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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Anschlag durch und stürzte zurück in die
Doria.
44.
    Über Funk erklang McGintys besorgte Stimme.
    »Was, zur Hölle, ist da los? Wenn mir nicht gleich jemand antwortet, komme ich runter und schaue selbst nach!«
    »Würde ich Ihnen nicht raten«, sagte Austin. »Sechs Kerle in Metallanzügen sind gerade unangemeldet zu Besuch gekommen, und sie haben anscheinend ziemlich schlechte Laune. Einer hat eben auf mich geschossen.«
    »Jesus, Maria, Joséph und alle Heiligen der Meere!«, brach es aus McGinty heraus.
    Eine andere, beinahe hysterische Stimme schaltete sich ein.
    »Diese Hurensöhne haben Jacks Schlauch durchgeschnitten!«, meldete der fehlende Taucher sich aus der Glocke.
    Austin erkannte den schleppenden texanischen Tonfall.
    »Ist er in Ordnung?«
    »Ja, er ist hier bei mir. Zu Tode erschrocken, aber okay.«
    »Sie und Jack bleiben, wo Sie sind«, befahl Austin. »McGinty, wie schnell können Sie die Glocke nach oben holen?«
    »Ich habe schon den Finger auf dem Schalter.«
    »Dann legen Sie los.«
    »Ist unterwegs. Soll ich die Küstenwache verständigen?«
    »Ein Trupp Navy-SEALs wäre jetzt nicht schlecht, aber sage n Sie ruhig den bengalischen Lanzenreitern Bescheid, obwohl das vorerst wenig nützen wird. Bis Hilfe eintrifft, ist die Sache längst gelaufen. Wir werden uns selbst darum kümmern müssen.«
    »Austin, passen Sie bloß auf sich auf! Ich hab schon seit Ewigkeiten keinen Kampf mehr mitgemacht. Oh, ich wünschte, ich könnte jetzt bei Ihnen sein und ein paar Knochen brechen.«
    »Ich hätte nichts dagegen. Bitte halten Sie mich nicht für unhöflich, Käpt’n, aber ich muss jetzt Schluss machen.
Ciao.
«
    Austins blaue Augen verwandelten sich hinter der dunklen Plexiglasscheibe in harte türkisfarbene Steine. Die meisten Menschen hätten in seiner Lage mit Panik reagiert. Austin war nicht völlig frei von Angst.
    Immerhin war sein Haar infolge der vielen kritischen Situationen seiner Karriere platinweiß geworden. Hätte er jetzt vor sich sechs weiße Haie gesehen, wäre ihm das Herz wirklich in die Hose gerutscht. Die Mächte der Natur waren gedankenlos und grausam. Aber ungeachtet des Furcht erregenden Anblicks, den die Fremden boten, wusste Austin, dass hinter diesen Aluminiumhüllen Menschen mit all ihren Schwächen steckten.
    Die Angriffe in Marokko kamen ihm in den Sinn. Der einzige Unterschied war der Unterwasserschauplatz. Sie wollten den sprechenden Stein, und die NUMA-Taucher waren ihnen im Weg. Weitere tiefgründige Überlegungen waren gefährlich.
    Gedanken konnten wie schlüpfrige Bananenschalen sein.
    Gerissenheit war jetzt wichtiger als intellektuelle Fähigkeiten.
    Ein Wolf denkt nicht über seine Beute nach, bevor er zuschlägt.
    Austin schaltete auf reinen Überlebenskampf um und ließ sich ganz von seinen Instinkten leiten. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus und vertrieb den kalten Schauder, der ihn im ersten Moment ergriffen hatte. Seine Atmung wurde gleichmäßig, fast schon zu ruhig, und seine Herzfrequenz ging deutlich zurück. Aber er machte sich nichts vor. Ein Wolf hatte Krallen und Zähne.
    Zavala hatte das Funkgespräch mit McGinty verfolgt. »Wie lautet der Plan, Kurt?« Er klang ruhig, aber besorgt.
    »Wir lassen sie kommen. Wir kennen das Gebiet. Sie nicht.
    Wir brauchen Waffen.«
    »Meine Spezialität. Mal sehen, was ich ausbuddeln kann.«
    Zavala glitt auf die Rückseite des gepanzerten Lastwagens zu.
    »Bolzenschneider. Was haben diese Kerle zur Verfügung?«
    »Ich weiß nicht. Zuerst dachte ich, es sei eine Harpune. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    Zavala schwang den Bolzenschneider. »Falls wir nahe genug herankommen, kann ich hiermit ein paar Dosen öffnen.«
    Austins Verstand hatte auf Hochtouren gearbeitet. Jetzt kam ihm plötzlich ein bestimmter Gedanke. Er hatte an Zavala vorbei auf den offenen Zugang zur Ladefläche des Lasters geschaut und fasziniert das helle Lichtrechteck gemustert, das sich deutlich von der pechschwarzen Finsternis abhob.
    Er glitt näher heran. Die tragbaren Halogenlampen, die sie bei ihrer Bergungsaktion benutzt hatten, leuchteten den Innenraum des Wagens aus.
    »Ich habe vielleicht eine bessere Idee«, sagte Austin. »Die Venusfliegenfalle.«
    Während er ein Auge immer auf die Öffnung im Rumpf gerichtet hielt, fasste Kurt den Plan für Zavala zusammen.
    »Einfach, aber dreist«, erwiderte Zavala. »Das reicht für einen von denen. Was ist mit den anderen?«
    »Da müssen wir eben improvisieren.«
    Zavala

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