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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Erklärung abgaben. Dass man also, während sich der »Unfall« abspielte, in einiger Entfernung des Eisfeldes anhielt, und erst im Laufe der Nacht weiter darauf zutrieb. Alles in allem konnte man so behaupten, die
Titanic
sei mit einem Eisberg kollidiert. Und genau deshalb hatte man auch die Nähe des Eisfeldes gesucht.
    »Ein leichtes Holpern« – der Aufprall
    Der Zusammenstoß mit dem Eisberg ist schließlich auch wenig überzeugend. Was die Kollision betrifft, lassen sich einige ganz simple Schlüsse ziehen: Angeblich bewirkte der Zusammenprall mit dem Eisberg, dass der extra verstärkte Bug leckschlug. Daraus folgt, dass dabei eine Menge Energie auf das Schiff eingewirkt haben muss. Daraus folgt, dass das Schiff einer heftigen Negativbeschleunigung (Abbremsung) hätte ausgesetzt sein müssen. Daraus wiederum folgt, dass der Zusammenstoß für jedermann an Bord spürbar gewesen sein muss. Die meisten Passagiere oder Besatzungsmitglieder nahmen den Zusammenstoß jedoch überhaupt nicht wahr, und wenn, dann meistens nicht als gewaltsamen Zusammenstoß, sondern als Geräusch oder Vibration.
    Der Dritte Offizier Herbert Pitman sagte, es habe sich angehört »wie eine Kette, die über eine Winde rollt«. Für den Zweiten Offizier Charles Lightoller war es wie »ein leichter Schock, ein leichtes Zittern und ein knirschendes Geräusch« oder »ein Ruck und ein Knirschen«, ein »leichtes Holpern«. Eine Passagierin sagte, es sei gewesen, als sei man über »1000 Murmeln gefahren«. Ein Matrose hatte »nur ein Zittern« gefühlt, andere einen leichten Ruck oder Stoß, wieder andere hatten »das Rollen eines Donners« wahrgenommen. Manche dagegen nur ein Vibrieren oder eine Aktion der Maschinen. Nur wenige beschrieben etwas, was man erwarten würde, wie etwa die Passagierin Martha Stevenson. Sie sei plötzlich »von einem schrecklichen Ruck« geweckt worden, der von »reißenden und schneidenden Geräuschen« begleitet worden sei.
    Wie jedoch Beesley sehr anschaulich beschreibt, hätte das Ereignis die Passagiere eigentlich aus den Betten werfen müssen: »Da war dieses enorme Schiff, das steuerbordseitig auf einen Eisberg fährt, und ein Passagier sitzt ruhig lesend im Bett, fühlt keine Bewegung oder einen Stoß in die Gegenrichtung oder nach Backbord, und dieser müsste doch gefühlt werden, wenn es mehr als ein gewöhnliches Rollen des Schiffes gewesen wäre in dem ruhigen Wetter, das wir die ganze Zeit über hatten.« Diese Sache ging Beesley nicht aus dem Kopf. Noch einmal betonte er: »Meine Koje war an der Wand der Steuerbordseite festgemacht, und jeder Stoß nach Backbord hätte mich auf den Boden werfen müssen: Ich bin sicher, dass ich ihn bemerkt hätte – wenn es ihn gegeben hätte.« [131]
     
    Wie man sieht, gibt es immer wieder Aussagen, die einen fatalen Zusammenprall mit einem Eisberg falsifizieren. Fragen wir also mal, wie die Leute, die tief unten im Bauch des Schiffes direkt vor Ort waren, den »Zusammenstoß« wahrnahmen. Davon gibt es nicht viele, was natürlich auch daran liegt, dass nicht viele aus dem Rumpf des Schiffes überlebten. Der Wichtigste ist der leitende Heizer Frederick Barrett, den wir bereits als ein weiteres Negativbeispiel für zurückhaltende Aussagen kennengelernt haben. Wir haben bereits eine Kostprobe von der Einstellung des Zeugen gegenüber den Untersuchungen bekommen (siehe Kapitel »Die Zeugen«).
    Seinen Angaben vor der britischen Untersuchungskommission zufolge befand sich Barrett im Kesselraum Nr. 6, den man aufgrund seiner Größe wohl besser als »Kesselhalle« bezeichnen sollte. Vier haushohe Kessel, die von vorne und hinten mit Kohle beschickt wurden, standen hier in Fahrtrichtung nebeneinander aufgereiht auf dem doppelten Schiffsboden. Die vordere Kesselhalle befand sich vor dem ersten Schornstein direkt unterhalb der Brücke (freilich durch viele Decks getrennt). Die Wände zwischen den Kesselhallen bestanden aus den Kohlebunkern, so dass die Heizer die Kessel vor sich, die Kohle aber im Rücken hatten (siehe Skizze im Kapitel »Eine Bombe im Bauch – die
Titanic
brennt«).
     
    Frederick Barrett befand sich nach seinen eigenen Aussagen auf der Steuerbordseite der Kesselhalle Nr. 6, direkt vor Bunker Nr. 5. Das Erste, was er bemerkte, war, dass das rote Stopplicht aufleuchtete, woraufhin er den Befehl gab, die Luftzufuhr zu den Kesselfeuern zu schließen. Anschließend sei der »Crash« gekommen. »Wo war der Crash?«, will der Generalstaatsanwalt Sir

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