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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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der
Titanic
kennen wir kaum aus dem Bereich der Eisunfälle, sondern eher aus dem Bereich der Kriegführung, des Waffeneinsatzes (Minen, Torpedos) oder der internen Sprengung (
Maine
1898;
Lucona
1977). Eine nicht nur damals sehr gängige Praxis, einen Versicherungsbetrug zu begehen und sich mit dem Kassieren der Versicherungssumme aus geschäftlichen Schwierigkeiten zu retten.
    Das letzte spektakuläre Beispiel dieser Art war der Fall
Lucona:
1977 belud der österreichische Kriminelle Udo Proksch den Frachter
Lucona
mit Eisenschrott, den er als Uranerz-Aufbereitungsanlage ausgab und hoch versicherte. Am 23. Januar 1977 wurde das Schiff in der Nähe der Malediven durch eine Sprengung versenkt, wobei sechs Menschen ums Leben kamen, woraufhin Proksch die Versicherungssumme einforderte. Weil die Sache schließlich aufflog, kam Proksch ins Gefängnis, wo er 2001 starb.
    Man denke auch an den Untergang des deutschen Flüchtlingsschiffes
Wilhelm Gustloff,
das 1945 von einem sowjetischen U-Boot versenkt wurde, wobei über 9000 Menschen starben – also etwa sechsmal so viele wie beim Untergang der
Titanic
.
     
    Je größer die Schiffe wurden, umso weniger konnten sie durch einen Eisunfall sinken. Der verheerende Eisbergunfall der
Titanic
ist daher in Wirklichkeit unerklärlich. Auch Kapitän Smith hätte die Möglichkeit, dass sein Schiff durch einen Eisberg sinken könnte, früher vehement bestritten. Noch nach dem
Hawke
-Zwischenfall hatte Smith Passagieren versichert, »dass, selbst wenn die
Titanic
oder
Olympic
in zwei Hälften zerschnitten worden wäre, jede für sich alleine weiterschwimmen würde«. [211] Um ein Schiff der
Olympic
-Klasse zu versenken, musste man sich also schon erheblich anstrengen. Und nahm man Smith beim Wort, bedeutete das zweitens, dass die
Titanic
auch in jener Nacht nicht hätte sinken dürfen. Denn tatsächlich wurde die
Titanic
in zwei Hälften zerrissen. Und das bedeutete ferner, dass dem Schiff tatsächlich etwas sehr Spektakuläres passiert sein musste. Wenn Sie mich fragen: wesentlich spektakulärer als die Kollision mit einem Eisberg.
    Leichenschau am Wrack
    Aber ich greife vor: Wodurch sank die
Titanic
nun wirklich? Wie ich bereits festgestellt habe, gibt es nur wenige Zeugenaussagen und Beweise für die Kollision mit einem Eisberg. Wichtige Zeugen, wie der Vierte Offizier Boxhall, der nach der angeblichen Kollision an Steuerbord von der Brücke nach unten spähte, waren sich »nicht sicher«, ob sie überhaupt einen Eisberg sahen. Die Kollision selbst ist von kaum jemandem als solche wahrgenommen worden.
    Nun sind wir ja in der glücklichen Lage, dass wir seit 1985 über das Wrack verfügen. In diesem Jahr wurde die
Titanic
durch eine von der US Navy finanzierte Expedition gefunden (unter der Leitung von Robert Ballard und Jean-Louis Michel), deren eigentlicher Zweck darin bestand, zwei verschollene amerikanische U-Boote aufzuspüren. Die Suche nach der
Titanic
war dafür nur die zivile Tarnung. Aber wie auch immer: In jedem Fall wurde die
Titanic
dabei gefunden.
    Ein Gerichtsmediziner würde sagen: Hurra! Damit sollte man die Todesursache eigentlich feststellen können. Und das ist ja ein großer Glücksfall, mit dem überhaupt niemand gerechnet hat – jedenfalls nicht damals. Denn rein zufällig ging die
Titanic
an einer der tiefsten damals bekannten Stellen des Nordatlantiks unter, nämlich kurz bevor sie auf den kanadischen bzw. nordamerikanischen Kontinentalschelf auffuhr, die sogenannte Neufundlandbank. Diese Bank oder diesen Schelf muss man sich vorstellen wie ein unterseeisches Hochplateau, das in einiger Entfernung von der Küste plötzlich abbricht und Tausende Meter tief steil abstürzt. Über die Unterwassertopographie wusste man damals durchaus Bescheid. Schon 1521 hatte beispielsweise der Weltumsegler Ferdinand Magellan auf hoher See ein 700 Meter langes Seil in die Tiefe gelassen.
    Die
Titanic
sank in etwa 3800 Meter Wassertiefe, »gerade noch rechtzeitig« vor der Neufundlandbank (graue Linie), wo sich die Wassertiefe teilweise bis auf 63 Meter verringert. [27]
    Vom Atlantik kommend, ging die
Titanic
kurz vor Erreichen dieses Hochplateaus unter, also kurz bevor sich die Wassertiefe von etwa vier Kilometern auf nur noch 63 bis 300 Meter verringert. 100 Meter Wassertiefe sind bei einem 50 Meter hohen Schiff freilich gar nichts. Wäre die
Titanic
nur noch etwas weiter gefahren, hätten sich ihre obersten Aufbauten nur noch wenige Meter unter der Wasserlinie befunden,

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