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Das Tor ins Nichts

Titel: Das Tor ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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leicht ab, so daß er direkt neben der Fahrertür des Porsche entlangrollte und zeigte mir einen Vogel.
    Ich grinste noch breiter, förderte einen zweiten Hunderter zutage und grinste herausfordernd zu ihm hinüber, während ich den Motor des Porsche hübsch ordentlich aufbrüllen ließ. Der Mann auf der BMW schüttelte den Kopf, griff plötzlich neben sich und zeigte mir die gefürchtete rotweiße Kelle.
    Ich trat so heftig auf die Bremse, daß ich unsanft in die Gurte geworfen wurde, und der Abstand zu der BMW vergrößerte sich jäh. Angesichts seiner wichtigeren Aufgabe verzichtete der Beamte darauf, mich anzuhalten, womit ich gerechnet hatte.
    Aber zumindest würde sich jetzt keiner der Beamten dort vorne mehr über den feuerroten Porsche wundern, der es nicht wagte, sie zu überholen …
    Aber damit endete dann auch der kurzweilige Teil der Verfolgungsjagd. Wir näherten uns der Stadt, und der Verkehr nahm zu, so daß es immer schwerer wurde, die kleine Kolonne im Auge zu behalten, und … Schwärze.
    Es war nur ein Augenblick, vielleicht der zehnte Teil einer Sekunde, aber für diesen winzigen Moment hatte ich das Gefühl, eine Woge aus kompaktem schwarzen Nichts über die Autobahn gleiten zu sehen. Es war wie ein Blackout als wäre für den Bruchteil einer Sekunde alles Licht der Welt abgeschaltet worden. Aber es verging so schnell, wie es gekommen war.
    Verwirrt schüttelte ich den Kopf, fuhr mir mit der linken Hand über die Augen und sah mich alarmiert um. Ich war nicht sicher, ob ich diese sonderbar beunruhigende Finsternis wirklich gesehen hatte, oder ob mir nur meine Nerven einen Streich spielten. Alles rings um mich schien normal, und doch
    Finsternis, wie eine schwarze Wand, die die Welt verschluckte. Darin ein waberndes, böses grünes Licht …
    Wieder dauerte es nur den Bruchteil einer Sekunde, aber diesmal war ich sicher, mich nicht getäuscht zu haben. Das grüne Pulsieren und Leuchten war unverkennbar. DeVries!
    dachte ich erschrocken. Ich hatte recht gehabt. Er ließ sich die Gelegenheit, sich auch dieses Goldtransports zu bemächtigen, nicht entgehen und ich glaubte plötzlich sogar zu wissen, wie er es bewerkstelligen würde. Ich ließ alle Vorsicht fahren, schaltete herunter und beschleunigte mit allem, was der Porsche leisten konnte und das war eine Menge! Hinter mir erscholl ein wütendes Hupkonzert, als ich den Porsche rücksichtslos auf die linke Spur hinausriß und weiter beschleunigte.
    Ein deutscher Kleinwagen scherte in panischem Schrecken nach rechts aus und kollidierte mit der Leitplanke, an der er funkensprühend entlangrutschte, aber ich achtete gar nicht darauf, sondern gab noch mehr Gas und schoß auf die Kolonne mit dem Goldtransporter zu. Meine linke Hand lag auf der Hupe und drückte sie hinunter.
    Wieder legte sich ein Vorhang aus wogender Finsternis über die Autobahn, kaum eine Meile vor der Kolonne, und diesmal verschwand er nicht, sondern blieb! Das pulsierende grüne Licht loderte …
    Ich überdrehte den Motor des Porsche rücksichtslos, um dem Konvoi näher zu kommen. Die Überholspur vor mir war leer, alle anderen Fahrzeuge waren vor dem heranrasenden roten Ungeheuer geflohen, und trotzdem wußte ich, daß ich zu spät kommen würde. Der Goldtransporter fuhr ungerührt weiter, es war, als sähen die Männer darin die schwarze Wand nicht, die die Autobahn vor uns verschlungen hatte!
    Und zu allem Überfluß war nun auch die Begleitmannschaft auf mich aufmerksam geworden. Ich sah, wie ein Wagen der Eskorte auf die Überholspur schwenkte und langsam abzubremsen begann. Und während der Transporter selbst noch beschleunigte, brachen auch zwei der Motorräder aus der Kolonne aus und fielen zurück.
    Dann verschwand der Transporter.
    Er raste in die schwarze Wand hinein. Für den Bruchteil einer Sekunde leuchteten seine Umrisse auf, als wären sie mit grüner Phosphorfarbe nachgezeichnet, und dann war er so spurlos verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben. Knapp hinter ihm erreichten die zwei verbliebenen Wagen und zwei der Motorräder die unsichtbare Barriere und lösten sich ebenfalls in Nichts auf.
    Und ich mußte mit aller Macht auf die Bremse treten, um nicht auf den letzten Polizeiwagen aufzufahren, der mich rücksichtslos zum Halten zwang. Rechts und links meines Porsche erschienen die beiden BMW, deren Fahrer jetzt keine Polizeikellen mehr schwenkten, sondern drohend mit ihren Waffen auf mich zielten.
    Und dann war der Wagen vor mir plötzlich nicht mehr

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