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Das Tor ins Nichts

Titel: Das Tor ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Einbruchsserie«, sagte ich.
    »Ich weiß. Was hat DeVries damit zu tun?«
    »Gerade das will ich ja herausfinden«, antwortete er. »Siehst du, die Diebe werden immer dreister. Vor einer Woche haben sie die Stahlkammern einer Bank ausgeräumt ohne auch nur Fingerabdrücke am Schloß zu hinterlassen. Und sie werden allmählich gefährlich. Anfangs haben sie nur harmlose Diebstähle begangen; ein bißchen Geld, ein paar Diamanten …
    mittlerweile plündern sie die großen Banken. Und irgendwann werden sie auf die Idee kommen, Forschungslaboratorien zu überfallen, oder das Hauptquartier der Armee …«
    »Und du vermutest, DeVries hat damit zu tun?« fragte ich zweifelnd.
    Dreistmeer zuckte mit den Schultern. »Bei einem der ersten Einbrüche wurden Geldscheine gestohlen, deren Nummern notiert waren«, antwortete er. »Ein paar dieser Scheine tauchten dann kurz darauf bei einem von DeVries’ Anhängern auf. Der Mann wurde natürlich verhaftet, aber er schweigt wie ein Grab.« Er seufzte erneut. »Ich gebe zu, das ist ein bißchen wenig. Aber ich …« Er lächelte verlegen. »Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll, Robert aber ich spüre einfach, daß ich auf der richtigen Spur bin. Etwas stimmt nicht mit diesem DeVries.« Er sah mich fast bittend an. »Was ist?
    Nimmst du mich mit?«

    Ich überlegte angestrengt. Dreistmeers Verdacht stand auf tönernen Füßen, und das war ihm ebenso klar wie mir. Andererseits wußte keiner besser als ich, daß es manchmal nicht das Falscheste war, auf sein Gefühl zu hören. Und ich schadete DeVries ja nicht, wenn sich Dreistmeers Verdacht als unbegründet herausstellte. Ich nickte.

    Dreistmeer brachte mich ins Hotel Corona , wo ja immer noch ein Zimmer für mich reserviert war. Allerdings machten wir auf meine Bitte hin einen Umweg über ein großes Amsterdamer Kaufhaus, wo ich mich von Kopf bis Fuß neu einkleidete.
    Anschließend telefonierte ich mit London; zuerst mit Mary, von der ich erfuhr, daß in AndaraHouse alles beim alten war und daß und bei diesen Worten glaubte ich ein deutliches Zittern in ihrer Stimme zu vernehmen der Kater immer noch nicht wieder aufgetaucht sei, und danach mit Jeremy, der sich über alles bestens informiert zeigte und mich wie nicht anders zu erwarten gewesen war aufs genaueste über den Zwischenfall im Zug ausfragte. Es verging fast eine halbe Stunde, bis er endlich aufhörte, mich mit Fragen zu bombardieren. Das Gespräch endete mit seiner üblichen Ermahnung, vorsichtig zu sein und mir meinen Besuch bei DeVries doch noch einmal gründlich zu überlegen. Ich versprach, beides zu tun (der zweite Teil des Versprechens war eine glatte Lüge), hängte ein und wollte mein Zimmer verlassen, um im Hotelrestaurant eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen, als das Telefon erneut klingelte. Ich hob ab und meldete mich.
    »DeVries«, sagte eine tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung. »Mister Craven?« Für einen Moment verschlug es mir die Sprache. Es dauerte fast fünf Sekunden, bis ich mich wieder gefangen hatte und eine Antwort herausbrachte. »Ganz richtig«, sagte ich hastig. »Mijnheer DeVries welche Überraschung.«

    »Wieso?« fragte DeVries. »Wir waren doch verabredet. Ich habe gestern abend bereits versucht, Sie zu erreichen, aber der Portier sagte mir, daß Sie noch nicht angekommen wären.«
    »Ich … hatte gewisse Schwierigkeiten«, sagte ich ausweichend. »Um ehrlich zu sein, ich hatte den Zug verpaßt und mußte mich kurzfristig in Rotterdam einquartieren.«
    DeVries lachte leise. Es klang vollkommen falsch. »Nun, jetzt sind Sie ja da«, sagte er. »Es bleibt bei unserer Verabredung, nehme ich doch an.«
    »Warum nicht?«
    »Gut«, antwortete DeVries. »Ich habe Ihnen einen Wagen geschickt. Der Fahrer wartet bereits unten in der Halle auf Sie.«
    »Jetzt?« Ich sah automatisch auf die Uhr. Dreistmeer hatte versprochen, sich gegen vier bei mir zu melden aber das war erst in einer guten Stunde.
    »Warum nicht?« erwiderte DeVries. »Ich freue mich darauf, Sie zu sehen, mein Freund. Wir haben eine Menge zu besprechen. Sie kommen doch?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Ich habe nur nicht … so überraschend damit gerechnet.«
    »Oh, ich versuche seit einer halben Stunde, Sie zu erreichen.
    Irgend etwas muß mit der Leitung nicht stimmen. Ich bin nie durchgekommen. Also bis gleich.« Und schon hatte er eingehängt, ohne mir auch nur Gelegenheit zu einem weiteren Wort zu geben.
    Verblüfft blickte ich den Telefonhörer in meiner

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