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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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schnabelähnlichen Klingen so leicht durch die restlichen Stränge, als würden die Klauen eines Raubvogels sich in ein Beutetier versenken.
    Austin versuchte vergeblich, die Beine gerade nach vorn zustrecken, und so traf er das Hinterteil des Tauchers mit den Knien. Ohne den Anzug hätte Austin sich die Kniegelenke wie ein Skiläufer beim Überschlag zerschmettert, aber das steife Metall rettete ihn. Der Mann wurde nach vorn geschleudert, als hätte ihn ein Stier auf die Hörner genommen, und flog kopfüber in den Lastwagen. Austin prallte zurück und wirbelte hilflos davon.
    Das Opfer versuchte verzweifelt, aus dem Laster zu entfliehen, aber seine Schubdüsen hatten sich am Rahmen eines der seitlichen Regale verfangen. Austin hatte selbst Probleme. Er taumelte durch die Leere und versuchte sich darüber klar zu werden, welche Kombination der Schubdüsen ihn wieder stabilisieren würde.
    »Abwurf!«, rief Zavala.
    Ohne das Kabel war die Front des gepanzerten Fahrzeugs herabgesackt, so dass der Wage n bedrohlich schief von der Wand hing und seine Scheinwerfer fast senkrecht nach unten wiesen. Zavala hatte sich eilig in sichere Entfernung begeben.
    Einen Moment lang kam es ihm so vor, als würde das Auto in dieser Position verharren. Dann stellte das volle Gewicht des Lasters sich als zu schwer für das verbleibende Kabel heraus.
    Die Halterung riss, und der Lastwagen fiel von der Wand. Er stürzte in die Dunkelheit und gesellte sich mit einer großen aufspritzenden Schlammfontäne zu den anderen Automobilen.
    Die Knochen seiner Beschützer, die Edelsteine und den zappelnden Taucher nahm er mit.
    Das alles dauerte nur wenige Sekunden. Der überlebende Taucher hatte Austins Angriff beobachtet und erstaunt mit angesehen, wie der Lastwagen verschwand, aber er erholte sich schnell von dem Schreck. Austin hatte seine Bewegung endlich wieder unter Kontrolle und versuchte, das Schwindelgefühl abzuschütteln, als ihm plötzlich der Lichtstrahl der Taschenlampe des Mannes ins Gesicht schien. Sofort gab Kurt Schub nach unten, wenngleich er wusste, dass er während der nächsten paar Sekunden ein einfaches Ziel darstellen würde. Er biss die Zähne zusammen und machte sich auf den stechenden Schmerz gefasst, der ihm bevorstand. Das blendend helle Licht blieb zunächst auf ihn gerichtet, dann zuckte es zur Seite weg, und er sah den anderen Taucher hektisch zappeln.
    Zavala!
    Joe hatte Austins missliche Lage bemerkt, sich von hinten genähert, die Waffenhand des Tauchers gepackt und den Mann aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie rangen im Zeitlupentempo miteinander wie zwei monströse Roboter. In seiner linken Greifklaue hielt Zavala den Bolzenschneider, aber er erkannte schnell, dass sein Gegner nicht lange genug stillhalten würde, bis Joe ihm ein Loch in den Anzug geschnitten hatte. Der Mann wand sich soeben aus seinem Griff, und Zavala war nach den Anstrengungen des Tages bereits ziemlich erschöpft.
    Improvisieren,
erinnerte er sich.
    Er stieß mit dem Bolzenschneider in eine der lateralen Schubdüsen des anderen Anzugs. Das Werkzeug wurde ihm aus der Hand gerissen. Die wirbelnde Schraube zerbarst in ihrem Gehäuse in kleine Einsatzteile. Zavala wich zurück. Der Taucher gab auf beiden Düsen Gas, um wegzukommen, aber der ungleichmäßige Schub von nur einer der Schrauben versetzte ihn ungewollt in Drehung. Er sauste auf schwankendem Kollisionskurs in die Dunkelheit.
    Die Waffe des Mannes schwebte an Ort und Stelle. Offenbar war sie auf neutralen Auftrieb austariert. Austin nahm sie. Die Konstruktion des Geräts war primitiv, aber man hatte es aus moderne n Metallen hergestellt, und unter Wasser, wo normale Feuerwaffen nutzlos waren, stellte es eine tödliche Bedrohung dar. Es besaß ein schlittenähnliches Magazin, das sechs Bolzen aufnehmen konnte. Die kurzen Bolzen verfügten am hinteren Ende über Stabilisatoren und waren vorn mit vier rasiermesserscharfen Klingen ausgestattet, die Kurts Aluminiumanzug wie ein Blatt Papier durchbohrt hätten. Die übergroßen Bedienelemente ließen sich leicht erreichen, so dass sogar eine mechanische Greifklaue die Waffe spannen und einen Bolzen einlegen konnte.
    Zavala kam näher heran. »Was ist
das
denn?«, fragte er keuchend. Der Ringkampf hatte ihn sehr angestrengt.
    »Sieht nach der modernen Ausführung einer alten Armbrust aus.«
    »Eine
Armbrust!
Letztes Mal waren es Duellpistolen«, sagte Zavala mit einer Mischung aus Erstaunen und Widerwillen.
    »Nächstes Mal werden wir mit

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