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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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Hügeln auszukennen Vater. Warst du früher schon einmal hier?«
    Über Garans Gesicht huschte ein wehmütiges Lächeln, ehe er antwortete. »Ja mein Junge ich bin hier aufgewachsen.«
    Gallan sah verwundert seinen Vater über das Feuer hinweg an. »Aufgewachsen …,« echote Gallan verwirrt. Garans Worte besaßen dieselbe Wirkung als wäre eine Horde Zentaren in die Höhle gestürmt, so überraschte ihn die Antwort seines Vaters. »Wenn du hier aufgewachsen bist, gehörst du zum Stamm der Aricara, aber wie …,« Gallan versagte die Stimme.
    »Deine Mutter,« Garans Augen bekamen einen warmen Glanz. »Deine Mutter ist der Grund, warum ich ein Nayati wurde,« erklärte Garan, dann begann er, mit einem in die Vergangenheit gerichteten Blick zu erzählen.
    Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung als wäre sie gestern gewesen. Ich war ein junger unerfahrener Krieger damals. Eine Gruppe von Jägern zu der ich gehörte verfolgte damals eine gefleckte Felsenkatze, als ich durch Unachtsamkeit von ihr getrennt wurde. In meinem Stolz wollte ich dem Stamm beweisen, dass ich ein guter Jäger und Krieger war. Ich kehrte nicht zu unserem Lager zurück, sondern suchte auf eigene Faust nach der Katze und fand ihre Spur wieder. Sie führte am Fluss entlang und je länger ich ihr folgte um so mehr packte mich das Jagdfieber.
    Ich fand schnell heraus, dass es die Katze auf die Herden der Nayati abgesehen hatte, auf deren Gebiet ich mich inzwischen befand. Immer weiter folgte ich ihrer Spur, bis ich auf eine Schafherde stieß, die nur von einem jungen Mädchen bewacht wurde. Die Katze war ganz in der Nähe, das wusste ich genau. Deshalb legte ich mich auf die Lauer und beobachtete das Mädchen und ihre Herde.
    Am Tag darauf schlug die Felsenkatze zu, aber sie fiel nicht über die Herde her, sondern über mich. Ich lag im Gras und meine ganze Aufmerksamkeit galt dem Mädchen. Sie war das schönste Geschöpf, das ich je gesehen hatte und so bemerkte ich die Gefahr, in der ich mich befand zu spät. Um den Bogen oder den Speer zu benützen, war es bereits zu spät. Mir blieb gerade noch Zeit mein Messer zu ziehen und mich zu verteidigen. Die Krallen der Katze erwischten mich am Rücken und ich kann mich nur noch an den Schmerz erinnern, der mich fast lähmte. Ich muss blind vor Schmerz zugestochen haben, dann verlor ich das Bewusstsein. Das Erste, was ich nach der Ohnmacht sah, war das Gesicht des Mädchens über mir. Sie versorgte meine Wunden notdürftig und alarmierte die Dorfbewohner, die mich ins Dorf brachten, das später Ituma wurde.
    Das Mädchen besuchte mich jeden Tag und wir verliebten uns. Als die Nayati mich als Ihresgleichen akzeptierten, nahm ich das Mädchen, die deine Mutter ist zur Frau. Ich bin nie mehr zu meinem Stamm zurückgekehrt, erst jetzt nach all diesen Jahren, beendete Garan seine Erinnerungen.
    »Das wusste ich nicht, warum hast du nie davon erzählt.« Gallan sah über das Feuer hinweg zu seinem Vater, der nur den Kopf schüttelte. Gallan verstand jetzt, warum Garan darauf drängte, nach den Aricara zu suchen. »Gibt es noch Verwandte, die bei den Aricara leben?,« fragte er. Garan zögerte, ehe er antwortete.
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte eine jüngere Schwester, aber die hält mich wahrscheinlich für tot. Mein Vater ist ebenfalls tot, er hatte einen Jagdunfall und Mutter ist kurz nach der Geburt meiner kleinen Schwester gestorben. Es gibt außer meiner Schwester, falls sie noch lebt, niemanden der sich an mich erinnert.«
    Gallan und Garan unterhielten sich noch, bis das Feuer heruntergebrannt war, dann legten sie sich schlafen.
    Bis tief in die Nacht hinein bewegte Gallan die Geschichte seines Vaters über das kennenlernen seiner Mutter und in seinem Inneren sehnte er sich nach jemanden an seiner Seite. Irgendwann schlief er dann ein und er brauchte eine geraume Zeit um sich zurechtzufinden als Garan ihn frühmorgens weckte. Wie verabredet trennte sie sich. Gallan sollte nach erfolgreicher Jagd seinem Vater folgen, der weiter zum Winterlager der Aricara ritt.
    Garan beschrieb seinem Sohn ausführlich den Weg und die Landmarken, an die er sich zu halten habe, um sich nicht zu verirren. Darum machten sie sich einen Treffpunkt aus, an dem Garan auf ihn warten wollte. Eindringlich warnte ihn sein Vater vor herumziehenden Trupps der Zentaren.
    »Denk daran Gallan,« ermahnte er ihn. »Die Zentaren teilen sich vermutlich in Spähtrupps auf und suchen nach den Aricara. Halte dich von ihnen fern, aber wenn

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