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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Die Frage ist: warum?« [209]
    Tja – warum? Interessanterweise behaupten die Überlebenden beider Boote, dass sich niemand darin befand, als sie an Bord kletterten – dass sie die Boote also niemandem »weggenommen« haben. Doch die Wahrheit ist: Als Boot B Tage später gefunden wurde, schwammen rund herum lauter Leichen in ihren Schwimmwesten: »Viele dieser Toten hatten ganz offensichtlich nicht vor, weit zu schwimmen, um ihr Leben zu retten«, meint Gardiner. »Einige davon waren dick angezogen mit Pyjamas, mehreren Hemden, zwei Paar Hosen, zwei Westen, zwei Jacketts und einen Mantel. Manche hatten sich die Taschen mit Fleisch und Keksen vollgestopft. Ganz offenbar hatten diese Leute jede Menge Zeit, um sich darauf vorzubereiten, das todgeweihte Schiff in einem Rettungsboot zu verlassen… Die Leichen von Besatzungsmitgliedern hatten die Taschen voller Tabak und Streichhölzer. Wobei uns allen klar ist, dass nasse Streichhölzer wertlos sind und sich triefend nasser Tabak schlecht paffen lässt. Diese Besatzungsmitglieder hatten offensichtlich nicht vor, ins Wasser zu gehen.« [210] Die einzig logische Erklärung sei darin zu suchen, dass es sich bei den in der Nähe von Klappboot B gefundenen Toten um dessen ursprüngliche Insassen handelte. Was auch erklären würde, warum all die Geschichten derjenigen, die schließlich an Bord dieser Boote überlebten, so unwahrscheinlich klangen – nämlich weil sie die wahren Umstände, wie sie an Bord und die ursprünglichen Insassen von Bord gelangten, ausklammerten.
    Wie die ursprünglichen Insassen genau ins Wasser gelangten, wissen wir vorerst nicht – sehr wohl aber, wann: Denn einer der Toten, die neben dem von Lightoller, Gracie und anderen eroberten Klappboot B schwammen, war John Jacob Astor. Seine Uhr blieb bei 3:20 Uhr stehen.
    Mein Tipp: Wahrscheinlich war Astor Lightoller, der kurz zuvor Astors Frau mit dem Boot Nr. 4 auf die Reise geschickt hatte, nicht von der Seite gewichen, um doch noch einen Platz in einem Boot zu bekommen. Tatsächlich schaffte er es auch an Bord des »Offiziersbootes« B, wo er den Untergang der
Titanic
um eine volle Stunde überlebte. Aus einem nicht bekannten Grund kam es jedoch irgendwann zu einem Kampf, bei dem Astor im Gesicht oder am Kopf verletzt wurde und das Boot umkippte. Ob Astor sterben musste, weil er in einem Boot saß, das andere haben wollten, oder ob er regelrecht gezielt ermordet wurde, muss dahingestellt bleiben.

[home]
    Der Untergang: Wodurch sank die
Titanic?
    Der 45000-Tonnen-Dampfer
Titanic
trifft angeblich auf einen Eisberg und sinkt binnen zweieinhalb Stunden. Was uns nach hundert Jahren Propaganda als selbstverständlich erscheint, ist alles andere als normal. Denn wie wir bereits erfahren haben, hat das Schwesterschiff
Olympic
im Jahr 1911 sogar den direkten Angriff eines Kriegsschiffes mit einem Rammsporn überstanden. Schlimmer geht’s eigentlich kaum. Dennoch liefen nur zwei Rumpfabteilungen voll, das Heck sank etwas tiefer ins Wasser – das war’s. Am nächsten Tag fuhr sie aus eigener Kraft in die Werft. Sollte ein Eisberg tatsächlich so viel effektiver arbeiten als ein Kriegsschiff? Und zwar so effektiv, dass der Riesenliner in kürzester Zeit sinkt? Kaum zu glauben.

Warum überlebte die
Niagara
?
    Und dabei bin ich keineswegs der Erste, der sich darüber wundert. Was uns heute als völlig normal erscheint, tausendmal wiedergekaut, war 1912 noch nicht selbstverständlich: »Wie konnte dieses großartige Schiff, das größte und beste von allen, vermutlich die Speerspitze des modernen Schiffbaus, mit seinen wasserdichten Abteilungen, Kollisionsschotten, doppeltem Boden, Doppel- und Dreifachschrauben – wie konnte dieses Schiff so leicht dem Zusammenstoß mit einem Eisberg zum Opfer fallen?«, fragte am 16. April 1912 fassungslos die New Yorker
Evening Post
. Denn: »Viele vermutlich viel schwächere Schiffe haben eine solche Kollision überlebt, namentlich die
Niagara,
die am Sonntagabend den Hafen erreichte.«
    Wie sich herausstellte, waren tatsächlich auch andere Schiffe in das Eisfeld gefahren, das der
Titanic
angeblich zum Verhängnis wurde. Eines davon haben wir schon kennengelernt: die
Californian
. Sie drehte am »Katastrophenabend« der
Titanic
bei und blieb über Nacht antriebslos liegen. Ein weiteres Schiff war die erwähnte
Niagara,
die sich auf dem Weg von Le Havre nach New York befand. Sie kollidierte schon am 11. April 1912, also drei Tage vor der
Titanic,
nur zehn

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