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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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völlig unerwarteten Verlauf nehmen kann. Die Schlacht von Alamo wurde von den Verteidigern verloren, aber sie war der Anfang vom Ende für Santa Anna. Er wurde bei San Jacinto gefangen genommen, und durch eine einzige Entscheidungsschlacht wurde Texas unabhängig von Mexiko. Die Lehren der Geschichte sind unmissverständlich, nicht wahr?«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass die Mächtigen durch den Tod von Märtyrern zu Fall kommen.«
    »Ganz genau. Und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Was einmal geschehen ist, kann auch noch mal geschehen.
    Bei Alamo standen hundertdreiundachtzig Verteidiger gegen sechstausend mexikanische Soldaten, was beweist, dass wenige Entschlossene die Welt für all die anderen verändern können.«
    Er hielt gedankenverloren inne und schaute auf die Stadt hinaus. Dann drehte er sich zu Guzman um, wie ein Mann, der aus einem Traum erwachte. »Aus welchem Grund wollten Sie mich sprechen?«
    »Es geht um eine ziemlich wichtige Angelegenheit, Sir. Ich habe soeben diese Übertragung aus Marokko an die Universität von Pennsylvania aufgefangen.« Er reichte ihm den Ausdruck.
    Halcon überflog das Material und heftete seinen Blick schließlich auf die Skizze. »Höchst erstaunlich«, murmelte er und schaute auf. »Kein Fehler möglich?«
    »Unser Überwachungssystem ist praktisch narrensicher. Wie Sie wissen, reicht weltweit jede archäologische Expedition ihre Projektbeschreibungen bei unserer Time-Quest-Stiftung ein und beantragt Fördermittel und freiwillige Helfer.
    Die vielversprechendsten Konzepte erhalten die höchste Priorität.
    Die Computer überwachen automatisch alle Übertragungen aus der entsprechenden Region an die jeweilige Heimatbasis und suchen nach vorprogrammierten Schlüsselworten. Gleiches gilt für alle Faxe, Fernschreiben und E-Mails.«
    »
Los Hermanos
haben einen Beobachter vor Ort?«
    »Ja. Gonzales ist dabei.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Halcon. »Er weiß, was er zu tun hat.«
    Guzman nickte und schlug leicht die Hacken zusammen. Als er sich zum Gehen wandte, schienen sich seine Lippen zu einem schiefen Lächeln zu verziehen. Aber es handelte sich lediglich um eine Sinnestäuschung, hervorgerufen durch das Spiel von Licht und Schatten und durch die weiße Narbe, die von seinem rechten Wangenknochen bis zum Mundwinkel verlief.
4.
    Marokko
    Nina hob den Fotoapparat vor die Taucherbrille, richtete den Sucher auf die Grundmauer aus und betätigte den Auslöser an dem wasserdichten Gehäuse. Das letzte Bild, das sie für das Fotomosaik benötigte.
Endlich.
    Mit einem kurzen heftigen Atemstoß blies sie das Wasser aus dem Schnorchel und schwamm in Seitenlage gemächlich auf die Stufen zu. Die kartographische Erfassung des Bodens ganz ohne fremde Hilfe war eine ermüdende Angelegenheit gewesen.
    Zuerst hatte sie als Anhaltspunkte eine Anzahl kleiner kugelförmiger Plastikbaken in einem Schachbrettmuster ausgelegt. Dann hieß es schwimmen, anhalten, fotografieren.
    Wieder und wieder. Inzwischen hatte sie den Grundriss des Hafens genau im Kopf. Wäre das Wasser wie durch ein Wunder plötzlich zurückgewichen, hätte sie mit verbundenen Augen über den alten Kai laufen können, ohne gegen eine Wand zu stoßen oder in eine
piscina
oder einen
cothon
zu fallen.
    Es würde äußerst schwierig werden, die zahlreichen Fotos zu einer einzigen Karte zusammenzusetzen. Sie hatte versucht, sich bei der Verteilung der Baken jeweils an charakteristische Bodenmerkmale zu halten. Dieses System war zwar ziemlich unpräzise, aber es erfüllte vorerst seinen Zweck. Nina war nicht auf wissenschaftliche Präzision aus; sie wollte den kleinlichen Erbsenzählern, die über die Verteilung der Expeditionsetats entschieden, ein
dramatisches
Paket vorlegen. Die Leute sollten angesichts des Materials von Schlagzeilen auf der Titelseite von
USA Today
träumen, von großen Artikeln in
Time
und von exklusiven Filmberichten in
Unsolved Mysteries
.
    Sie zog sich auf die Stufen empor und legte ihre Ausrüstung ab. Während sie sich abtrocknete, ließ sie den Blick über die Lagune schweifen und beschloss, das Einsammeln der Baken auf den nächsten Morgen zu verschieben. Wenn sie jetzt noch mehr Zeit im Wasser verbrachte, würde sie verschrumpeln wie eine weiße Rosine.
    Wenige Minuten später schlenderte sie sichtlich beschwingt den Pfad zum Lager hinunter. Sie hatte allen Grund, sich zu freuen, denn sie hatte innerhalb kurzer Zeit eine beachtliche Menge Arbeit erledigt.
    Die anderen waren noch

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