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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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sorgenvollen Blicken sahen sie ihre gefallenen Kameraden auf den Rücken der Zentarenpferde und hoben die Hand zu einem letzten Gruß. Vor einem der größeren Zelte hielt der Trupp an. Frauen und Kinder strömten herbei und bedrängten den Anführer Cheveyo mit Fragen.
    Ohne ihnen zu antworten, sprang der blonde Krieger von seinem Pferd und ging geradewegs auf den Eingang zu. Schwungvoll schlug er die Klappe des Eingangs zur Seite und verschwand im Inneren.
    Wenig später bewegte sich die Klappe wieder und in der Öffnung erschien ein älterer Mann. Es handelte sich unverkennbar um den Vater des jungen Kriegers, was Gallan bestätigt fand, als der das Zelt verließ und sich neben ihn stellte.
    »Cheveyo berichtet mir, dass du ein Nayati bist,« begann der ältere Krieger mit den breiten Schultern und nicht ganz so blonden Haaren zu sprechen. Lange musterte er Gallan, dann stellte er fest. »Du trägst die Kleidung der Nayati, aber deine Waffen stammen nicht von ihnen. Gallan wollte zum Sprechen ansetzten, als der Krieger weiter sprach.
    »Du sagtest meinem Sohn, dein Vater und du hätten uns gesucht, um uns zu warnen, aber wo ist dein Vater?«
    Gallan erklärte dem Stammesführer, dass sie sich getrennt hätten, und dass sein Vater bei einem Punkt, den er Wolfsfelsen nannte, auf ihn warten würde. Er sei auf der Jagd gewesen und nur zufällig auf die Zentarenkrieger gestoßen.
    Der Häuptling winkte zwei Krieger zu sich und erteilte ihnen im Flüsterton Befehle. Sie liefen zu ihren Pferden schwangen sich auf ihre Rücken und galoppierten zum Talausgang. »Wir werden sehen, ob du die Wahrheit sagst, wie war doch gleich dein Name?«
    »Mein Name ist Gallan und der meines Vaters Garan,« erwiderte Gallan, dabei sah er den Krieger an, »doch ich kenne deinen Namen noch nicht. Ist es nicht Sitte bei den Aricara sich vorzustellen?«
    Als Gallan den Namen seines Vaters nannte, huschte ein undeutbarer Ausdruck über das Gesicht des Häuptlings, dann lachte er auf. »Du hast recht ich ignorierte die Regeln der Höflichkeit. Mein Name ist Akando und der meines Sohnes Cheveyo. Wir werden warten bis meine Krieger deinen Vater bringen, wenn du die Wahrheit sagtest, dann sehen wir weiter.« Gallan bedeutete Akando mit ihm reden zu wollen aber nicht vor den Frauen und Kindern, deshalb bat er Akando, ins Zelt gehen zu dürfen. Akando stimmte zu und schlug die Klappe des Zeltes zurück und ließ Gallan eintreten.
    Das Innere des Zeltes lag in einem dämmrigen Halbdunkel. Es wurde nur durch das wenige Licht, das durch die Öffnung des Rauchabzugs auf den mit Fellen ausgelegten Boden fiel, erhellt. Nachdem sich Gallan niedergelassen hatte, sah ihn Akando lange an.
    »Der Name deines Vaters weckt in mir Erinnerungen an einen Freund, den ich vor langer Zeit verlor. Du siehst ihm irgendwie ähnlich,« gab Akando zu verstehen, als ihn Gallan abwartend ansah.
    Die Klappe am Eingang bewegte sich und nach und nach betraten weitere Stammesführer gebückt das Zelt. Der letzte Mann, der in das Zelt eintrat, erregte Gallans Aufmerksamkeit ganz besonders. Gekleidet war der kleinwüchsige Mann in ein helles, fast weißes Gewand aus feinem Leder, das reichlich farbige Verzierungen trug. Gallan glaubte es handle sich dabei um Zauberformeln, die zur Abwehr böser Geister dienten, wie er sie bei vielen Schamanen beobachtet hatte. Der lange, am oberen Ende gebogene Stab, überragte den Mann, der sich beim Betreten des Zeltes nicht bücken musste.
    In der Krümmung des Stabes waren die verschiedensten Amulette angebracht. Gallan erkannte den blanken Schädel eines Kaninchen, der bei jeder Bewegung gegen Knochen schlug, die an kurzen Lederbändern befestigt waren. Das klappernde Geräusch, welches bei jeder Bewegung entstand, kam von ihnen und von den kleinen kupfernen Kügelchen, die an feinen Lederschnüren hingen. Wenn sie gegeneinander schlugen, erzeugten sie ein helles Klingen, das schon von Weitem hörbar war.
    Die hutzelige Gestalt ging leicht nach vorne gebeugt und zog seinen linken Fuß kaum merkbar nach. Augenblicklich verstummte das begrüßende Gemurmel der anderen Führer und ihr Blick blieb an dem Mann hängen.
    »Warum bringt man einen Sucher in das Lager, anstatt ihn mit seinen Kumpanen zu töten. Ich halte das für eine Schwäche,« geiferte seine fistelnde Stimme, die wie Gallan fand, zu diesem verschrumpelten Zwerg passte.
    Akando unterbrach den Redefluss mit einer gebieterischen Geste. »Noch ist nichts bewiesen, hören wir uns

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