirst sie noch früh genug kennenlernen, denn wir verdanken ihr viel. Fast alles. Ihr und dem Teufel.«
    »Ist sie das?« fragte Lydia plötzlich und deutete nach vorn. Sie meinte die Gestalt, die plötzlich wie aus dem Nichts vor ihnen erschienen war, den Weg versperrte und winkte.
    Dabei wirkte sie unheimlich, denn die dünnen Nebelschwaden umwehten sie wie durchsichtige Gewänder.
    Martha zögerte einen Moment, bevor sie auf die Bremse trat. Der Wagen hätte die Gestalt fast erwischt. Sie ging auch nicht zur Seite und blieb stehen wie ein Denkmal.
    »Nein«, sagte Martha, »das ist sie nicht. Aber sie gehört zu uns, zu Wikka, denn es ist Jane Collins.« Während dieser Worte öffnete Martha die Tür. »Willst du einsteigen?«
    »Ja«, sagte Jane.
    Martha wandte sich an Lydia. »Du mußt Platz machen.«
    »Wo soll ich hin?«
    »Setz dich auf den Sarg.«
    Lydia hob die Schultern und wollte aussteigen, doch Jane hatte etwas dagegen. »Nein«, sagte sie, »ich nehme sie auf den Schoß. Sie gehört schließlich zu uns.«
    »Wie du willst«
    Jane Collins, die ehemalige Privatdetektivin, stieg ein. Wer sie sah, hätte es nicht für möglich gehalten, daß sich hinter dieser Fassade so etwas abgrundtief Böses verbarg.
    Jane sah völlig normal aus. Sie trug das blonde Haar lang. Es fiel auf die Schultern. Dabei umrahmte es gleichzeitig ein hübsches Gesicht mit blauen Augen. Der zynische Zug um die Mundwinkel deutete darauf hin, daß Jane auf einer anderen Seite stand als üblich. Auch die Kleidung denn sie trug ein pechschwarzes Gewand, das auf der Vorderseite mit dem Sigill des Teufels bestickt war. Zudem war das Gewand an beiden Seiten hochgeschlitzt.
    Als sie sich setzte, klafften die Schlitze auseinander. Frei wurden die langen, weißen, makellosen Schenkel. Mit einem Seitenblick konnte Martha feststellen, daß Jane Collins unter

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