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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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in den Rücken. Jeder dieser Treffer wurde von einem wütenden, aus Schmerz geborenen Schrei des Getroffenen begleitet, der nun plötzlich stehen blieb und sich den Verfolgern zuwandte. Seine Pranke umfasste eine kahle verdorrte Fichte von etwa fünf Schritten Länge und riss sie samt der Wurzel aus dem Boden.
    Obwohl ihn weiter Pfeile trafen, begann er dem Baum wie eine Keule zu schwingen und streckte damit zwei weitere der Aricara nieder. Erst nachdem sich ein Speer in seine Brust bohrte, schwankte der Zentare wie ein Baum im Sturm.
    Mit einem scheußlichen Stöhnen fiel ihm seine Waffe aus den Händen und er umfasste den Schaft des Speers. Ein zweiter Speer, der dicht oberhalb des Ersten in seinen Körper drang, fällte den Hünen endgültig. Diese Gelegenheit nutzte der verbliebene Zentare und lief ohne sich nach seinen Kameraden umzusehen weiter im Zickzack auf die Pferde zu.
    Gallan richtete sich etwas aus seiner liegenden Position auf, während er nach seinen Pfeilen griff und einen auf die Sehne legte. Er hob den Bogen an, visierte kurz und ließ den Pfeil losschnellen.
    Als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen, stoppte der Späher. Gallans Geschoss ragte aus dem linken Auge des Kundschafters. Der Zentare schwankte mit einem durchdringenden Schrei auf den Lippen noch drei Schritte nach vorne und stürzte wie ein Stein zu Boden. Die Aricara blieben überrascht stehen, doch ihre Verwirrung währte nicht lange und sofort richteten sie ihre Waffen gegen Gallan. Langsam und vorsichtig näherten sich die Krieger Gallan, der seine Arme weit zur Seite streckte und den Aricara seine leeren Handflächen zeigte.
    »Wer bist du?« Diese Frage stellte ein Krieger mit breiten Schultern und einem markanten, aber nicht hässlichen Gesicht, aus dem Gallan von zwei aquamarinblauen Augen misstrauisch gemustert wurde. Sein langes wie goldener Weizen glänzendes Haar war zu einem Knoten in seinem Nacken zusammengebunden und von kupfernen Spangen gehalten.
    »Ich bin Galan vom Stamm der Nayati,« gab er dem Krieger Antwort und wünschte sich sein Vater wäre hier. Er könnte das Misstrauen, das ihm offen entgegen schlug, zerstreuen.
    »Was hat ein Nayati auf dem Gebiet der Aricara verloren, noch dazu so nahe am Gebirge?« Zwei Krieger traten wachsam an Gallan heran und nahmen ihm seine Waffen ab. Der blonde Krieger betrachtete Gallan mit Argwohn, ehe er sagte.
    »Wir bringen dich zu unserem Stammesführer, der dann entscheidet, was mit dir zu geschehen hat. Aber ich warne dich, solltest du versuchen zu fliehen, werden wir dich töten so wahr, wie ich Cheveyo heiße.«
    Gallan musste unbeabsichtigt grinsen. »Ich hab nicht die Absicht zu fliehen Cheveyo, im Gegenteil. Mein Vater und ich suchen die Aricara, um sie vor der Bedrohung zu warnen, die aus dem Westen und Norden heraufzieht.«
    Die beiden Krieger, die ihm die Waffen abnahmen, drehten Gallan die Hände auf den Rücken und fesselten seine Handgelenke. »Wo ist dein Pferd,« wollte der Blonde wissen, der die Gruppe anführte. Gallan nickte mit dem Kopf zur Bodenwelle hin. Cheveyo gab einen seiner Begleiter einen Wink, woraufhin dieser Gallans Hengst holen ging. Die restlichen Krieger bargen ihre gefallenen Gefährten und legten sie auf die Rücken der Zentarenpferde. Auch Gallan sollte auf einen Rücken platziert werden, da erklang aus der Bodenwelle aufgeregtes Gewieher, dem ein heiserer Schrei folgte.
    Am Rande der Bodenwelle tauchte schreiend der Krieger auf, gefolgt von Jarduk, der nach ihm trat und biss.
    »Lass das Jarduk, sei friedlich,« rief Gallan seinem Hengst zu, der auf dessen Befehl stehen blieb und den Krieger mit kritischen Blicken beobachtete. »Sei friedlich,« wiederholte Gallan seinen Befehl und Cheveyo erklärte er.
    »Jarduk lässt nur mich an sich ran. Schneid meine Fesseln durch, ich gehe ja freiwillig mit euch mit. Deine Männer bekommen Jarduk nicht in den Griff, und wenn er wild wird, kann es Verletzte geben, das willst du doch nicht, oder?« Die Aricara sahen ihren blonden Anführer an, der nach kurzer Überlegung den Befehl gab, Gallan von seinen Fesseln zu befreien.
    Bei ihren Pferden angekommen, die die Aricara weiter unten am Hügel zurückgelassen hatten, stiegen sie auf und nahmen Galan in die Mitte. Die Pferde der Zentaren liefen an langen Leinen hinterher, um die eigenen Pferde nicht zu beunruhigen.
    Die Gruppe erreichte den Taleingang und wurde von den Kriegern die ihn bewachten mit verbissenem Schweigen begrüßt. Mit

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