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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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könnte.«
    Austin und der Kapitän hätten sich weitaus größere Sorgen gemacht, wäre ihnen bewusst gewesen, was sich dort im Nebel verbarg. Während Kurt und die anderen die steinerne Tafel aus dem gepanzerten Wagen hievten und nach oben manövrierten, schlich sich ein großes Schiff immer näher an die
Monkfish
heran. Der graue Rumpf machte es praktisch unsichtbar, und es fuhr geradeschnell genug, um nicht aus der vordringenden Nebelwand aufzutauchen. Das merkwürdig geformte Fahrzeug war hundertachtzig Meter lang, mit tiefem V-förmigen Bug und einem breiten Heck. Es wurde von sechs Strahlturbinen angetrieben, die es bis auf fünfundvierzig Knoten beschleunigen konnten, was für ein Schiff dieser Größe eine erstaunliche Geschwindigkeit darstellte.
    Austin bedankte sich für McGintys Wetterbericht und bedeutete den beiden Tauchern, mehr Luft in die Hubschläuche zu pumpen. Langsam stieg die Ladung durch das Loch empor.
    Die Taucher blieben neben dem Stein und sorgten dafür, dass er nicht zu schwanken begann, als er in die stärkere Strömung gelangte, die über dem Wrack herrschte. Austin und Zavala hielten sich direkt am Rand des Lochs im Innern des Schiffs, ein Stück seitlich versetzt, damit sie sich nicht unter der Stele befinden würden, falls diese abstürzte. Sie hatten die zwei Taucher genau im Blick. Die beiden befanden sich links und rechts neben dem Stein und hielten durch sanfte Flossenschläge mit dem Auftrieb der Last Schritt.
    Eine erstklassig gelungene Operation. Wie aus dem Lehrbuch.
    Bis auf einmal die Hölle losbrach.
    Einer der Taucher fing an, ruckartig und ungelenk zu zucken, und fuchtelte mit Armen und Beinen wie ein Epileptiker im Grand Mal. Dann krümmte er sich zusammen und griff an seinen Atmungsapparat. Im gleichen Moment erlangte er wieder die Kontrolle über seinen Körper, schwebte kurz auf der Stelle und tauchte dann kopfüber zurück durch das Loch in die
Andrea Doria
.
    Der ganze merkwürdige Vorfall dauerte nur ein paar Sekunden. Austin erhielt keine Gelegenheit, irgendwie zu reagieren. Aber als der Taucher näher kam, erkannte Kurt, was passiert war. Der Luftschlauch des Mannes trieb nutzlos hinter seinem Anzug im Wasser. Der Taucher hatte auf den Notfalltank umgeschaltet. Was, zum Teufel, war geschehen?
    Der Schlauch konnte unmöglich am gezackten Rand des Lochs zerrissen sein. Austin hatte diese Stelle die ganze Zeit im Blickfeld gehabt. Der Taucher schwamm auf ihn zu. Der sichtbare Teil seines Gesichts war leichenblass.
    Kurt verwünschte sich dafür, dass er nicht auf einer vollständige n Kommunikationsverkabelung bestanden hatte. Der Mann wies mit ausgestrecktem Finger nach oben.
    »Kurt, was ist da los?«, brüllte Zavala, der die beiden langsam umkreiste, über Funk.
    »Das würde ich auch gern wissen«, sagte Austin. Er schaute nach oben, wo nach wie vor der Stein über der Öffnung schwebte. »Wir müssen den Mann in die Glocke bringen. Er hat zwar vorerst genug Luft, aber ohne die Heißwasserzufuhr wird er erfrieren. Ich verfrachte ihn nach oben und schaue mich dabei mal um.«
    Austin streckte den dicken Metallarm aus, als würde er seine Freundin in den Ballsaal geleiten wollen. Der Taucher verstand den Wink und packte ihn am Ellbogen. Kurt aktivierte die vertikalen Schubdüsen, und sie hoben sich aus dem Wrack. Der zweite Taucher war nirgendwo zu sehen.
    Während Austin sich nach ihm umschaute, bewegte sich etwas in der trüben Finsternis. Eine unwirkliche Gestalt glitt in den Lichtkreis, der von der Taucherglocke ausging. Es handelte sich um einen Mann in einem Tieftauchanzug aus brüniertem Metall, der Austin an die Rüstung erinnerte, mit der Heinrich VIII.
    seinen fetten Leib verhüllt hatte.
    Kurt vermutete, dass dieser Fremde etwas mit den Problemen des Tauchers zu tun hatte. Der Verdacht verstärkte sich einen Moment später, als der Neuankömmling einen Gegenstand anhob. Eine brodelnde Wolke aus Blasen erschien, und Metall blitzte verschwommen auf. Ein Projektil zischte an Austins rechter Schulter vorbei und verfehlte ihn nur knapp.
    Der Taucher an seiner Seite ließ ihn los und schwamm mit eiligen Flossenschlägen auf die Glocke zu. Kurt sah ihn im unteren Einstieg verschwinden. Dann wurde seine Aufmerksamkeit von dringlicheren Problemen in Anspruch genommen.
    Andere silbrig schimmernde Gestalten waren erschienen und glitten in seine Richtung.
    Austin zählte fünf weitere Personen. Dann drückte er den Gashebel der vertikalen Schubdüsen bis zum

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