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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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du welche siehst, versuche so viel wie möglich über ihre Absichten herauszufinden. Sei vorsichtig mein Sohn, und leg dich nicht mit einer Felsenkatze an,« riet er ihm zum Schluss.
    An diese Worte dachte Gallan schlagartig, als er später am Tag über einen licht bewaldeten Hügel ritt. Der Regen hatte für einige Stunden eine Pause eingelegt, sodass er eine frische Fährte einer Wildschweinrotte ausmachen konnte und ihr folgte. Eine Bewegung zwischen den Bäumen hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
    Schnell glitt er von Jarduk und brachte seinen Hengst hinter einer leichten Bodenwelle mit Büschen in Deckung. Er zog seinen Bogen und den Köcher aus der Sattelhalterung und pirschte sich eng an den Boden gepresst, jeden Strauch als Deckung nutzend vorwärts.
    Seine Sinne aufs Äußerste angespannt lauschte er den Geräuschen des Waldes, bis ihm das Knacken eines Zweiges halb rechts von ihm die Richtung wies. Unvermittelt sah er das metallische Aufblitzen eines Gegenstandes und drückte sich noch tiefer ins Gras.
    Dort vorne hielten sich keine Wildschweine auf, das wurde ihm sofort klar. Kurz darauf sah er die Schemen von drei riesenhaften Gestalten, die sich vorsichtig der Abbruchkante des Hügels näherten, und in das unter ihnen liegende Tal spähten.
    Gallan fragte sich, wonach sie Ausschau hielten, und robbte näher an den Rand des Hügels, der hier steil nach unten abfiel.
    Aus sicherer Deckung blickte Gallan hinunter in das Tal und glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Dort unten zwischen Felsen und Bäumen standen die Zelte der Aricara zwischen denen sich spielende Kinder und Frauen bei ihrer täglichen Arbeit bewegten.
    Am Ausgang des Tales sah er aufgestellte Wachen auf den Flanken des Hügels, die wachsam den Wald beobachteten. Eine Abteilung, es schien der Bewaffnung nach ein Jagdtrupp zu sein, preschte gerade auf seinen Pferden aus dem entgegengesetzten Ende des Tales.
    Gallans Blick wanderte hinüber zu den Zentaren und er sah sie etwa hundert Schritte entfernt, das Lager ausspähen. Seine Gedanken überschlugen sich. Wenn es den Spähern gelang ihre Truppe auf dem Hügel in Stellung zu bringen, gab es für die Aricara keine Chance zu entkommen. Die Späher durften nicht zu ihrem Haupttrupp zurück und ihre Beobachtungen melden, das stand für Gallan nach kurzer Überlegung fest. * Aber wie konnte er die Zentaren aufhalten? *
    Die Zentaren waren zwar schwerfällige plumpe Krieger, aber keineswegs Idioten. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er zwei von ihnen in Kishos Festung überraschen und töten konnte. Waren die drei Kundschafter alleine oder streiften noch andere von ihnen in der Gegend umher und wo befanden sich ihre Pferde?
    Gallan robbte zu seinem Ausgangspunkt zurück und wandte sich im Rücken der Zentaren dorthin, wo er sie zum ersten Mal entdeckte. Jedes Versteck ausnützend pirschte sich Gallan weiter und entdeckte die schweren Streitrösser angebunden hinter einer mächtigen Kiefer friedlich grasend vor.
    Vorsichtig um die Pferde nicht zu beunruhigen, näherte sich Gallan, da machte er weiter rechts von sich Bewegungen im Gras aus. Durch das niedrige Gras schlichen sich Aricara Krieger in einem weiten Halbkreis an die Späher der Zentaren heran. Gallan zählte zehn Krieger der Aricara, die lautlos die Späher umzingelten. Sie zogen den Ring enger und enger um sie, bis der Abstand etwa zwanzig Schritte betrug.
    Gallan konnte von seinem Standpunkt aus die Aricara sowie die Späher gut beobachten und wartete angespannt was geschehen würde. Der Kopf eines der Späher ruckte herum. Hatte er etwas gehört oder spürte er die Anwesenheit der Aricara?
    Ein lauter Warnruf ertönte und die Zentaren waren trotz ihrer Plumpheit erstaunlich schnell auf den Füßen und zogen ihre breiten krummen Säbel. Schreiend stürmten sie auf den Ring der Krieger zu. Die Aricara erhoben sich nun aus ihrer Deckung und spannten ihre Bogen und schossen ihre Pfeile auf die Zentaren ab.
    Von etlichen Pfeilen getroffen stürzte einer der Angreifer zu Boden, während die beiden anderen Späher, trotz der Wunden weiter auf die Krieger der Aricara zuliefen. Mit wuchtigen Schlägen ließen sie ihre Säbel auf die Aricara niedersausen. Zwei der Aricara wurden buchstäblich von den wuchtigen Säbeln in der Mitte zerteilt. Durch die entstandene Lücke stürmten die Späher weiter auf die Stelle zu, an denen sie ihre Pferde zurückgelassen hatten, verfolgt von ihren Gegnern.
    Mehrere Geschosse trafen den einen Zentaren

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