Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
Garage freizuschneiden. Sie hatten weder die Zeit noch die Mittel für einen zweiten Versuch. Sein gesamtes Expeditionsteam war nur für wenige Tage zusammengeliehen.
    Je länger sie suchten, desto stärker wurden die Zweifel. Sie überprüften jeden sichtbaren Quadratzentimeter der Trümmer.
    »Was ist eigentlich aus diesem Plan geworden, das Schiff mit Tischtennisbällen zu heben?«, fragte Zavala.
    »Ich schätze, sogar alle Tischtennisbälle Chinas würden dafür nicht ausreichen. Was denkst du?«
    »Ich glaube, Angelo Donatelli war ein sehr mutiger Mann. Das hier muss einer der deprimierendsten Orte der Welt sein. Kaum zu glauben, dass wir uns noch auf der Erde befinden. Ich fühle mich wie eine Fliege im Einmachglas.«
    »Ich frage mich langsam, ob der Laster überhaupt hier ist.«
    »Wo sollte er sonst sein?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.«
    »Nina wird ganz schön enttäuscht sein.«
    »Ich weiß. Wollen wir auftauchen und die schlechte Nachrichtüberbringen?«
    »Von mir aus gern. Meine Blase sagt mir, dass ich heute Morgen zu viel Kaffee getrunken habe.«
    Sie betätigten die vertikalen Schubdüsen und schwebten langsam, aber stetig auf das Blinklicht über ihnen zu. Dabei richteten sie ihre Scheinwerfer nach vorn und nach oben, um sicherzugehen, dass ihnen nicht plötzlich ein Hindernis in die Quere kommen würde. Zavalas Lichtstrahl streifte kurz eine der dunklen Ecken der Garage, bewegte sich dann weiter und zuckte zurück.
    »Kurt«, rief er aufgeregt. »Da ist etwas in der Ecke.«
    Sie stoppten den Aufstieg. Austin sah zwei rote Augen in der pechschwarzen Finsternis glühen.
    Nach mittlerweile mehr als einer Stunde in dieser jenseitigen Umgebung dachte er im ersten Augenblick an ein riesiges Meereslebewesen, das in dem Wrack Zuflucht gesucht hatte. Er richtete seinen Scheinwerfer auf die beiden Augen, woraufhin sein Herzschlag sich beschleunigte. Das
konnte
nicht sein. Die beiden Männer glitten näher heran und leuchteten nun die gesamte Ecke aus.
    »Ach, du meine Güte«, sagten sie wie aus einem Mund.
43.
    Einige Jahrzehnte bevor Austin und Zavala sich den Weg in die Garage der
Andrea Doria
freischnitten, machte sich ein Offizier des Schiffs in weiser Voraussicht Gedanken darüber, welch schreckliche Folgen es haben könnte, falls ein gepanzerter, mehrere Tonnen schwerer Lastwagen während eines Sturms auf offener See ungehindert im Frachtraum hin- und herschleudern würde. Um das zu verhindern, legte man dicke Kabel über die Karosserie des Wagens und befestigte sie am Boden. Mehr als vierzig Jahre später hielten die Kabel den Laster noch immer an Ort und Stelle, so dass er jetzt im rechten Winkel an der vertikalen Wand hing, die früher der Boden der Garage gewesen war.
    Das schwarze Blech war von Rostflecken übersät, und das Gummi der Reifen hatte sich in einen eklig aussehenden Brei verwandelt. Die Chromteile verstrahlten jedoch nach wie vor einen stumpfen Glanz, und der Wagen befand sich in einem Stück. Nachdem sie das Fahrzeug so gründlich wie möglich in Augenschein genommen hatten, verließen Austin und Zavala den Rumpf und schwebten wieder ins offene Meer hinaus. Die anderen Taucher hatten sich in die trockene Behaglichkeit der Druckglocke geflüchtet. Austin konnte es ihnen nicht verdenken. Gesättigter Tri-Mix lässt sich achtmal schwerer atmen als Luft aus einer Pressluftflasche.
    Austin rief McGinty. »Sagen Sie Mr. Donatelli, dass wir den Lastwagen gefunden haben.«
    »Jawohl! Ich wusste, dass Sie es schaffen können. Ist eine Bergung möglich?«
    »Mit ein bisschen Glück und dem richtigen Werkzeug. Ich habe einen Wunschzettel für Sie.«
    Dann zählte Austin die Ausrüstung auf, die er benötigte.
    »Kein Problem. Es kommt ohnehin gleich ein frisches Team nach unten. Die werden das Zeug mitbringen.«
    Die Glocke stieg zur Oberfläche empor, und die Taucher tauschten ihre Plätze mit der Mannschaft, die sich in der Dekompressionskammer aufhielt. Als die Glocke zurückkehrte, war das von Austin angeforderte Material auf der Außenseite befestigt. Kurt hatte über Funk vor deren Aufbruch mit den Männern gesprochen und ihnen den Plan erläutert. Jetzt kamen die beiden Taucher aus der Unterseite der Glocke und schwammen auf das Loch im Rumpf zu. Austin und Zavala glitten als Erste wieder in das Schiff. Die Taucher folgten und zogen dabei ihre Luftschläuche hinter sich her.
    Einer von ihnen hielt einen Schneidbrenner.
    Austin bedauerte, keine direkte Funkverbindung zu den

Weitere Kostenlose Bücher