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Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel

Titel: Das Teufelsspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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fragte er sich.
    Und wo bist du?
    »Mel, schick das Bild per E-Mail an J. T.«
    »An wen?«
    »An unseren Freund, den Gefängnisdirektor von Amarillo.« Er nickte in Richtung des Bildes. »Ich neige weiterhin zu der Theorie, dass unser Mann ein ehemaliger Häftling ist, der Streit mit dem ermordeten Wärter hatte.«
    »Ist erledigt«, sagte Cooper und widmete sich dann der Flüssigkeitsprobe, die Sachs in dem Versteck genommen hatte. Er öffnete behutsam das Röhrchen und bereitete alles für den Gaschromatographen und das Massenspektrometer vor.
    Wenig später erschien das Resultat auf dem Bildschirm.
    »Das kenne ich noch nicht. Polyvinylalkohol, Povidone, Benzalkoniumchlorid; Dextrose; Kaliumchlorid; Wasser; Natriumbikarbonat; Natriumchlorid …«
    »Wieder Salz«, warf Rhyme ein. »Aber diesmal ist es kein Popcorn.«
    »Außerdem Natriumcitrat, Natriumphosphat und ein paar andere Dinge.«
    »Für mich sind das sowieso bloß böhmische Dörfer.« Sellitto zuckte die Achseln, ging hinaus auf den Korridor und schlug die Richtung zum Badezimmer ein.
    Cooper deutete auf die Liste der Inhaltsstoffe. »Hast du eine Ahnung, was das sein könnte?«
    Rhyme schüttelte den Kopf. »Was sagt unsere Datenbank?«
    »Nichts.«
    »Dann schick es nach Washington.«
    »Mach ich.« Der Techniker sandte die Daten an das FBI-Labor und nahm dann die letzten von Sachs sichergestellten Spuren in Angriff: abgeschabte Holzpartikel der Tischplatte. Cooper bereitete eine Probe für den Gaschromatographen vor.
    Während sie auf das Ergebnis warteten, überflog Rhyme die Beweistabelle und registrierte dabei aus dem Augenwinkel eine hektische Bewegung. Erschrocken wandte er den Kopf. Aber dort war niemand. Hatte er sich getäuscht?
    Dann sah er die Bewegung ein weiteres Mal und begriff, dass es sich um eine Spiegelung in der Glastür einer Vitrine handelte. Der Urheber war Lon Sellitto, der allein auf dem Flur stand und offenbar glaubte, niemand könne ihn sehen. Er übte, möglichst schnell seine Pistole zu ziehen. Rhyme konnte das Gesicht des Detectives nicht genau erkennen, aber er schien sehr angespannt zu sein.
    Was hatte das nur zu bedeuten?
    Der Kriminalist suchte Sachs Blick und nickte in Richtung des Durchgangs. Sie schlich sich zur Tür, spähte um die Ecke und beobachtete den Detective dabei, wie er noch mehrere Male seine Waffe zog und dann unzufrieden den Kopf schüttelte. Sachs zuckte die Achseln. Nachdem er drei oder vier Minuten geübt hatte, steckte Sellitto den Revolver wieder ein, ging ins Badezimmer, betätigte bei offener Tür die Toilettenspülung und kam sofort wieder zum Vorschein.
    Dann kehrte er in das Labor zurück. »Herrje, Linc, wann lässt du endlich mal das Klo renovieren? Sind Gelb und Schwarz nicht schon seit den Siebzigern aus der Mode?«
    »Weißt du, ich empfange nur selten Gäste auf der Toilette.«
    Der große Mann lachte, aber zu laut. Es klang genauso falsch wie der Scherz, den er gemacht hatte.
    Doch was auch immer den Detective beschäftigen mochte, es verschwand im selben Moment aus Rhymes Bewusstsein, in dem die Ergebnisse der spektrometrischen Analyse auf dem Computermonitor erschienen. Rhyme runzelte die Stirn. Die Substanz, von der die Flecke auf dem Tisch stammten, war reine Schwefelsäure. Der Kriminalist empfand diese Nachricht in zweierlei Hinsicht als äußerst entmutigend. Zunächst mal war Schwefelsäure mühelos erhältlich und ließ sich daher so gut wie nie zu einer bestimmten Quelle zurückverfolgen.
    Viel besorgniserregender aber war die Tatsache, dass es sich um die vielleicht stärkste – und gefährlichste – aller frei verkäuflichen Säuren handelte; wenn man sie als Waffe benutzte, genügten schon winzige Mengen, um ein Opfer innerhalb weniger Sekunden zu töten oder dauerhaft zu entstellen.
     
     
    Versteck an der Elizabeth Street, Tatort
     
    • Starkstromfalle.
    • Keine Fingerabdrücke, nur Spuren von Handschuhen.
    • Überwachungskamera und Monitor; keine näheren Anhaltspunkte.
    • Tarotkarten, nur die zwölfte Karte fehlt; keine näheren Anhaltspunkte.
    • Lageplan des Museums, in dem G. Settle überfallen wurde, sowie der näheren Umgebung.
    • Partikel:
    • Falafel und Joghurt.
    • Holzprobe der Tischplatte enthält reine Schwefelsäure.
    • Klare Flüssigkeit, kein Sprengstoff. An FBI-Labor geschickt.
    • Weitere Fasern des Stricks. Garrotte?
    • Papierprobe des Lageplans enthält reinen Kohlenstoff.
    • Versteck war gegen Bargeld vermietet an Billy Todd

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